In der Maut-Diskussion debattiert die Politik jetzt darüber, ob auch Busse künftig Gebühren entrichten müssen. (Bild: Fotolia)
Maut-Debatte

Maut auch für Busse?

Sollten auch Busse für die Benutzung deutscher Schnellstraßen bezahlen? Wenn es nach einigen Verkehrspolitikern geht, lautet die Antwort: ja. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt aber erteilt einer Bus-Maut eine Absage – und sieht die Deutsche Bahn in der Pflicht.

Die Diskussion um die von der CSU initiierte Einführung einer Pkw-Maut ist um einen Aspekt reicher: Verkehrspolitiker verschiedener Parteien fordern eine Maut auch für Busse – insbesondere für Fernbusse, die der Bahn viel Konkurrenz machen.

Nach der Einführung der Pkw-Maut könnten Busse nicht die einzigen Kraftfahrzeuge sein, die keine Maut zahlen, sagte etwa Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU). „Wir müssen deshalb mit der Einführung der Pkw-Maut einen geeigneten Weg finden, die Busbranche gerecht in das System einzubinden.“

Seit der Marktöffnung des Linienverkehrs für Fernstrecken werden Fernbusse immer beliebter. Im vergangenen Jahr zählte die Branche dem Zeitungsbericht zufolge etwa 19 Millionen Fahrgäste. Für 2015 rechnen Marktforscher demnach mit 30 Millionen Kunden. Die bis zu 18 Tonnen schweren Busse dürfen die Straßen kostenlos nutzen, obwohl von Oktober 2015 an auch Lastwagen mit mehr als 7,5 Tonnen Gewicht in das Mautsystem einbezogen werden. Züge müssten für die Nutzung der Schienen hingegen Gebühren zahlen, so der Bericht.

Dobrindt sieht Bahn in der Pflicht

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) verfolgt nach eigenen Angaben aber derzeit „keine Pläne zur Einführung einer Fernbus-Maut“. Eine solche Maut würde „den aktuellen harten Wettbewerb mit der Bahn auch nicht relevant verändern“, sagte der Minister der Süddeutschen Zeitung. Dobrindt riet der Bahn, die eigene Fernbuslinie auszubauen und in ihren Fernzügen mit guten Angeboten zu reagieren, zum Beispiel mit einem kostenlosen Internetzugang in allen Zügen.