Land der Kirchen und der Kreuze: Gipfelkreuz auf dem Berger Hörnle vor der Pfarrkirche St. Nikolaus in Pfronten. (Bild: Imago/Ralph Peters)
Özoguz

Entkerntes Land

Kommentar Man ist von Aydan Özoğuz ja schon einiges gewohnt. Aber was die angebliche Integrationsbeauftragte jetzt wieder aufgetischt hat, übertrifft ihre bisherigen Äußerungen noch. Deutsche Kultur? Gibt es nicht – sagt die Tochter türkischer Gastarbeiter.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), ist eine politische „Serientäterin“. Sie verteidigte Kinderehen, verlangte „Augenmaß“ bei der Verfolgung von Islamisten und mutmaßte beim Einsatz der Polizei in Moscheen „Willkür“. Sie wandte sich gegen einen Leitantrag der CSU, in dem die Partei dem Politischen Islam den Kampf ansagte und warf der CSU vor, sie schüre einen „Generalverdacht“ gegen Muslime – obwohl dieser im Leitantrag ausdrücklich verneint wurde. Die SPD-Politikerin kritisierte die Völkermord-Resolution des Bundestages zum türkischen Massenmord an Armeniern 1915, weil dies „die geschichtliche Aufarbeitung in der Türkei“ verhindere – die angebliche Aufarbeitung war aber durch den türkischen Diktator Erdogan persönlich längst gestoppt worden.

Eine Fehlbesetzung

Meistens ruderte Özoguz nach den massiven Protesten gegen ihre Äußerungen schnell, aber halbherzig wieder zurück. Damit ist klar, dass die SPD-Politikerin eine absolute Fehlbesetzung in ihrem Amt ist, da sie nur einseitig auf Seiten der Zuwanderer – meistens der Türken – steht. Auch ihr neuester Beitrag in Sachen „Integration“ ist ein Unding, nein, eine Unverschämtheit. In ihrem Gastbeitrag für den Tagesspiegel singt sie mal wieder das das Hohelied von Multikulti, preist „Einwanderung und Vielfalt“ und kann „keine spezifische deutsche Kultur“ abseits der Sprache erkennen.

Wo lebt Frau Özoguz?

Wer hierzulande keine deutsche Kultur erkennen kann, der lebt vermutlich in Duisburg-Marxloh oder Berlin-Neukölln, hört Erdogan-Reden statt Grönemeyer und Beethoven, liest lieber den Koran als Goethe und Gebrüder Grimm, hält Buchdruck, Kühlschrank, Automobil und Computer für türkische Erfindungen.

Eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar.

Aydan Özoguz, SPD, Integrationsbeauftragte

Wer keine deutsche Kultur erkennt, der hat aber auch nichts von deutschem Demokratieverständnis mitbekommen, vom Mehrheitsprinzip und vom Minderheitenschutz, vom mühevollen Kampf um Gleichberechtigung von Mann und Frau, von umfassenden Freiheitsrechten und Humanität. Davon, dass man hier sein Gesicht zeigt und nicht verhüllt, bei Streitigkeiten zum Richter und nicht zu einem selbsternannten Hinterhof-„Friedensrichter“ geht. Davon, dass Kinder nicht verheiratet werden, Ehre nicht mit Gewalt verknüpft wird und der Staat das Gewaltmonopol hat. Davon, dass man auch Frauen die Hand gibt und Mädchen am Schwimmunterricht teilnehmen lässt, man Rücksicht auf ein besonderes Verhältnis zu Israel nimmt, christliche Feiertage gelten und Kirchenglocken läuten, dass das Christentum nicht nur die Landschaft, sondern auch die Gesetze prägte, dass Deutsch gesprochen wird. Die Liste ließe sich fortsetzen.

Land der Kulturlosen

Denn auch das alles ist unsere Kultur. Würde ein Einwandererkind wie Özoguz in Italien oder Frankreich so einen unglaublichen Unsinn von sich geben, würde man sie auslachen oder ihr mitleidig den Vogel zeigen. In Deutschland sind wir nicht einmal mehr dazu fähig.

Wer sich als patriotisch definiert, grenzt Andere aus.

Grüne Jugend Rheinland-Pfalz, 2016

Die Herabwürdigung unseres Landes und seiner Menschen durch linke Politiker gehört mittlerweile zu unserem Alltag. Wir haken nicht nach, wenn Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth hinter „Deutschland verrecke!“ rufender Antifa hermarschiert. Lange Zeit haben wir auch hingenommen, wenn tendenziöse Studien linker Stiftungen Patriotismus als Zeichen für Rechtsradikalität werteten. Und die grüne Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt rief Ende 2015 auf dem grünen Parteitag in Bezug auf die Flüchtlingswelle: „Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich drauf!“ Dafür gab es Beifall statt Kopfschütteln. Wir hören auch gar nicht mehr richtig hin, wenn die Grüne Jugend sich vor der Nationalflagge fürchtet (wie auch die Jusos), die Auflösung Deutschlands fordert, Vaterlandsstolz als demokratiegefährdend bezeichnet oder den Begriff Heimat als „ausgrenzend“ einstuft. Auch Özoguz meint, schon die „Beschwörung von Leitkultur“ grenze aus. Es ist wie immer der Versuch, Deutschland zu „entkernen“ und einen Mischmaschbrei als allein seligmachend zu verkaufen.

Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich drauf!

Katrin Göring-Eckardt, Grüne, 2015

Das Hohelied von Multikulti

Viel zu lange haben wir das dauernde Multikulti-Gebrabbel ertragen, das Hohelied von „bunter Vielfalt“. Wir haben zugehört, wie alles Ausländische für gut und richtig erklärt wurde, alles Deutsche für kleingeistig und schlecht. Wir haben viel zu lange zugesehen, wie ausländischen Intensivstraftätern über den Kopf gestreichelt wurde, sie mit Bewährungsstrafen belohnt und ihre Opfer damit verhöhnt wurden.

Özoguz geht noch weiter: Man könne den Einwanderern ja gar „keine Anpassung an eine vermeintlich tradierte Mehrheitskultur per se verordnen“, warnte die SPD-Politikerin. Warum denn nicht? In jedem Einwanderungsland auf dieser Welt wird das verlangt. Man dürfe den Migranten auch nicht unterstellen, so Özoguz, sie benötigten „Nachhilfeunterricht“, weil sie außerhalb des hiesigen Wertesystems stünden. Warum aber soll man Einwanderern aus mittelalterlichen Kulturen nicht beibringen, was in Deutschland üblich und vorgeschrieben ist? Das dient nicht nur unser aller Sicherheit. Viele schon länger hier lebende Migranten sagen heute, sie hätten sich bei ihrer Ankunft solche Informationen gewünscht, dann wäre ihnen vieles leichter gefallen.

Wer im Glashaus sitzt …

Aydan Özoguz: Müsste nicht gerade sie die Bedeutung einer Leitkultur erkennen? Hat nicht sie zwei Brüder, die sich, obwohl hier aufgewachsen, dem Islamismus zugewandt haben? Gerade den Türken hierzulande muss man doch in viel zu großen Teilen gescheiterte Integration vorwerfen. 63 Prozent der auch in der Türkei wahlberechtigten Deutschtürken haben jüngst Erdogans Diktatur gewählt. Und eine repräsentative Emnid-Umfrage ergab Mitte 2016: Unter den in Deutschland lebenden Menschen mit türkischen Wurzeln findet fast jeder Zweite die islamischen Gebote wichtiger als die deutschen Gesetze.

Zeit, dass sich was ändert

Der Kölner Silvesterabend, die islamistischen Terrorakte und viele andere ähnliche Vorfälle haben in diesem Land etwas verändert, auch wenn das nach Jahrzehnten der Multikulti-Indoktrination noch Zeit braucht. Die deutliche Mehrheit der deutschen Bevölkerung wünscht sich eine Leitkultur, sogar die Anhänger linker Parteien. Im Mai 2017 waren bei einer dimap-Umfrage im Auftrag des Bayernkurier für ganz Deutschland 85 Prozent der Befragten der Meinung, Einwanderer, die dauerhaft in Deutschland bleiben wollen, sollten sich an der deutschen Leitkultur – also an Werten und Grundsätzen des Zusammenlebens in Deutschland, die über Sprache und Verfassung hinausgehen – orientieren. Am geringsten ist die Zustimmung bei den Anhängern der Linken (71 Prozent), am größten bei Anhängern der CDU/CSU (91 Prozent).

Keine milden Gaben mehr

Seit 50 Jahren haben wir Fehler um Fehler gemacht und sehen nun erstaunt auf die Jubelorgien und Wahlergebnisse der Deutschtürken für die Diktatorenpartei AKP, sehen auf unverschämte arabische Kriminellen-Clans, die unsere Polizisten in Gruppen attackieren und die Justiz auslachen. Seit der Ankunft der ersten Gastarbeiter haben wir versäumt, Migranten zu etwas zu verpflichten, was über Arbeitsvertrag, Meldebestätigung, Führerschein und Sozialversicherung hinausging. Das muss sich ändern. Wir dürfen Einbürgerung nicht erleichtern, wie sich Özoguz das wünscht, wir müssen sie im Gegenteil erschweren. Ein deutscher Pass darf keine milde Gabe sein, sondern muss Belohnung sein für gelungene Integration, ein Symbol für die Identifikation mit unserem Land.

Ja, man darf ruhig wieder stolz sein, ein Deutscher zu sein! Teil einer Nation, die seit 1945 Beachtliches geleistet hat, politisch, wirtschaftlich, sozial und – aufgemerkt, Frau Özoguz – kulturell. Stolz ist ein Gefühl der Verbundenheit mit etwas oder jemand. Stolz ist also nicht gefährlich, auch nicht der Stolz auf eine Nation – außer man schaltet das Hirn dabei aus. Aber diese Gefahr besteht offensichtlich auch für unpatriotische Menschen.