Der Weg zum Landratsamt führt oft ah immer über die CSU. (Foto: Imago Images/Steinach)
Kommunalwahl

CSU-Verbände nominieren Spitzenkandidaten

Die Kommunalwahlen im März 2020 stehen vor der Tür. Zahlreiche CSU-Verbände haben ihre OB- und Landratskandidaten nominiert: Aichach, Dachau, Deggendorf, Fürth, Landsberg, Miesbach, Schweinfurt, Tirschenreuth, Traunstein und Wunsiedel.

Aichach-Friedberg: Landrat Klaus Metzger tritt wieder an

Klaus Metzger (CSU), seit 2014 Landrat in Aichach-Friedberg, möchte 2020 erneut für den Posten kandidieren. „Ich habe Lust auf eine weitere Amtszeit. Es ist einiges geschehen, es gibt aber auch noch einiges zu tun“, sagte er der Augsburger Allgemeinen. Zum Beispiel sein Herzensanliegen, die Landesausstellung 2020, aber auch Projekte wie Bildungs- und Ökomodellregion oder die Altenhilfe mit Blick auf die demografische Entwicklung hat er dabei im Blick. Für Peter Tomaschko, CSU-Kreisvorsitzender und Fraktionschef im Kreistag, steht beides außer Frage: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass er mit einem sehr guten Ergebnis bestätigt wird.“ Es sei der große Wunsch von Partei und Fraktion gewesen, dass Metzger wieder antritt, betont Kreisvorsitzender Tomaschko. Der Landrat habe 2018 seine grundsätzliche Bereitschaft dazu erklärt und soll im Herbst gemeinsam mit der CSU-Kreistagsliste nominiert werden.

Dachau: Peter Strauch fordert den SPD-OB heraus

Der CSU-Ortsverband Dachau-Stadt hat Peter Strauch offiziell als Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters nominiert. Damit fordert der 46-Jährige im März 2020 den SPD-Amtsinhaber Florian Hartmann heraus. Strauch erklärte im Münchner Merkur, die CSU sei „die letzte echte Volkspartei“. In der zersplitterten Dachauer Parteienlandschaft seien er und seine Partei nun „der verlässliche Anker“. Zudem sei die Wahl ein „Wettbewerb von Köpfen“: Die CSU werde dazu „eine Liste präsentieren, die ihresgleichen suchen wird“ Auch im „Wettbewerb der Ideen“ werde er bestehen, er und die CSU hätten „zu 100 Prozent die besseren Konzepte“. Und schließlich sei die Kommunalwahl ein Wettbewerb der Kandidaten, und auch da sei er derjenige, der „Probleme anpacken und lösen kann“ – wie er es in der Arbeit als Führungskraft bereits seit Jahren gewohnt sei. Die Zustimmung für Strauchs Kandidatur war überwältigend: Von 74 abgegebenen Stimmen erhielt Peter Strauch 73. Die eine fehlende Stimme war übrigens kein Nein, sondern ungültig.

Deggendorf: Christian Bernreiter tritt wieder an

Ohne Gegenstimme hat der Kreisvorstand der CSU im Landkreis Deggendorf erneut den Amtsinhaber und Präsidenten des Bayerischen Landkreistages, Christian Bernreiter, für die Kommunalwahl 2020 als Landrats-Kandidaten vorgeschlagen. „Damit unterstreicht die Kreisvorstandschaft das hohe Vertrauen zu unserem höchst erfolgreich arbeitenden Landrat“, erklärte der CSU-Kreisvorsitzende, Bayerns Kunstminister Bernd Sibler, in der Passauer Neuen Presse. Bereits zuvor hatte sich die CSU-Kreistagsfraktion mit dem langjährigen Haushaltsexperten der CSU im Bundestag, Bartholomäus Kalb, einhellig für Bernreiter ausgesprochen. Der Landrat biete die Gewähr, auch die Zukunftsaufgaben in den kommenden Jahren zu lösen, so Kalb. Auf Grund der nach wie vor hervorragenden wirtschaftlichen Situation und den guten Steuereinnahmen gelinge es trotz hohen Ausgaben, die Kreisumlage stabil bei 43 Prozentpunkten zu belassen. Die vom Landkreis vor Jahren eingeschlagene Strategie zum Abbau der Verschuldung habe sich bewährt , die letzten Jahre konnten alle Verbindlichkeiten aus diversen Krankenhausmaßnahmen abfinanziert werden und stellen schon geraume Zeit keine Belastung mehr dar. Auch beim Hafen-Zweckverband sei die Entschuldung auf einem sehr erfolgreichen Weg.

Fürth-Stadt: Dietmar Helm steigt in den Ring

Der Oberbürgermeisterkandidat der CSU Fürth-Stadt wird erst Ende Juni offiziell nominiert. Doch der Fraktionschef im Stadtrat, Dietmar Helm, erklärte am Rande der jüngsten CSU-Kreisversammlung seine Bereitschaft zur Kandidatur. Gegenüber den Fürther Nachrichten bekannte er sich dazu, wie bereits 2014 als OB-Kandidat antreten zu wollen. „Ich habe das jetzt für mich und gemeinsam mit meiner Familie so entschieden“, erklärte Helm. Dies sei aber noch nicht in trockenen Tüchern: „Mal sehen, vielleicht gibt es ja noch weitere Kandidaten.“ Allerdings gilt eine Kandidatur gegen den SPD-Amtsinhaber Thomas Jung als undankbar: 2008 wurde Jung mit 80 Prozent und 2014 mit 73 Prozent gewählt. „Die OB-Kandidatur ist eigentlich geklärt, spannender wird sein, wie die Stadtratsliste aussehen wird“, sagte Stadträtin Birgit Bayer-Tersch zu den FN. In Anwesenheit von CSU-Bezirkschef Michael Frieser, dem ehemaligen Bundesagrarminister Christian Schmidt und der Landtagsabgeordneten Petra Guttenberger wurde bei der Kreisversammlung der Vorsitzende der CSU Fürth-Stadt, Michael Au, mit großer Mehrheit im Amt bestätigt: 48 von 58 Stimmen entfielen auf ihn.

Landsberg: Thomas Eichinger soll Landrat bleiben

Noch vor der Sommerpause will der CSU-Kreisverband Landsberg am Lech offiziell seinen Landratskandidaten nominieren. Für die CSU-Kreistagsfraktion ist allerdings klar, dass der erfolgreiche Amtsinhaber Thomas Eichinger Chef des Landratsamtes bleiben soll: Die Kreisräte nominierten den seit 2014 amtierenden Landrat einstimmig. „Mit Thomas Eichinger hat der Landkreis einen engagierten, kompetenten Landrat, der für die Menschen im Landkreis wichtige Entscheidungen anstößt und gemeinsam mit dem Kreistag auf den Weg bringt“, verdeutlicht Wilhelm Böhm, der Vorsitzende der CSU im Kreistag, gegenüber der Augsburger Allgemeinen. Böhm erinnert dabei unter anderem an den beschlossenen Neubau des Greifenberger Warmbads, des Feuerwehrausbildungszentrums in Pürgen und zur Fortschreibung des Schulentwicklungsprogramms.

Miesbach: Olaf von Löwis fordert den Grünen-Landrat heraus

Im Landkreis Miesbach fordert der Bürgermeister von Holzkirchen, Olaf von Löwis, für die CSU den amtierenden Grünen-Landrat Wolfgang Rzehak heraus. Eine 50-köpfige Runde aus CSU-Kreisvorstand und Kreistagsfraktion einigte sich einstimmig auf den 64 Jahre alten gelernten Fortwirt. „Ich habe eine Riesenlust, das zu machen“, sagte von Löwis dem Münchner Merkur. „Es war für mich sehr beeindruckend und eine emotionale Situation, diesen Rückhalt zu spüren“, berichtet Löwis. „Es herrscht eine großartige Aufbruchstimmung.“ Einen Makel sieht er in seinem relativ hohen Alter nicht: „Es ist auch charmant und bietet eine gewisse Unabhängigkeit, nicht auf eine Wiederwahl schielen zu müssen.“ CSU-Kreisvorsitzender Alexander Radwan zeigte sich sicher, dass der CSU mit dem Kandidaten Olaf von Löwis die Rückeroberung des Miesbacher Landratsamtes gelingen werde. „Nach sechs Jahren Stillstand haben wir das beste Angebot und die beste Lösung für die Bürger“, sagte er dem Münchner Merkur.

Schweinfurt: Lothar Zachmann will Landratsamt erobern

Mit viel Rückenwind hat die CSU Schweinfurt Lothar Zachmann ins Rennen um den Chefsessel im Landratsamt geschickt: 96,5 Prozent der Delegierten stimmten bei der CSU-Kreisversammlung für Zachmann. Zachmann fordert den SPD-Amtsinhaber Florian Töpper heraus, der seit 2013 amtiert und 2020 erneut antreten will. Zachmann kündigte an, er wolle wirtschaftliche Chancen und Potentiale für den Landkreis deutlich besser nutzen. Auch Jugend und junge Familien stellte Zachmann als Zielgruppe in den Mittelpunkt. „Gerade die Altersgruppe zwischen 20 und 30 müssen wir im Landkreis halten. Denn wir brauchen diese jungen Menschen nicht nur als Fachkräfte für die Wirtschaft, sondern auch, damit unsere Dörfer aktiv und lebendig bleiben“, forderte der CSU-Landratskandidat. Auch bei der Digitalisierung möchte Zachmann weiterkommen. Auf Antrag der CSU-Fraktion wurden im Landkreis mit einer App bereits die Funklöcher erfasst. „Jetzt geht es darum, Mobilfunk und schnelles Internet konsequent und nachhaltig auszubauen“, so Zachmann. Die Kreisversammlung bestätigte die Schweinfurter CSU-Kreisvorsitzende, die Bundestagsabgeordnete Dr. Anja Weisgerber, mit 95,2 Prozent sehr deutlich im Amt.

Tirschenreuth: CSU nominiert Roland Grillmeier

Roland Grillmeier soll nach dem Willen der CSU Tirschenreuth der nächste Landrat im Landkreis Tirschenreuth werden. „Roland Grillmeier ist der Richtige an der Spitze unseres Landkreises“, erklärte CSU Kreisvorsitzender Tobias Reiß. Er habe die nötige Erfahrung und den frischen Schwung, den der Landkreis brauche. Bereits mit 31 Jahren wurde Roland Grillmeier 2002 Bürgermeister der Stadt Mitterteich, seit 2008 ist Grillmeier außerdem einer der Stellvertreter des amtierenden Freie-Wähler-Landrats Wolfgang Lippert. „Ich bin bereit, den Landkreis Tirschenreuth als Landrat aktiv voranzubringen“, sagte Grillmeier, der sich sichtlich gerührt für die große Unterstützung von 96,2 Prozent der Stimmen der CSU-Kreisversammlung bedankte. „Für mich war es immer wichtig, neben der Arbeit für meine Heimatstadt das Beste für die Region und den Landkreis zu erreichen“, so Grillmeier. Sein Hauptziel sei es, Initiativen, die die Städte und Gemeinden im Landkreis entwickeln, in die Arbeit des Landkreises einzubringen und diesen Schwung kraftvoll zu verstärken. Für den Landkreis Tirschenreuth möchte er eine gemeinsame Heimatstrategie entwickeln.

Traunstein: Christian Hümmer tritt gegen den Amtsinhaber an

Ihren gemeinsamen Kandidaten für die Wahl des Oberbürgermeisters in Traunstein haben die CSU und die Unabhängigen Wähler aufgestellt: Die beiden Parteien schicken den Anwalt Dr. Christian Hümmer ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus. Von insgesamt 149 abgegebenen Stimmen entfielen 142 auf Hümmer, das entspricht satten 98,6 Prozent. Hümmer ist Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes Traunstein, seit 2014 sitzt er im Stadtrat und ist dort CSU-Fraktionsvorsitzender. Es dürfte ein spannendes Rennen werden, denn auch der amtierende SPD-Oberbürgermeister Christian Kegel tritt aller Voraussicht nach wieder an, auch Grüne und Traunsteiner Liste dürften eigene Kandidaten nominieren.

Wunsiedel: Peter Berek soll Landrat werden

Der Wunsiedler CSU-Kreisvorstand hat einstimmig Peter Berek als Landratskandidaten nominiert. Berek ist bisher Bürgermeister von Bad Alexandersbad. Gegenüber der Frankenpost kündigte er an, im Falle seiner Wahl einen Schwerpunkt auf das „Mega-Thema Ökologie“ setzen zu wollen. Die formale Nominierung durch die Kreisdelegiertenversammlung soll noch im Mai erfolgen. Der CSU-Kreisvorsitzender, der Landtagsabgeordnete Martin Schöffel, lobt die Eignung Peter Bereks: „Er hat in Bad Alexandersbad gezeigt, dass er zusammen mit den Bürgern Projekte umsetzen kann.“ Schöffel erinnert an die „modellhafte Entwicklung des kleinsten Heilbads Bayerns“ auch in den Bereichen Bioenergie, LED-Beleuchtung und Flächenrevitalisierung. Bereits im Dezember 2018 hatte der seit 2008 enorm erfolgreich amtierende Landrat Dr. Karl Döhler (CSU) angekündigt, dass er bei der Kommunalwahl 2020 nicht mehr für eine weitere Amtszeit antreten wird.