Schnelles Internet ist ein Schlüssel für wirtschaftlichen Erfolg. Bild: Fotolia/panomacc
Schnelles Internet

Förderprogramm besser ausnutzen

Auf dem Land gibt es noch viel Nachholbedarf, doch die Versorgung des Freistaats mit schnellem Internet kommt voran. Viele Städte und Gemeinden könnten das bayerische Förderprogramm zum Breitbandausbau aber noch besser ausnutzen, meint die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw).

„Die meisten Kommunen sind sehr engagiert“, berichtete vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt von einer aktuellen Umfrage der Vereinigung. Die Flexibilität des Programms werde aber nicht immer voll ausgenutzt, bedauert er. Laut Brossardt gilt das insbesondere für den Breitbandausbau auf Glasfaserbasis und „spezifische Lösungen“ für einzelne Firmenstandorte. Diese Möglichkeiten müssten in den Kommunen in engem Austausch mit den Unternehmen vor Ort stärker ausgeschöpft werden. „Unsere Umfrage zeigt, dass das gegenwärtig noch zu selten geschieht“, bedauerte der Hauptgeschäftsführer.

So kommt es, dass sich laut vbw-Umfrage noch 60 Prozent der Unternehmen im Freistaat im Bereich der Telearbeit durch Breitbandengpässe beeinträchtigt sehen. Nur ein Drittel sei mit der derzeit verfügbaren Bandbreite zufrieden, heißt es. Gut die Hälfte der befragten Firmen gibt dagegen an, dass ihre Zusammenarbeit mit anderen Partnern durch die geringe Bandbreite am eigenen Standort erschwert werde.

Digitalisierung als Erfolgsfaktor

„Digitalisierung wird immer stärker zum Erfolgskriterium für wettbewerbsfähige Geschäftsmodelle“, mahnt Brossardt, der weiß, dass die die Erschließung der ländlichen Räume mit schnellem Internet eine Herausforderung bleibt. Das aktuelle bayerische Förderprogramm werde aber dafür Sorge tragen, „dass es künftig in allen Regionen eine gute Breitbandversorgung gibt“.

Der zuständige Finanz- und Heimatminister Markus Söder hatte bereits Ende März ein erstes erfreuliches Zwischenfazit des laufenden Programms gezogen. Im Rahmen dessen werden bekanntlich bis 2018 rund 1,5 Milliarden Euro für den Ausbau des schnellen Internets bereitgestellt. „Der Breitbandausbau in Bayern läuft auf Hochtouren, der ländliche Raum holt auf“, sagte Söder und verwies auf eine Erhebung des TÜV-Rheinland. Demnach stieg die Verfügbarkeit von schnellem Internet in ländlichen Gemeinden um 13 auf knapp 29 Prozent an. Bayernweit liege die Versorgung mit schnellem Breitband bei rund 65 Prozent. „Heute können in ganz Bayern rund 700.000 Haushalte mehr mit schnellem Internet surfen als noch vor einem Jahr“, freute sich Söder und berichtete von der erfolgreichen Arbeit seines Ministeriums: „Wir haben ein sehr aufwändiges Verfahren halbiert, die Beratung vor Ort organisiert, die Fördersumme im Einzelfall verdoppelt.“

Der Ausbau sei spürbar angelaufen: Mehr als 83 Prozent der bayerischen Gemeinden seien bereits aktiv im Förderprogramm, unterstrich Söder. 203 Gemeinden erhielten bis Ende März Förderbescheide mit insgesamt 60 Millionen Euro Fördersumme. 80 weitere Bescheide standen zuletzt zur Vergabe an.