CSU-Fraktionschef Thomas Kreuzer. (Bild: Archiv)
Flüchtlingsdebatte

Asylzentren in Afrika – Union einigt sich auf CSU-Vorschlag

Die Unionsfraktionen in Land, Bund und Europa einigen sich auf den CSU-Vorschlag und fordern, künftig Asylzentren nach europäischem Standard in Nordafrika zu errichten. Der Vorstoß unter Führung von Landtagsfraktionschef Kreuzer wird weiter debattiert. Aus bayerischen Kommunen kommt Unterstützung.

In der Debatte um einen besseren und schnelleren Umgang mit dem Flüchtlingsstrom haben sich die Fraktionsspitzen der Union auf eine gemeinsame Linie geeinigt. Der Vorschlag der CSU, europäische Asylzentren in Nordafrika zu errichten, findet nun auch Unterstützung auf Seiten der Schwesterpartei.

In diesen Zentren soll ein „den europäischen Standards entsprechendes Prüfverfahren“ von Asylanträgen durchgeführt werden, so lautet der Vorschlag, auf den sich die Unions-Fraktionsvorsitzenden aus den Landtagen, Bundestag und Europaparlament am Dienstag bei ihrer Tagung in Magdeburg geeinigt haben. Forciert wurde die Idee unter anderem von CSU-Landtagsfraktionschef Thomas Kreuzer. Er begründet den Vorstoß mit humanitären Gesichtspunkten – so sollen die vielen Todesfälle im Mittelmeer verhindert werden. Der Dialog mit den Parteifreunden zu diesem Thema geht indes weiter – Entwicklungshilfeminister Gerd Müller hatte Bedenken geäußert. Kreuzer zeigte sich in einer Reaktion allerdings zunächst einmal erfreut über die „breite Unterstützung“ unter den Unionsabgeordneten.

Landrat: „Begrüße den Vorstoß“

Unterstützung für den Vorstoß kommt auch von bayerischen Kommunen. „Ich begrüße jede Bewegung, die dazu führt, dass die Zahl der Asylsuchenden schrittweise zurückgeht“, sagte etwa Augsburgs Landrat Martin Sailer der Augsburger Allgemeinen. 1286 Asylbewerber seien im Landkreis Augsburg momentan untergebracht, wöchentlich kämen 25 bis 30 hinzu. „Die Unterbringung wird zunehmend problematisch“, so Sailer. Auch, was die damit verbundenen Kosten anbelange. Daher sei der CSU-Vorstoß eine gute Idee.