vbw-Zukunftskongress

Digitalisierung und Globalisierung erfordern neue Weichenstellungen

Der Freistaat ist schon heute der Wirtschaftsmotor der Republik. Damit das auch so bleibt, will sich Bayerns Wirtschaft noch breiter aufstellen - und orientiert sich dabei an den Empfehlungen einer Studie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), die im Rahmen eines Kongresses des vbw-Zukunftsrats vorgestellt wurde.

Auf dem Kongress „Was Bayern morgen braucht“ hat der Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), Alfred Gaffal neue Handlungsempfehlungen des vbw-Zukunftsrats für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Standorts Bayern vorgestellt.

Grundlage der Empfehlungen ist die neue Studie „Bayerns Zukunftstechnologien“, die die Prognos AG im Auftrag der vbw erstellt hatte. Die Untersuchung analysiert das bisherige Erfolgsrezept Bayerns und gibt einen Überblick über die technologischen Entwicklungen der kommenden fünf bis zehn Jahre. Zur Veranstaltung hatten sich mehr als 1.000 Teilnehmer angemeldet, durchgeführt wurde das Event vom Zukunftsrat der vbw. Dort treffen vor allem Wissenschaftler aufeinander, den Vorsitz haben vbw-Chef Gaffal und der Präsident der TU München, Wolfgang Herrmann. Auch Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) ist mit an Bord. Der Zukunftsrat sehe sich als „Impulsgeber für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Standorts Bayern“, erklärte Gaffal.

Um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und den Wohlstand Bayerns langfristig zu sichern und auszubauen, müssen wir die Herausforderungen durch Digitalisierung, Globalisierung, demografischen Wandel sowie Energie-, Ressourcen- und Klimafragen positiv gestalten.

vbw-Präsident Alfred Gaffal

„Die Studie bestätigt, dass Bayern im internationalen Wettbewerb gut aufgestellt und technologisch führend ist“, sagte Alfred Gaffal zu Beginn des Zukunftsrats-Kongresses in München. „Das verdanken wir vor allem einem starken, innovativen Unternehmertum. Die gute Ausgangssituation ist aber kein Garant für eine erfolgreiche Zukunft, gerade für ein rohstoffarmes Land mit vergleichsweise hohen Arbeitskosten“, so der vbw-Präsident. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und den Wohlstand Bayerns langfristig zu sichern, müssten die Herausforderungen durch Digitalisierung, Globalisierung oder demografischen Wandel angenommen werden. Der Zukunftsrat gebe dabei detaillierte Empfehlungen, sagte Gaffal.

Seehofer: „Wir müssen Bewusstsein für Veränderung schaffen“

Sehen Sie hier die Rede des Bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer beim vbw-Zukunftskongress am 8. Juli 2015 in voller Länge.

Quelle: Video / vbw

Prof. Dr. Herrmann fordert ein „Gründerklima“ in Bayern

TU-Präsident Wolfgang Herrmann sieht besonders bei Themen wie der Digitalisierung und der Förderung von Innovation einen Schwerpunkt des Zukunftsrats. Hier fordert er eine weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen. „Die Innovationsgeschwindigkeit hat sich innerhalb einer einzigen Generation so dramatisch erhöht, dass die alten Geschäftsmodelle nicht mehr greifen“, erklärte der Universitätsprofessor. Deshalb gelte es, „junges, risikobereites Unternehmertum“ noch stärker zu fördern. Um den Gründergeist zu stärken, sollten in allen Regierungsbezirken Gründerzentren entstehen, befand auch vbw-Chef Gaffal. „Wir brauchen ein neues Gründerklima in Bayern. Die Gründerzahlen sind seit Jahren rückläufig“, betonte er. Hier müssten Wirtschaft und Politik neue Impulse setzen.

Der unternehmerische Spirit muss die Grundstimmung unserer Gesellschaft werden. Er ist Garant größtmöglicher Wertschöpfung. Hierauf sind unsere Handlungsempfehlungen ausgerichtet.

Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann

Die aktuell gute wirtschaftliche Situation sei für sich noch kein kein Garant für eine erfolgreiche Zukunft, „gerade für ein rohstoffarmes Land mit vergleichsweise hohen Arbeitskosten“, sagte Gaffal. „Wie die Weichen für die nächsten Jahre richtig gestellt werden, hatte die vbw bereits in ihrer Agenda 2020 formuliert“, erklärte der vbw-Präsident. „Um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und den Wohlstand Bayerns langfristig zu sichern und auszubauen, müssen wir die Herausforderungen durch Digitalisierung, Globalisierung, demografischen Wandel sowie Energie-, Ressourcen- und Klimafragen positiv gestalten. Der Zukunftsrat gibt detaillierte Empfehlungen, wie die Rahmenbedingungen für Innovationen verbessert und die unternehmerische Eigenverantwortung gestärkt werden können.“

Aigner will Expertise des Zukunftsrats stärker nutzen

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner sieht in der neuen vbw-Studie den Beleg, „dass Bayern international im Spitzenfeld der Technologie- und Wirtschaftsregionen steht“. Zukunftstechnologien und Innovationen sollen nach dem Wunsch der Ministerin noch weiter gefördert werden, um Arbeitsplätze und Wohlstand in Bayern zu halten. Die Expertise des Zukunftsrats will Aigner hier noch stärker einfließen lassen.