Der neue Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, im Ignatz-Bubis-Gemeindezentrum in Frankfurt am Main. Foto: Thomas Lohnes / Zentralrat der Juden
Zentralrat der Juden

Ein Würzburger an der Spitze

Der Zentralrat der Juden in Deutschland wird jetzt von einem Würzburger geführt: Josef Schuster, 60 Jahre alter Internist aus der unterfränkischen Residenzstadt, wurde zum neuen Präsidenten gewählt.

Die jüdische Gemeinschaft sei Teil der deutschen Gesellschaft, sagte Schuster. „Wir möchten auch in Zukunft das Leben in Deutschland mitgestalten.“

Dem Zentralrat gehören 108 jüdische Gemeinden mit über 100000 Mitgliedern an. Der bisherige Vizepräsident Schuster war der einzige Kandidat für die Nachfolge Dieter Graumanns, der nicht wieder kandidiert hatte. Schuster bleibt Präsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern. Schuster wurde 1954 im israelischen Haifa geboren, mit zwei Jahren siedelte er mit seinen Eltern nach Unterfranken über, wo die Familie seit Jahrhunderten verwurzelt ist.

Glückwünsche von Horst Seehofer

Ministerpräsident Horst Seehofer würdigte Schuster als einen Mann, der „immer wieder Weitsicht, Integrationskraft und organisatorisches Geschick bewiesen“ habe. Glückwünsche kamen auch von Landtagspräsidentin Barbara Stamm und dem Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller.

Kurz vor Ende seiner Amtszeit ging der scheidende Präsident Graumann hart mit allen Israelfeinden und Antisemiten ins Gericht. Der Linkspartei warf er vor, einige ihrer führenden Mitglieder seien „regelrechte Israel-Hasser“.