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e-Government

Das Rathaus der Zukunft?

"Öffentliche Verwaltungen müssen bei der Digitalisierung im zeitlichen Gleichlauf mit Wirtschaft und Gesellschaft stehen", sagt Finanzstaatssekretär Albert Füracker. Für ihn ist das sogenannte eGovernment ein Standortfaktor für alle Regionen Bayerns in der Zukunft. Die Digitalisierung - auch und gerade die von Verwaltungsbehörden - sei ein Top-Thema für den Freistaat.

„Die Digitalisierung ist ein Top-Thema in Bayern. Mit einem milliardenschweren Förderprogramm bringen wir jede Gemeinde bis 2018 ans schnelle Internet“, stellte Bayerns Finanzstaatssekretär Albert Füracker bei einer Veranstaltung der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw). Besonders wichtig sei der digitale Wandel auch für die Verwaltungsbehörden in Bayern, sagte der CSU-Politiker. Aus diesem Grund unterstütze die Bayerische Staatsregierung den Ausbau des sogenannten eGovernments – also den Bau von Strukturen, um möglichst viele Behördengänge künftig über das Internet abwickeln zu können.

Zu dieser Thematik hat die vbw kürzlich eine neue Studie namens „Das digitale Rathaus“ veröffentlicht. vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt sieht im Auf- und Ausbau des eGovernment sogar einen künftigen Standortvorteil für Gemeinden im Freistaat. „Der Ausbau von eGovernment ist ein Kraftakt“, sagte Brossardt. „Und Behörden müssen entscheiden, welche Projekte und Investitionen auch in den Augen der Unternehmen besonders sinnvoll sind. Hier setzt unsere Studie an. Sie formuliert konkrete Handlungsempfehlungen, damit Bayern, seine Kommunen und seine Unternehmen von der Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen profitieren können.“

Zwei Drittel der bayerischen Unternehmen wünschen sich mehr eGovernment

Brossardt betonte außerdem, dass fast zwei Drittel der bayerischen Unternehmen einen verstärkten Ausbau von eGovernment wünschen, weil sie darin eine Chance sehen, ihre Amtsgeschäfte effizient zu erledigen. „Der Heimathafen unserer in aller Welt tätigen Unternehmen ist nach wie vor ihre Standortgemeinde. Ein leistungsfähiges eGovernment-Angebot der Kommunen wird damit immer mehr zum Standortfaktor“, stellte Brossardt fest.

Eine ähnliche Bedeutung misst auch der Landrat des Landkreises Cham, Franz Löffler, dem eGovernment zu. „Gerade bei der Gewinnung von auswärtigen und ausländischen Fachkräften ist das regionale Zusammenspiel von Verwaltung und Unternehmen von besonderer Bedeutung“, betonte der CSU-Politiker. Dabei könne eGovernment gerade in strukturschwächeren Regionen der heimischen Wirtschaft, aber auch den Bürgerinnen und Bürgern, die teilweise einen weiteren Anreiseweg für Behördengänge antreten müssten, eine große Hilfe sein.

Wie genau das künftige eGovernment aussehen könnte, wollen Fachleute am 8. Dezember bei einem Kongress in München diskutieren.