Gespenstige Ruhe herrschte am Stachus in München. Schwerbewaffnete Polizisten sicherten das Gelände. Kurz zuvor meldeten Besorgte von dort Schüsse. Später stellte sich dann heraus, dass es hier keine Schießerei gegeben hatte. Der Amoklauf im Juli lähmte jedoch stundenlang auch die Münchner Innenstadt.
Mit einem Bild aus dieser Zeit hat der freie Fotograf Sachelle Babbar nun den Wettbewerb „Pressefoto Bayern 2016“ in diesem Jahr gewonnen. Das am Abend des 22. Juli aufgenommene Siegerbild mit dem Titel „Warten“ zeigt die gespenstische Ruhe am Karlstor, wo mehrere Polizisten das Gelände sichern.
Ein auf den ersten Blick scheinbar lapidares Bild, das mit seinem klaren, grafischen Aufbau das Gefühl zeigt, das sich nach dem Amoklauf eines Schülers über die gesamte Stadt gelegt hatte.
Juryurteil zum Pressefoto 2016
- Flüchtlinge im griechischen Flüchtlingscamp Idomeni. (Bild: BJV/Florian Bachmeier)
- Flüchtlinge im griechischen Flüchtlingscamp Idomeni. (Bild: BJV/Florian Bachmeier)
- Flüchtlinge im griechischen Flüchtlingscamp Idomeni. (Bild: BJV/Florian Bachmeier)
- Flüchtlinge im griechischen Flüchtlingscamp Idomeni. (Bild: BJV/Florian Bachmeier)
- Flüchtlinge im griechischen Flüchtlingscamp Idomeni. (Bild: BJV/Florian Bachmeier)
- Biathlon-Weltcup in Ruhpolding. Der französische Sportler Martin Fourcade im Schneetreiben. (Bild: BJV/Karl-Josef Hildenbrand)
- Einsatzkräfte am 11. Februar 2016 an der Unglücksstelle der Züge bei Bad Aibling. (Foto: BJV/Uwe Lein/dpa)
- Holzlawine: Ein Anwohner im niederbayerischen Simbach beseitigt die Folgen der Flut. (Bild: BJV/Christof Stache)
- Schleuser haben an der Grenze zu Österreich ihre Fahrzeuge zurückgelassen. (Bild: BJV/Natalie Neomi Isser)
- Schleuser haben an der Grenze zu Österreich ihre Fahrzeuge zurückgelassen. (Bild: BJV/Natalie Neomi Isser)
- Schleuser haben an der Grenze zu Österreich ihre Fahrzeuge zurückgelassen. (Bild: BJV/Natalie Neomi Isser)
- Schleuser haben an der Grenze zu Österreich ihre Fahrzeuge zurückgelassen. (Bild: BJV/Natalie Neomi Isser)
- Jugendliche in der „Facebox“, einer Installation der Ausstellung „no pain, no game“ im Nürnberger Museum für Kommunikation. (Foto: BJV/Daniel Karmann/dpa)
- In der Gnadenkappelle, einer Wallfahrtskirche im oberbayerischen Altötting, vor der Messe: Mesner Alois Burggraf hilft Pfarrer Starneller. (Bild: BJV/Sebastian Beck)
- Das Pressefoto Bayern 2016 zeigt Polizisten während des Amoklaufs in München. (Bild: BJV/Sachelle Babbar)
Die Jury hatte rund 900 Bilder bayerischer Fotografen zur Auswahl. Unter den Gewinnern sind beispielsweise der Fotograf Uwe Lein in der Kategorie Tagesaktualität mit einem Bild vom Zugunglück in Bad Aibling. Daniel Karmann konnte zum Thema Kultur mit einem Foto zur medienkritischen Ausstellung „No pain, no game“ im Nürnberger Museum für Kommunikation überzeugen. Bei den Sportfotos war es Karl-Josef Hildenbrand aus Kaufbeuren mit einem Foto von Martin Fourcade beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding.
Im Fokus: Flüchtlinge und Sturzfluten
Sieger in der Kategorie Serie wurde Florian Bachmeier mit Fotos aus dem griechischen Flüchtlingscamp Idomeni. Die Rubrik Bayern Land & Leute gewann Sebastian Beck, der Mesner und Pfarrer in der Wallfahrtskirche Altötting ablichtete. Sieger Umwelt & Energie wurde Christof Stache mit Eindrücken der Flutkatastrophe in Simbach am Inn. Der Nachwuchspreis ging an Natalie Neomi Isser, die Schleuserautos an der österreichischen Grenze fotografiert hatte.
Der Bayerische Journalisten-Verband richtet den Wettbewerb seit 1999 aus und will damit die Arbeiten von Foto-Journalisten würdigen. Der Erstplatzierte erhält ein Preisgeld von 2500 Euro. Mit Auszeichnung der Sieger wird auch die zugehörige Ausstellung im Bayerischen Landtag eröffnet: Von 7. bis 22. Dezember 2016 zeigt der Bayerische Landtag im Kreuzgang des Maximilianeums die Sieger-Fotos sowie die 70 besten Fotos aus der Gesamtauswahl. Danach können Interessierte die Ausstellung in mehreren bayerischen Städten besuchen.
(dpa/AS)