Die Beschäftigung in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie steigt weiter an. Bild: fotolia/industrieblick
Bemerkenswerte Umfrage

Keine Angst vor der NSA

Die BND-NSA-Affäre hat nicht zu einer breiten Empörungswelle geführt. Eine große Mehrheit der Deutschen befürwortet die Zusammenarbeit mit den USA. Die Furcht vor Terroranschlägen ist ein wichtiger Grund dafür. Zu diesem Ergebnis kommt eine Allensbach-Umfrage im Auftrag der FAZ. Das bedeutet aber nicht, dass das Ausspionieren unterstützt wird.

Die Deutschen haben nichts gegen eine Zusammenarbeit deutscher Geheimdienste mit ausländischen Diensten – etwa zum Schutz vor dem islamischen Terrorismus. Das zeigt eine Allensbach-Umfrage im Auftrag der „FAZ“. 78 Prozent der Befragten sagen, dass die Geheimdienstarbeit wichtig oder sogar sehr wichtig ist, um ein Land gegen Risiken zu schützen. Wenn es um den Schutz gegen Terrorismus geht, messen sogar 84 Prozent den Diensten eine große Bedeutung zu.

Nur wenige Deutsche fühlen sich persönlich betroffen von den Ausspäh-Aktionen in- und ausländischer Geheimdienste. Dass diese immer Menschen und ihre Daten ausspähen werden, davon ist die Mehrheit überzeugt. In den vergangenen Jahren sind es immer weniger Menschen geworden, die sich vor Ausspähung ängstigen – trotz Enthüllungen in der jüngsten Vergangenheit

Nur 38 Prozent der Befragten gaben heuer an, sie seien beunruhigt bei dem Gedanken, dass ihre persönlichen Telefon- und Internetdaten möglicherweise durch Geheimdienste aufgezeichnet werden könnten. Noch 2014 waren dies 43 Prozent, 2013 waren sogar 56 Prozent der Bevölkerung beunruhigt. „Sehr“ beunruhigt sind heute sogar nur elf Prozent. Noch weniger Menschen interessiert, ob europäische Partner oder Unternehmen ausgespäht werden.

Angst vor Terroranschlägen

Der Meinungswandel rührt vor allem daher, dass immer mehr Menschen Terroranschläge und die terroristischen Gruppierungen fürchten. So meinen 77 Prozent, dass von dem Vormarsch der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) im Irak und in Syrien auch Gefahren für Deutschland ausgehen. Aufgrund dieser Gefahren halten viele eine Zusammenarbeit der Geheimdienste für nötig.

Wie eng die Kooperation zwischen dem amerikanischen Geheimdienst und dem BND ist, hat nur rund 20 Prozent der Befragten überrascht. Nur eine Minderheit glaubt, dass der BND deshalb seine Zusammenarbeit mit der NSA aufgeben sollte.

70 Prozent sind wegen der weltweiten Terrorgefahr für eine enge Zusammenarbeit, nur 13 Prozent wollen die Kooperation des BND mit anderen Geheimdiensten auf ein Minimum beschränken. 64 Prozent der Deutschen sind überzeugt, dass die Zusammenarbeit zwischen BND und amerikanischen Geheimdiensten notwendig ist und dass Deutschland darauf angewiesen ist, um Informationen über mögliche Terroranschläge zu bekommen. Dass von dieser Kooperation vor allem die USA profitieren, glaubt nur eine Minderheit.