Linke Traumwelten von Fährverbindungen für alle Flüchtlinge über das Mittelmeer. (Bild: Imago/imagebroker; bearb. BK)
Jusos

Linkes Wolkenkuckucksheim

Kommentar In einem Interview mit der Zeitung Die Welt hat sich die Juso-Chefin Johanna Uekermann mal wieder als völlig weltfremd geoutet. Ihre Ideen für eine Flüchtlingspolitik der offenen Grenzen und sicheren Transportwege sind fernab der Sorgen der Europäer.

Die Forderung nach Auffanglagern in Nordafrika, die nach Jahren der Ablehnung endlich auch die SPD in Person von Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius erhoben hatte, hält die Juso-Chefin und stellvertretende bayerische SPD-Vorsitzende im Falle Libyens für „nicht praktikabel“ und für „Quatsch“. Sicher hat die Mitarbeiterin eines SPD-Bundestagsabgeordneten hier mehr Einblick als der gestandene SPD-Innenminister, der tagtäglich mit dem Ansturm von Flüchtlingen in seinen Kommunen konfrontiert ist!

Damit aber nicht genug: Was sie in Sachen Flüchtlingspolitik fordert, ist unfassbar weltfremd und weit, weit weg von der Realität.

Kommt alle zu uns!

„Wir müssen sichere Fluchtrouten schaffen, damit niemand mehr im Mittelmeer ertrinken muss. Menschen sollten einen Asylantrag schon direkt an den europäischen Botschaften stellen können, ohne sich auf den Weg zu uns machen zu müssen. Wir müssen die Seenotrettungsprogramme ausbauen“, so Uekermann voller Überzeugung. Wie schon die Grüne Katrin Göring-Eckardt würde sie damit die europäischen Tore für alle Flüchtlinge dieser Welt öffnen und auch noch gleich die Fähren liefern!

Es wäre eine Flüchtlingsaufnahme ohne jede Begrenzung. Denn zum einen würden ja alle ausreichend kräftigen und finanziell ausgestatteten Flüchtlinge von den Küsten Nordafrikas direkt nach Europa kutschiert. Sie würden natürlich keine Asylanträge in den Botschaften stellen, die ja abgelehnt werden könnten. Nein, sie kämen direkt nach Europa in dem Wissen, dass Abschiebungen von linken Träumern wie Uekermann oder durch juristische Tricks blockiert werden. Und zusätzlich dürften die übrigen Auswanderungswilligen auch noch die Botschaften mit Asylanträgen bombardieren. Jeder, der hier wäre, würde obendrein noch seine in der Regel große Familie nachholen. Das würde einen Ansturm von Migranten bedeuten, der den von 2015 als kleinen Wandertag aussehen ließe.

Linke Parallel-Realitäten

Wieso wollen linke Genossen, Fundi-Grüne und große Teile der Linkspartei nicht begreifen, dass die überwältigende Mehrheit in Europa keine Zuwanderung über ein erträgliches, eng begrenztes Maß hinaus will? Wieso begreifen sie nicht, dass die europäischen Gesellschaften mit offenen Grenzen auch finanziell überfordert wären und nicht ansatzweise genug Wohnungen oder Arbeitsplätze dafür hätten? Wieso begreifen sie nicht, dass damit ein Sicherheitsproblem nach Europa wandert, dass sich durch fehlende Perspektiven noch drastisch verstärken würde? Wieso begreifen gerade linke Frauen nicht, dass sie hier ein Frauenbild ins Land lassen, dass das Mittelalter als feministische Zeit erscheinen ließe und ihnen alle so hart erkämpften Rechte in absehbarer Zeit nehmen würde? Ignoranz? Dummheit?

Ich glaube, junge Leute haben mehr Angst vor Nazis als vor Geflüchteten.

Johanna Uekermann, Juso-Chefin

Als die Zeitung Die Welt die Juso-Chefin darauf hinwies, dass doch ein großer Teil der Bevölkerung Zuwanderung und das von ihr geforderte Recht auf globale Migration mit Sorge betrachtet, entgegnete sie: „Wenn man mit jungen Leuten spricht, spürt man eine große Offenheit. Sie sind mit dem Europa ohne Grenzen aufgewachsen, wieso sollte das nicht eines Tages auch weltweit klappen? Leider wird das Thema Flüchtlinge, Terrorismus und Sicherheit zu oft vermischt. Natürlich haben Menschen Angst vor Terrorismus, aber viele junge Menschen schätzen eine offene Gesellschaft. Ich glaube, junge Leute haben mehr Angst vor Nazis als vor Geflüchteten.“ Und weiter behauptete die Juso-Chefin auch noch: „Wir wissen, wie junge Leute ticken.“

Im Wolkenkuckucksheim

Das ist ganz großes Links-Kino: Die Schengen-Öffnung der innereuropäischen Grenzen für Menschen mit gleichen Werten auf die ganze Welt auszuweiten. Die Klage, dass Flüchtlinge rein gar nichts an der Sicherheitslage in Europa verändert hatten, ist jenseits aller Kriminalitätsstatistiken und Terrorakte der letzten zwei Jahre. Und dann noch alle Gegner ihrer absurd dummen Thesen mit der Nazikeule ins Abseits zu prügeln, das ist reinste Multikulti-Schule.

Zu sagen, Uekermann lebe im Wolkenkuckucksheim, ist eine krasse Untertreibung. Für die Zukunft der SPD lässt solcher Nachwuchs das Schlimmste befürchten. Und auch diese Aussage Uekermanns löst Sorgen über die Genossen aus: „Es ist uns gelungen, die SPD in den letzten Jahren wieder stärker nach links zu ziehen.“ Ob den Genossen klar ist, dass auf dieser Seite Menschen wie Uekermann leben?