Flüchtlinge an der Grenze von Schärding (Österreich) nach Neuhaus am Inn (Bayern) auf der Alten Innbrücke über den Inn vor einer Sperre der Bundespolizei. (Foto: imago/Volker Preußer)
Bayerisches Kabinett

Mehr Geld für Bildung in den Krisenländern

Um den Flüchtlingsstrom zu begrenzen, will die Bayerische Staatsregierung zusätzlich 2,3 Millionen Euro investieren. Damit unterstützt sie eines der zentralen Ziele der Asylpolitik: die Bekämpfung der Fluchtursachen vor Ort. Regionale Schwerpunkte sind Naher Osten, Tunesien, Subsahara-Afrika und Westbalkan. Ein Großteil des Geldes ist bereits in schon geplante Projekte gebunden.

Der Landtag der Staatsregierung stellt zusätzlich 2,3 Millionen Euro im Nachtragshaushalt 2016 zur Verfügung. Ziel ist, den Flüchtlingsstrom durch Hilfen vor Ort zu begrenzen. Im Fokus stehen Syrien, dessen Anrainerstaaten im Nahen Osten, das Partnerland Tunesien in Nordafrika, die Staaten in Subsahara-Afrika und der Westbalkan. Das Geld soll in berufliche Bildung und Gesundheitsversorgung gesteckt werden. Die Investitionen sollen sich als gezielte Anschubfinanzierung für die Hilfe zur Selbsthilfe der Menschen vor Ort bezahlt machen. Bewusst wird auf institutionelle Förderung verzichtet.

Unsere Projekte setzen an ausgewählten Schwerpunkten an und unterstützen vor allem auch das breite Engagement aus der Mitte der bayerischen Bevölkerung. Bei der Auswahl der Projektträger greifen wir auf die Expertise gemeinnütziger Ausführungsorganisationen, kirchlicher und weltlicher Akteure der Eine-Welt-Arbeit in Bayern zurück.

Beate Merk, Europaministerin

Bisher seien mit den geplanten und großteils schon bewilligten Projekten 83 Prozent der zur Verfügung stehenden Mittel gebunden. Dazu zählen ein Ausbildungshaus für Jugendliche im Libanon (Träger: Orienthelfer e.V. München), der Aufbau eines „Child Friendly Space“ für Kinder und Jugendliche aus syrischen Flüchtlingsfamilien in Beirut (Träger: Wings of Hope München), ein Projekt zur beruflichen Bildung und Beschäftigungsförderung im Bereich Wasser in Jordanien (Träger: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit – GIZ Feldafing), die Einrichtung eines Bürgerbüros in Beja in Tunesien (Träger: GIZ Feldafing), ein Projekt zur Stärkung der Rolle der Frau in der politischen Öffentlichkeit in Tunesien (Träger: Hanns-Seidel-Stiftung), ein Projekt zur Gesundheitsvorsorge durch mobile Medizinerteams in Togo (Träger: Togohilfe Maisach e.V.), ein Projekt zur dualen Ausbildung in Kenia (Träger: Promoting Africa e.V. Herrsching) sowie ein Projekt zur beruflichen Bildung in Serbien (Träger: bbw – Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e.V.).