Die Spitzen von CDU, CSU und SPD bei der Unterzeichnung des Koalitionsvertrags. (Foto: imago)
Jahresrückblick

Das war 2018 – Rückblick Teil 1

Jubiläen, Skandale, politische Entscheidungen und Wahlen - was hat die Menschen in Bayern in diesem Jahr bewegt? Der BAYERNKURIER gibt einen Jahresrückblick in vier Teilen. Lesen Sie hier, was in den ersten drei Monaten 2018 im Freistaat geschah.

JANUAR

3. Januar: Sturmtief „Burglind“ zieht auch über Bayern. Bei der Bahn fallen Züge aus, es gibt mehrere Unfälle. Tierparks und Friedhöfe bleiben sicherheitshalber geschlossen. Hochwasser an vielen bayerischen Flüssen an den Tagen darauf sind die Folge.

11. Januar: Der französische Luxuskonzern Kering teilt mit, die Mehrheit am deutschen Sportartikelhersteller Puma abgeben und unter den eigenen Aktionären verteilen zu wollen. Kering selbst würde damit rund 16 Prozent an Puma behalten.

19. Januar: Das Landgericht München I verurteilt den Händler der Waffe für den Münchner Amoklauf zu sieben Jahren Haft. Es spricht Philipp K. wegen fahrlässiger Tötung in neun Fällen, fahrlässiger Körperverletzung in fünf Fällen und Verstößen gegen das Waffengesetz schuldig. Der 33-Jährige hatte die Pistole an den jugendlichen Täter verkauft, der im Juli 2016 neun Menschen und sich selbst erschoss.

22. Januar: Nach dem Verschwinden eines Ehepaars aus Schnaittach nahe Nürnberg nimmt die Polizei den Sohn des Paares sowie dessen Ehefrau fest. Der 26-Jährige soll seine Eltern erschlagen und die Leichen eingemauert haben. Zuvor hatte das Paar im Fernsehen und Internet um Hinweise zu den angeblich vermissten Eltern gebeten.

FEBRUAR

1. Februar: Die Komödiantentruppe „Altneihauser Feierwehrkapell’n“ aus der Oberpfalz lästert bei der Fernseh-Prunksitzung „Fastnacht in Franken“ über den Altersunterschied von Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron und seiner 24 Jahre älteren Ehefrau. Brigitte Macron bezeichnet sie dabei als „gut eingefahr’nen Schlitten“, „gut abgehang’ne Dame“ und „schärfste alte Hütte“. Mitten in der #MeToo-Debatte löst das eine breite Diskussion aus.

5. Februar: Ein Finanzskandal in der katholischen Diözese Eichstätt wird öffentlich. Aus deren Vermögen sollen rund 60 Millionen Dollar in ungesicherte Darlehen in die USA geflossen sein. Die Münchner Staatsanwaltschaft II ermittelt unter anderem wegen Untreue und Bestechung gegen den ehemaligen stellvertretenden Finanzdirektor der Diözese sowie einen Immobilien-Projektentwickler.

7. Februar: In Berlin einigen sich Union und SPD nach wochenlangen Marathon-Verhandlungen auf einen Koalitionsvertrag. CSU-Chef Horst Seehofer wird neuer Bundesinnenminister – wobei sein Ressort durch die Bereiche Bau und Heimat aufgewertet wird.

16. Februar: Der Vatikan gibt bekannt, dass der Generalvikar des Bistums Speyer, Franz Jung, neuer Bischof von Würzburg wird.

18. Februar: Der FC Bayern München gewinnt erstmals seit 50 Jahren den deutschen Basketball-Pokal. Im Endspiel des Top-Four-Turniers setzt sich der Bundesliga-Spitzenreiter gegen ALBA Berlin mit 80:75 (36:38) durch.

19. Februar: Basketball-Meister Brose Bamberg trennt sich von Trainer Andrea Trinchieri. Der Italiener hatte die Bamberger nach dem schlechten Jahr 2014 in die Erfolgsspur zurückgeführt.

21. Februar: Der Fernsehsender ProSiebenSat.1 beruft Max Conze, einst Chef des Staubsaugerherstellers Dyson, zum Nachfolger von Thomas Ebeling, der nach neun Jahren vorzeitig abgelöst wird.

22. Februar: In einem Missbrauchsprozess verurteilt das Landgericht Deggendorf einen Ex-Priester zu achteinhalb Jahren Haft. Er wird in der Psychiatrie untergebracht. Der Mann hatte seit Mitte der 1990er Jahre fünf Buben bei mehr als 100 Gelegenheiten schwer sexuell missbraucht. Verurteilt wurde er zudem wegen Körperverletzung, Urkundenfälschung und Besitzes von jugendpornographischem Material.

23. Februar: Nach dem Aussteigen aus dem Schulbus überqueren zwei Schülerinnen in Reischach (Landkreis Altötting) die Straße und werden von einem Auto erfasst. Die beiden Elfjährigen sterben.

25. Februar: Zwei Ersthelfer kommen auf der A70 bei Schweinfurt ums Leben. Eine Autofahrerin war gegen die Mittelleitplanke geprallt. Als der hinter ihr fahrende Ehemann und ein weiterer Autofahrer mit Warnblinklicht auf dem Standstreifen stehen bleiben und dann zu Fuß die Autobahn überqueren wollen, erfasst ein anderer Wagen die beiden Männer.

26. Februar: Deutschlands bekanntestes Marionettentheater, die Augsburger Puppenkiste, wird 70 Jahre alt. Mit TV-Produktionen wie „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ oder „Urmel aus dem Eis“ schrieben die Augsburger seit den 1950er Jahren Fernsehgeschichte.

MÄRZ

5. März: Die CSU gibt bekannt, welche Minister neben Parteichef Horst Seehofer ins Bundeskabinett gehen: Andreas Scheuer als Verkehrsminister, Dorothee Bär wird im Kanzleramt Staatsministerin für Digitalisierung und Gerd Müller bleibt Entwicklungsminister.

6. März: Polizei und Staatsanwaltschaft München starten einen öffentlichen Aufruf wegen eines Pflegers unter Mordverdacht. Er soll einen 87-jährigen Pflegebedürftigen aus Ottobrunn im Landkreis München mit Insulin getötet haben. Doch es gibt mehr Verdachtsfälle.

15. März: Das Münchner Landgericht verurteilt den parteilosen Landtagsabgeordneten Günther Felbinger wegen gewerbsmäßigen Betrugs zu einer Haftstrafe von einem Jahr und fünf Monaten auf Bewährung. Er hatte mittels Scheinverträgen seine Mitarbeiterpauschale missbraucht und den Landtag um knapp 56.000 Euro betrogen.

16. März: Der bayerische Landtag wählt Markus Söder mit den Stimmen aller anwesenden CSU-Abgeordneten zum neuen Ministerpräsidenten. Drei Tage zuvor war Horst Seehofer wegen seines Wechsels ins Bundeskabinett von dem Amt zurückgetreten.

21. März: Markus Söder benennt sein neues Kabinett – das jünger und weiblicher wird. Fünf Minister verlieren ihr Regierungsamt, darunter Bildungsminister Ludwig Spaenle. Zudem schafft der Ministerpräsident neue Ressortzuschnitte wie ein Ministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, dessen Chefin Ilse Aigner (alle CSU) wird.

(dpa)