Ein ganz besonderes Flair bietet die Sandkerwa in Bamberg. (Foto: Imago/imagebroker)
Bamberg

Sandkerwa dauerhaft retten

Nach dem endgültigen Ausfall der traditionsreichen Sandkerwa 2017 hat der Bamberger Stadtrat einstimmig ein Rettungskonzept ab 2018 beschlossen: Die Sicherheit liegt fortan in städtischer Verantwortung, außerdem gibt die Stadt eine Bürgschaft.

Einstimmig hat der Bamberger Stadtrat das Rettungskonzept für die Sandkirchweih ab 2018 beschlossen: Künftig kümmert sich die Stadt weitgehend um die Sicherheit, außerdem will die Stadt eine Ausfallbürgschaft übernehmen. Der Stadtrat stimmte dem Verhandlungsangebot gegenüber dem Bürgerverein grundsätzlich zu und beauftragte die Stadtverwaltung, die Verhandlungen mit dem Bürgerverein als bisherigen Ausrichter der Sandkerwa fortzusetzen.

Die Geschäftsführerin der Sandkerwa-Veranstaltungs-GmbH, Ulrike Heucken, zeigte sich im Anschluss an die Abstimmung mit dem Rettungskonzept zufrieden. In den Einzelheiten müsse an dem Konzept noch gearbeitet werden. Im Großen und Ganzen entspreche es aber dem, was sich der Bürgerverein in den vergangenen 65 Jahren gewünscht habe, sagte Heucken.

85 Prozent der Bamberger wollen Sandkerwa erhalten

Anfang Mai hatten die Veranstalter das Aus für die Sandkerwa 2017 verkündet. Sie begründeten die Absage mit gewaltigen finanziellen Risiken und den immer höheren Sicherheitsanforderungen. Ein kurzfristiger Rettungsplan der Stadt war kurz zuvor gescheitert. Insgesamt wird die jährliche Zahl der Besucher auf rund 300.000 geschätzt, damit ist die Sandkerwa eines der größten Volksfeste Bayerns.

Eine große Mehrheit der Bamberger Bürger hatte einer Studie zufolge für die Durchführung des Volksfestes plädiert. In der von der Stadtverwaltung beim Bamberger Institut für empirische Studien in Auftrag gegebenen Umfrage sprachen sich 85 Prozent der Befragten für den Erhalt aus. Die Sandkerwa gehöre zu Bamberg, man treffe dort Freunde – so der Tenor. 63 Prozent der Befragten sagten jedoch auch, dass die Sandkerwa inzwischen zu groß geworden sei. Mehr als die Hälfte beklagte zu viele Betrunkene auf dem Fest.