Die zentrale Aufnahme- und Rückführungseinrichtung Bamberg (AEO) ist eine ehemalige US-Kaserne. Hier leben bis zu 3400 Flüchtlinge und Asylbewerber. (Foto: Wolfram Göll)
Bamberg

Mehr Polizisten beim Asylheim

Im Umfeld des Aufnahme- und Rückführungszentrums Bamberg haben Zuwanderer zahlreiche Diebstähle und Gewalttaten verübt. Nun sollen 20 zusätzliche Polizisten das Umfeld der Unterkunft sichern. Innenminister Herrmann plant Ähnliches auch in Manching.

Die zentrale Aufnahme- und Rückführungseinrichtung für Asylbewerber im oberfränkischen Bamberg („Aufnahmeeinrichtung Oberfranken“/AEO) hat sich zu einem Kriminalitätsschwerpunkt entwickelt: So sind mehr als 65 Prozent der Ladendiebstähle im Bamberger Stadtgebiet von der relativ kleinen Bevölkerungsgruppe der Zuwanderer begangen worden, wie eine Auswertung der Bamberger Polizei ergibt. Von den 47 gefährlichen und schweren Körperverletzungen, die in den ersten neun Monaten des Jahres 2017 auf das Konto von Zuwanderern gingen, ereigneten sich allein 34 Taten innerhalb der Aufnahmeeinrichtung.

20 zusätzliche Beamte der Polizei aus oberfränkischen Einsatzzügen werden für mehr Sicherheit sorgen.

Innenminister Joachim Herrmann

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat nun ein Maßnahmenbündel gegen die erhöhte Kriminalität im Umfeld der AEO sowie in der Innenstadt vorgestellt: Zusätzlich werden 20 Polizisten im Streifendienst eingesetzt, die Bamberger Sicherheitswacht wird von 14 auf 20 Stellen verstärkt. „Wir planen gezielte Schwerpunkteinsätze vor Ort. 20 zusätzliche Beamte der Polizei aus oberfränkischen Einsatzzügen werden für mehr Sicherheit sorgen“, erklärte der Minister. Außerdem soll die Polizei „lageorientierte Kontrollen in der Aufnahmeeinrichtung“ durchführen. Das erklärte Herrmann  bei einem Besuch der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt.

Insgesamt sind bereits 370 Beamte im Einsatz

Herrmann betonte, es seien aber auch oft Zuwanderer selbst, die Opfer von Straftaten durch andere Zuwanderer würden, wie die hohe Zahl der Gewalttaten innerhalb der AEO belegten. Wie der Minister weiter mitteilte, arbeiten seit dem Start der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken alle Dienststellen vor Ort eng zusammen. Mit den Beamten der Kriminalpolizei, der Verkehrspolizei sowie den Kollegen der Inspektionen Bamberg Stadt und Bamberg Land seien über 370 Beamte im Einsatz. Auch die permanente Zusammenarbeit mit der Regierung von Oberfranken, die die Aufnahmeeinrichtung betreibt, und der ständige Informationsaustausch mit den zentralen Ausländerbehörden sowie dem BAMF haben sich laut Herrmann bestens bewährt.

Mit den zusätzlichen Maßnahmen gehen wir gezielt auf die Ängste und Sorgen unserer Bürger ein.

Joachim Herrmann

„Mit den zusätzlichen Maßnahmen gehen wir gezielt auf die Ängste und Sorgen unserer Bürger ein“, erklärte Herrmann. Er beauftragte das Polizeipräsidium Oberfranken, ihm über die Wirkung des Schwerpunkteinsatzes schon im Dezember zu berichten. Ähnlich wie in Bamberg wird die bayerische Polizei auch in der gleichartigen Einrichtung im oberbayerischen Manching einen Schwerpunkteinsatz durchführen. Herrmann kündigte für Mitte November einen Besuch bei der Polizeiinspektion Ingolstadt an.

Bis zu 3400 Bewohner: Maximale Kapazität erreicht

Die AEO war am 14. September 2015 während der extremen Phase der Flüchtlingskrise eingerichtet worden – unter anderem als zentrale Rückführungs-Einrichtung für abgelehnte Asylbewerber in Bayern, ebenso wie die Einrichtung in Manching. Die AEO ist eine ehemalige US-Kaserne am Stadtrand von Bamberg und hat im Juli 2017 die maximale Kapazitäts-Ausbaustufe von bis zu 3400 Menschen erreicht.