Das Kochbuch versammelt nicht nur Rezepte sondern auch Infos zu Traditionen aus Bayern. (Bild: Imago/Mito)
Ernährung

Ein Mundvoll Lokalkolorit

Wer nicht nur gerne Bayerisch isst, sondern sich auch für die Historie einzelner Gerichte interessiert, der findet in dem neuen Kochbuch "100 bayerische Gerichte, die jeder kennen muss" alles Wissenswerte über süddeutsche Kultrezepte.

2018 ist der 100. Geburtstag vom Freistaat Bayern und pünktlich dazu erscheint das Kochbuch „100 bayerische Gerichte, die jeder kennen muss“. Gezeigt wird, dass die Bayerische Küche weit mehr umfasst als Schweinsbraten mit Knödel oder Weißwürste mit süßem Senf. Im Buch ergänzen sich Moderne und Tradition auf geschmackliche Weise.

Im Laufe der letzten 100 Jahre hat sich in den sieben bayerischen Regierungsbezirken eine ganz eigene regionale Küche herausgebildet, die sich bis heute in der Esskultur erhalten hat. Viele Gerichte sind geprägt von regionalen Spezialitäten. Damit diese geschmacklich einmaligen und traditionell erprobten Rezepte nicht in Vergessenheit geraten, wurden einige mit dem Gütesiegel „Bayerische Spezialitäten mit geschützter Herkunftsbezeichnung“ versehen.

Appetit auf Nonnenfürzchen?

Die Rezepte sind in Kapitel wie „Milchernes“, „Fischernes“, „Geformtes“ oder „Erdiges“ untergliedert. Fans der Bayerischen Küche finden hier Klassiker wie Obazda, Steckerlfisch, Dampfnudeln oder Blaukraut. Wer auf Süßes seht, findet Anleitungen zur Zubereitung von Auszognen, Apfelstrudel und Prinzregententorte. Dabei weisen die Autoren auf lokale und regionale Besonderheiten der Zutaten hin. Sie erklären auch, warum die Gerichte gerade in Bayern so beliebt sind. So erfahren Hobbyköche neben Rezepten auch noch etwas über Nahrungsmittel, Anbau, Herkunft und Tradition.

Beispielsweise sind Nonnenfürzchen, oder auch Nonnenfürzle, vor allem in Schwaben sowie im Allgäu bekannt und eng mit Fasching verbunden. Am Ende des Winters war es meist noch sehr kalt, sodass die Menschen sich energiereich ernähren mussten. Schmalzgebäck war dazu eine günstige Möglichkeit, konnten doch die Zutaten aus der eigenen bäuerlichen Wirtschaft gewonnen werden. Außerdem waren die Faschingstage die letzten vor der 40-tägigen Fastenzeit, während deren kein tierisches Fett verwendet werden durfte. Für Nonnenfürzchen erhitzten die Hausfrauen also den Schmalztopf und backten darin kleine Knödel aus Milch, Butter, Mehl und Eiern. Das genaue Rezept können Interessierte auf der Seite 90 nachlesen.

Das Buch ist in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten entstanden und derzeit der einzige Titel zum Jubiläum. Der BLV Buchverlag gehört zu den Ratgeber-Verlagen im deutschsprachigen Markt. Seine Kernkompetenz liegt in den Bereichen Garten und Natur. Ein wachsendes Programm bietet der Verlag in den Segmenten Kochen, Selbermachen sowie Sport und Alpin.

Die Welt schmeckt nach Bayern

Lebensmittel aus dem Freistaat sind weltweit in aller Munde – die Landwirtschaft führt Waren im Wert von fast neun Milliarden Euro im Jahr aus. Lassen Sie sich mit dem BAYERNKURIER einige der köstlichen Exportschlager auf der Zunge zergehen! Lesen Sie hier mehr dazu: Die Welt schmeckt nach Bayern.