Die Zahl der Wohnungseinbrüche steigt bundesweit sprunghaft an. (Foto: Fotolia/von Lieres)
Steuervorteile

Einbruchsschutz verbessern

Die Forderung nach einem Steuerbonus für den Einbau von Schutzmaßnahmen in Privatwohnungen wird von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann unterstützt.

München – Die Forderung nach einem Steuerbonus für den Einbau von Schutzmaßnahmen in Privatwohnungen wird von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann unterstützt. „Das ist auf jeden Fall eine sinnvolle Maßnahme“, sagte er dem Münchner Merkur. „Wir wissen, wie stark viele Bürger auf steuerliche Anreize reagieren. Wenn das dazu beitragen kann, dass noch mehr Bürger ihr Haus gegen Einbrüche schützen, wäre das im Sinne der Polizei.“ Wie beim Handwerkerbonus könnte ein Teil der Material- und Arbeitskosten von der Steuer abgesetzt werden. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte diese Absetzbarkeit gefordert, wenn der Einbruchsschutz in Haus oder Wohnung verbessert wird. Etwa 40 Prozent der Einbrüche bleiben im Versuchsstadium stecken, weil die Täter gestört oder von Sicherungstechnik abgehalten werden. Sicherungsmaßnahmen haben letztes Jahr allein in Bayern mindestens 1600 Einbrüche verhindert.

Schnell handeln

Herrmann kündigte Gespräche der Innenminister an: „Wichtig wäre, dass sich die Koalitionsfraktionen möglichst schnell auf ein Modell einigen.“ Die Neuregelung könnte dann zum 1. Januar 2016 in Kraft treten. Mit großen Steuerausfällen rechnet Herrmann nicht. Aus anderen Parteien gab es bereits Zustimmung zu den Plänen.

Besonders im wohlhabenden Bayern ist die Zahl der Wohnungseinbrüche um 28,6 Prozent auf 8210 Fälle gestiegen – im Bundesschnitt nur um zwei Prozent. „In Bayern ist das Einbruchsrisiko mit 65 Einbrüchen pro 100 000 Einwohner zwar fünfmal geringer als in Nordrhein-Westfalen, aber die Steigerung ist unbestreitbar und besorgt die Menschen“, sagte Herrmann. Von den 631 in Bayern gefassten Einbrechern stammten 43 Prozent aus dem Ausland, meist aus Osteuropa.

Andreas von Delhaes-Guenther