Schutz vor Angriffen aus dem Internet
Bayern macht mobil gegen Internetkriminalität. Die Zentralstelle Cybercrime Bayern wird massiv verstärkt und ist jetzt auch für Wirtschaftskriminalität im Internet zuständig. Derzeit gibt es täglich 40.000 Internetangriffe gegen bayerische Behörden.
Cybercrime

Schutz vor Angriffen aus dem Internet

Bayern macht mobil gegen Internetkriminalität. Die Zentralstelle Cybercrime Bayern wird massiv verstärkt und ist jetzt auch für Wirtschaftskriminalität im Internet zuständig. Derzeit gibt es täglich 40.000 Internetangriffe gegen bayerische Behörden.

Bayern verstärkt den Kampf gegen Cybercrime. Dafür wird jetzt die 2017 in Bamberg eingerichtete Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) stark ausgebaut: Bis Ende des Jahres sollen in Bamberg 13 Staatsanwälte nach Cyberkriminellen fahnden.

Hinzu kommen zusätzliche Stellen bei den Rechtspflegern, den IT-Forensikern und im Unterstützungsbereich. „Damit haben wir mehr als sechsmal so viele Staatsanwälte als zum Start der ZCB Anfang 2015!“ Das betonte Justizminister Winfried Bausback bei der Vorstellung aktueller Zahlen und Entwicklungen bei der Internetkriminalität in München.

Mehr Internetkriminalität

Verbrechen im weltweiten Netz nehmen deutlich zu. Gingen bei der Bamberger ZCB 2016 insgesamt 1545 Ermittlungsverfahren ein, so waren es 2017 schon 2081 Ermittlungsverfahren. Und auch im laufenden Jahr zeichnet sich bereits eine weitere erhebliche Steigerung ab: Allein bis 30. Juli 2018 wurden bereits 1971 Ermittlungsverfahren neu eingeleitet, fast so viele wie im ganzen Jahr 2017.

Niemand kann sich darauf verlassen, sein kriminelles Tun auf Dauer in der Anonymität des Netzes verstecken zu können.

Generalstaatsanwalt Thomas Janovsky

Fake-Shops im Internet, Drogen- und Waffenhandel im Darknet oder die Verbreitung von Kinderpornographie sind nur einige Beispiele dafür, wie Straftäter die Möglichkeiten moderner Informationstechnologien nutzen. Umso wichtiger ist die kompetente Antwort der Strafverfolgungsbehörden, betonte Generalstaatsanwalt Thomas Janovsky: „Die Staatsanwälte der ZCB haben mehr als einmal erfolgreich deutlich gemacht: Niemand kann sich darauf verlassen, sein kriminelles Tun auf Dauer in der Anonymität des Netzes verstecken zu können.“

Abwehr von Wirtschaftsspionage

Ab heute kommt für die Bamberger Cybercrime-Staatsanwälte ein neuer Kriminalitätsbereich hinzu: Die ZCB ist jetzt auch zuständig für bestimmte Verfahren aus dem Bereich der Wirtschafts-Cyberkriminalität. Der Fokus liegt insbesondere auf der strafrechtlichen Bekämpfung von Cyberangriffen auf Unternehmen, Behörden und auf zentrale Infrastruktureinrichtungen. „Hier haben wir echten Handlungsbedarf“, so Bausback in München. Etwa auf das bayerische IT-Behördennetz gebe es täglich bis zu 40.000 Angriffe, berichtete der Minister.

Täglich bis zu 40.000 Angriffe auf das bayerische IT-Behördennetz.

Winfried Bausback, Justizminister

Wer also etwa über den Cyberspace das Know-how bayerischer Unternehmen attackiert, dem wird künftig die geballte Kompetenz der Bamberger Staatsanwälte begegnen. Bausback: „Damit leistet die bayerische Justiz einen wesentlichen Beitrag, um unsere Wirtschaft und unsere kritischen Infrastrukturen vor Wirtschaftsspionage und Computersabotage noch besser zu schützen.“

Geldwäsche per Kryptowährung

Beim Deliktfeld Cybercrime ist Flexibilität und permanente Neuerung notwendig. Im Internet ändern sich technische Bedingungen fast täglich. Ein ganz neues Feld beschreibt etwa das Stichwort „Kryptowährung”, berichtete der Leitende Oberstaatsanwalt Lukas Knorr: „Immer mehr Täter versuchen, ihre kriminellen Aktivitäten durch die Nutzung von Kryptowährungen zu verschleiern.“ Die Bamberger Fahnder reagieren darauf, indem sie ebenfalls auf modernste Techniken zurückgreifen, um Transaktionen zu deanonymisieren und Geldflüsse aufzudecken.

Immer mehr Täter versuchen, ihre kriminellen Aktivitäten durch die Nutzung von Kryptowährungen zu verschleiern.

Lukas Knorr, Leitender Oberstaatsanwalt

Die Bamberger Zentralstelle Cybercrime Bayern sei ein Erfolgsmodell, lobte Bausback: „Mit mehr Kompetenzen und mehr Personal machen wir unsere Zentralstelle noch schlagkräftiger und noch zukunftsfähiger.“