Die Zahl der Wohnungseinbrüche steigt bundesweit sprunghaft an. (Foto: Fotolia/von Lieres)
Kampf gegen Einbrecher

Erfolgreiche gemeinsame Polizeiaktion

Die einst legendäre „Südschiene“ funktioniert wieder: Gemeinsam haben Bayern und Baden-Württemberg sehr erfolgreiche Schwerpunktkontrollen gegen Einbrecher durchgeführt. Die beiden Innenminister Joachim Herrmann (Bayern, CSU) und Thomas Strobl (Baden-Württemberg, CDU) zogen eine positive Bilanz. Im Gegensatz zum Bundestrend ging in Bayern die Zahl Einbrüche bereits leicht zurück.

Mehr als 1300 Polizisten haben binnen drei Tagen in Baden-Württemberg und Bayern rund 10.000 Personen und Fahrzeuge kontrolliert. Ziel waren diesmal aber nicht Alkohol- oder Temposünder, sondern Einbrecher. Mit großem Erfolg: 45 Verdächtige wurden festgenommen, darunter zahlreiche Serieneinbrecher und eine Reihe weiterer Straftäter.

Diese erfreuliche Bilanz der länderübergreifenden Schwerpunktkontrollen gegen Einbrecher haben Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl ( CDU) gezogen. Und das, obwohl die Schwerpunktkontrollen in Bayern wegen des Amoklaufes von München am 22. Juli 2016 nicht im geplanten Umfang durchgeführt werden konnten.

Werkzeugdiebe, Drogenschmuggler, Zigarettendiebe

Die gemeinsame Fahndungsaktion fand im Rahmen der im Juli 2015 geschlossenen Kooperationsvereinbarung zwischen der bayerischen Polizei und der Polizei Baden-Württemberg statt. Koordiniert wurde die Aktion vom Bayerischen Landeskriminalamt und vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg. Die Palette der festgestellten Straftaten reichte von Diebstahl über Rauschgiftdelikte bis hin zu waffenrechtlichen Verstößen.

Beispielsweise wurde bei Olching (Landkreis Fürstenfeldbruck) ein Serieneinbrecher auf frischer Tat ertappt, der sich auf den Diebstahl hochwertiger Werkzeuge spezialisiert hatte. Im oberbayerischen Burghausen (Landkreis Altötting) ging den Fahndern ein Ungar ins Netz, gegen den ein Vollzugshaftbefehl wegen schwerem Bandendiebstahls mit einer Freiheitsstrafe von mehr als vier Jahren vorlag.

In Mannheim wurden zwei Georgier wegen Diebstahls zweier Tablet-PCs festgenommen. Im Raum Ludwigsburg gelang es Fahndern, Haftbefehle gegen zwei türkische Staatsangehörige zu erwirken, die im Besitz von 1,5 Kilogramm Marihuana und 15 Gramm Kokain waren. Bei Offenburg am Neckar wurden 211 Schachteln Zigaretten ungeklärter Herkunft aufgefunden und wegen Verdachts der Hehlerei beschlagnahmt.

Kontroll-Südschiene wird um Hessen und Rheinland-Pfalz erweitert

Die Minister Herrmann und Strobl kündigten weitere Großkontrollen und Schwerpunktaktionen in den nächsten Monaten an, um den Fahndungsdruck gegen Einbrecher noch mehr zu erhöhen. Neben Bayern und Baden-Württemberg werden nun auch Hessen und Rheinland-Pfalz mit ins Boot geholt.

Dazu hatten die Innenminister der vier Länder bereits am Rande der Innenministerkonferenz im Juni 2016 eine erweiterte länderübergreifende Kooperationsvereinbarung zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität unterzeichnet. Kern der Vereinbarung ist ein 8-Punkte-Programm, das insbesondere einen schnelleren und besseren Informationsaustausch, eine stärkere gemeinsame Täterfahndung sowie eine noch intensivere Zusammenarbeit bei konkreten Ermittlungsverfahren und in der Prävention vorsieht.

In Bayern gingen die Einbruchszahlen 2015 bereits zurück

„Nur gemeinsam können wir der länder- und grenzüberschreitenden Wohnungseinbruchskriminalität wirksam Einhalt gebieten“, meint Bayerns Innenminister Herrmann. „Mit unserer erweiterten Kooperation bündeln wir unsere Stärken und Kompetenzen. Damit wollen wir im Kampf gegen die Einbruchskriminalität noch schlagkräftiger werden.“

Unter Berufung auf die Daten der Kriminalstatistik betonte Herrmann, das mit Baden-Württemberg abgestimmte Maßnahmenpaket habe bereits bewährt. Denn: „Im vergangenen Jahr gingen die Einbruchszahlen in beiden Ländern entgegen dem Bundestrend deutlich zurück“, so Herrmann.

Süddeutschland ist ein gefährliches Pflaster für Einbrecher.

Thomas Strobl (CDU), baden-württembergischer Innenminister

„Die Menschen haben Sorge vor einem Einbruchdiebstahl. Diese Sorgen nehmen wir sehr ernst. Deshalb ergreifen wir Maßnahmen, um Einbruchdiebstähle zu verhindern und die Täter zu fassen“, kommentierte der baden-württembergische Innenminister Strobl, der in Stuttgart als Juniorpartner der Grünen regiert, die Bilanz. „Zur Bekämpfung organisierter osteuropäischer Banden verbessern wir die länderübergreifende Zusammenarbeit“, sagte Strobl. „Süddeutschland ist so für Einbrecher ein gefährliches Pflaster – und zwar von Mannheim bis Berchtesgaden und von Hof bis Freiburg.“

(PM/wog)