4000 Bauern protestierten in Hannover gegen die grüne Anti-Landwirtschafts-Politik. (Foto: Landvolk/LPD)
Niedersachsen

Bauern fordern Kehrtwende von Rot-Grün

Die Bauern in Niedersachsen schlagen Alarm: Die Agrarpolitik der rot-grünen Landesregierung droht die Landwirtschaft zu zerstören, warnt der Landes-Bauernverband. Präsident Hilse fordert eine komplette Neuausrichtung und spricht von einem „Klima der Verdächtigungen und Anschuldigungen“, das speziell der grüne Agrarminister erzeuge. Auf einer Kundgebung protestierten 4000 Landwirte.

„Die Agrarpolitik der rot-grünen Landesregierung in Niedersachsen legt sich wie Mehltau auf Niedersachsens Höfe. Unsere Bauern und ihre Familien wollen nicht unter Vorschriften und Auflagen erstickt werden, sie brauchen endlich wieder eine Perspektive.“ Mit diesen Worten hat Niedersachsens Bauernpräsident Werner Hilse den „wirtschaftsfeindlichen Kurs der Landesregierung“ kritisiert. „Jede Bäuerin, jeder Bauer, ja die gesamten Familien auf den Höfen sehen sich jeden Tag aufs Neue einem Klima der Verdächtigungen und Anschuldigungen ausgesetzt“, so Hilse. „Landvolk Niedersachsen“ ist der offizielle Name des niedersächsischen Landesbauernverbandes.

Melk doch selber.

Plakat bei der Protestkundgebung

Auf einer Kundgebung in Hannover am Donnerstag mit mehr als 4000 Teilnehmern sagte Hilse, schuld daran sei besonders der grüne Landwirtschaftsminister Christian Meyer und seine „Politik der Agrarwende“. Meyer schüre Ängste unter den Verbrauchern, weil sie über die Qualität der hier erzeugten Lebensmittel verunsichert würden. Der grüne Minister entmutige Landwirte und ihre Familien, weil er sie einem ständigen Misstrauen aussetze. „Der Minister zerschlägt wertvolles Porzellan, nämlich das Vertrauen in eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Landwirtschaft als wirtschaftliche Basis für unsere ländlichen Räume“, warf Hilse dem grünen Politiker vor. Mehr als 150 Trecker parkten neben dem Fußballstadion. Zehn rollten anschließend an der Spitze des Protestzuges bis zum Steintor. Die Botschaften an die Landesregierung waren eindeutig: „Melk doch selber“, „Dialog statt Diffamierung“, „Rückendeckung statt Rufmord“ stand auf einigen Plakaten. Zahlreiche CDU-Landtagsabgeordnete, darunter der ehemalige Landwirtschaftsminister Heiner Ehlen, unterstützten die Veranstaltung. Von der rot-grünen Regierung ließ sich niemand blicken.

Grüner Minister schürt Misstrauen gegenüber den Bauern

Die Bauern empöre insbesondere die rein ideologisch motivierte Idee einer Agrarwende. „Der Minister stellt alle in der Praxis bewährten Erkenntnisse in Frage und orientiert sich lediglich an Nischen. Vor der Realität auf unseren Höfen verschließt er bewusst die Augen“, kritisierte der Landvolkpräsident. Mit Begriffen wie „Massentierhaltung, Agrarindustrie oder massenhaftem Medikamentenmissbrauch“ säe der Minister Zwietracht und Misstrauen. „Diese vergiftete Saat darf nicht aufgehen“, sagte Hilse und forderte eine Neuausrichtung der rot-grünen Agrarpolitik in Niedersachsen.

Das ist ein Signal an Herrn Weil. Meyer muss ausgetauscht werden.

Werner Hilse, Bauernpräsident Niedersachsen, auf der Kundgebung

Die stetigen Vorwürfe und Anschuldigungen seien insbesondere die jungen Menschen in den Dörfern leid, unterstrich Hilse. Sie wollten nicht gegängelt und gebremst werden, sondern selbständige Entscheidungen treffen – zum Wohle ihrer Höfe, ihrer Familie und auch ihrem ländlichen Umfeld. Bislang freue sich Niedersachsen über ein großes Interesse der Schulabgänger an landwirtschaftlichen Berufen. Die gut ausgebildeten Jugendlichen wollten aber eine Perspektive entwickeln und sich nicht mit rückwärtsgewandten  Empfehlungen auseinandersetzen müssen, so der Bauernpräsident.

Rot-Grün gängelt Bauern mit immer neuen Auflagen und Vorschriften

Wenn die rot-grüne Landesregierung mit immer neuen Auflagen und Vorschriften weiter massiv in die unternehmerische Freiheit der Landwirte eingreife, müsse sie den Betriebsleitern und ihren Familien auch sagen, wie sie diese Auflagen finanzieren sollten. „Wirtschaftliche Aspekte aber blendet Minister Meyer leider vollständig aus“, kritisierte Hilse. Er richtete an Meyer wie auch die Bevölkerung das Angebot, sich auf den Höfen direkt über moderne Landwirtschaft zu informieren, im direkten Gespräch mit den Landwirten.

Wir sind keine Tierquäler, wir vergiften keine Brunnen. Wir sind Bauern mit Tradition und Familien zu Hause.

Werner Hilse, Bauernpräsident Niedersachsen, auf der Kundgebung

Mit immer neuen Meldepflichten und Kontrollen schaffe der Minister einen „Überwachungsstaat“ und verkenne dabei völlig, dass auf den Höfen sowie innerhalb der Lebensmittelkette in Eigeninitiative ein gut funktionierendes Frühwarnsystem etabliert worden sei. Die vermeintlichen Skandale der vergangenen Jahre dagegen hätten ihren Ursprung alle nicht in der Landwirtschaft gehabt, seien aber durch die Eigenkontrollen der Landwirtschaft aufgedeckt worden. Eine Leistung, die jedoch nicht dem Weltbild des Ministers entspreche und daher von ihm nicht gewürdigt werde.

Produkte der Bauern sind vielfältig und gesund – ganz ohne die Grünen

Der Landvolkpräsident verwies auf das qualitativ hervorragende und breite Angebot niedersächsischer Agrarprodukte: Vom Hofladen über den Wochen- und Supermarkt, ja bis zum Verkauf auf internationalen Märkten könne jeder Verbraucher aus einer großen Fülle an Lebensmitteln zu bezahlbaren Preisen wählen. Dahinter stünden engagierte Landwirte mit ihren Familien, die ihre Produktionsmethoden immer wieder an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Empfehlungen ausrichteten. Die Betriebsleiter entwickelten ihre Höfe weiter und setzten dabei insbesondere neue Erkenntnisse hin zu mehr Tier- und Umweltschutz um.

Und er warnte den grünen Agrarminister und den roten Ministerpräsidenten: „Das ist erst der Anfang. Wenn es nicht besser wird, kommen wir zurück!“

LPD/wog