Ein ganz besonderes Flair bietet die Sandkerwa in Bamberg. (Foto: Imago/imagebroker)
Bamberg

Hoffnung für die Sandkerwa

Die Bamberger CSU hat sich sehr für die Rettung des beliebten Volksfestes Sandkerwa eingesetzt, erklärt Bürgermeister und CSU-Kreisvorsitzender Christian Lange gegenüber dem BAYERNKURIER. Die nun gefundene Lösung für 2018 begrüßt er ausdrücklich.

„Die CSU hat wiederholt unterstrichen, dass sie sich für eine Rettung der Sandkerwa einsetzen will. Eine solche muss aber mit – und nicht gegen – den Bürgerverein organisiert werden“, betont der Bamberger Bürgermeister und CSU-Kreisvorsitzende Christian Lange auf Anfrage des BAYERNKURIER. Die Stadt sei von der erstmaligen Absage des traditionsreichen Volksfestes „überrascht“ worden, so Lange. Die Sandkerwa 2017 war von Seiten der Veranstalter am 2. Mai vorläufig und am 23. Mai endgültig abgesagt worden. Mit rund 300.000 Besuchern ist sie eines der größten Volksfeste Bayerns, hat allerdings wegen des Schauplatzes in der Bamberger Altstadt sowie des traditionellen Charmes ein ganz besonderes Flair.

Der Bürgerverein hat ausgeführt, dass er in dem Angebot der Stadt eine gute Grundlage dafür sieht, die Kirchweih ab dem kommenden Jahr 2018 neu auszurichten.

Christian Lange, CSU-Kreisvorsitzender

„Sehr rasch“ hätten er und Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) die Veranstalter darauf hin zu einem direkten Gespräch eingeladen – „um zu eruieren, was die Gründe waren, die den Bürgerverein dazu bewogen haben, die beliebte Kirchweih in Bamberg abzusagen“, erklärt Bürgermeister Lange. „Demnach waren es sowohl finanzielle wie auch haftungsrechtliche Bedenken“, betont er weiter. „Auch fühlten sich die beiden Geschäftsführer der veranstaltenden Sandkerwa GmbH, Jürgen Wirth und Ulrike Heucken, durch die Stadt nicht ausreichend gewürdigt und unterstützt.“ Die Veranstalter des beliebten Volksfestes, die Sandkerwa GmbH, hatten eine eigene Pressekonferenz gegeben, in der sie ihre Gründe darlegten. Die Sandkerwa GmbH wird zentral vom Bürgerverein Sand getragen.

Stadt mit Gesamtpaket zur Rettung der Sandkerwa

Nach einem ersten Austausch zwischen der Stadt und dem Bürgerverein hätten Oberbürgermeister Starke und Bürgermeister Lange dem Bürgerverein ein Gesamtpaket zur Zukunft der Sandkerwa vorgelegt, welches in der Vollsitzung des Bamberger Stadtrates öffentlich präsentiert worden ist. Demnach erklärte sich die Stadt bereit, als Gesellschafter in die Sandkerwa GmbH einzusteigen und einen dritten Geschäftsführer zu stellen. Darüber hinaus habe die Stadt angeboten, die Kosten für das extern vergebene Sicherheitsgutachten zu übernehmen (rund 15.000 Euro) und die anfallenden Kosten für die Beschilderung (rund 30.000 Euro) künftig ganz zu tragen, so Lange.

Das letztgenannte Angebot, die Übernahme fälliger Beschilderungskosten, sollte gleichzeitig für alle Bamberger Bürgervereine gelten, die eine Kirchweih ausrichten. Hinsichtlich der Kostendeckung für die Sandkerwa GmbH – und damit den Bürgerverein Sand – habe die Stadt schließlich angeboten, eine in der Höhe noch zu definierende Ausfallbürgschaft abzugeben, also eine eventuelle Unterdeckung der Sandkirchweih bis zu dem zu vereinbarenden Vertrag zu garantieren, erklärt Christian Lange.

Rettung ab 2018 in Sicht

Die CSU begrüßte dieses Paket ausdrücklich und zeigte sich bereit, es „vollumfänglich“ mitzutragen, wie Lange weiter betont. Das habe er bereits im Vorfeld der entscheidenden Stadtratssitzung erklärt. „Leider“, so der Bürgermeister, habe sich der Ausschuss des Bürgervereins am 23. Mai dennoch dazu entschieden, das Angebot der Stadt abzulehnen. Daher blieb es bei der endgültigen Absage der Sandkirchweih für das Jahr 2017. „Allerdings hat der Bürgerverein ausgeführt, dass er in dem Angebot der Stadt eine gute Grundlage dafür sieht, die Kirchweih ab dem kommenden Jahr 2018 neu auszurichten“, so Lange.

In der Vollsitzung des Stadtrates wurde rasch deutlich, dass eine breite Mehrheit das von Oberbürgermeister und Bürgermeister vorgelegte Rettungspaket mittragen würde – mit einer Ausnahme: „Die Bamberger Grün-Alternative Liste stimmte, wie so häufig, dagegen“, bedauert Bürgermeister Lange. Der Stadtrat habe nun die Verwaltung beauftragt, die Gespräche mit dem Bürgerverein fortzusetzen, so dass es im Jahr 2018 wieder eine Sandkerwa geben wird.