CDU kann doch noch Großstadt
Bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen hat die CDU nach vielen Rückschlägen wieder Erfolge in Großstädten erzielt. Die SPD von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft musste teils herbe Verluste einstecken. So wird die CDU in Oberhausen und Bonn künftig den Oberbürgermeister stellen. Im Gegenzug eroberte die SPD allerdings die Chefsessel in Leverkusen und im Kreis Herford.
Nordrhein-Westfalen

CDU kann doch noch Großstadt

Bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen hat die CDU nach vielen Rückschlägen wieder Erfolge in Großstädten erzielt. Die SPD von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft musste teils herbe Verluste einstecken. So wird die CDU in Oberhausen und Bonn künftig den Oberbürgermeister stellen. Im Gegenzug eroberte die SPD allerdings die Chefsessel in Leverkusen und im Kreis Herford.

Bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen hat die CDU nach vielen Rückschlägen wieder Erfolge in Großstädten erzielt. Die SPD von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft musste teils herbe Verluste einstecken. So wird die CDU in Oberhausen und Bonn künftig den Oberbürgermeister stellen – nach jahrzehntelanger SPD-Dominanz. In Essen geht die CDU mit einem deutlichen Vorsprung ihres Kandidaten in die Stichwahl in zwei Wochen. Auch in Bochum kommt es zu einer Stichwahl.

Im Gegenzug eroberte die SPD allerdings die Chefsessel in Leverkusen und im Kreis Herford. CDU-Landeschef Armin Laschet sah „Rückenwind“ für seine Partei für die Landtagswahl im Mai 2017. „Aus SPD-Sicht gibt es Licht und Schatten“, sagte Kraft am Abend.

Die Wahlbeteiligung war ausgesprochen gering. Vielerorts gaben weniger als 40 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Gewählt wurden Oberbürgermeister, Bürgermeister und Landräte in knapp der Hälfte aller Kommunen in Nordrhein-Westfalen.

SPD verliert Bonn und Oberhausen

In Oberhausen verloren die Sozialdemokraten nach fast 60 Jahren den OB-Posten. CDU-Kandidat Daniel Schranz entschied die Wahl mit 52,5 Prozent der Stimmen klar für sich. Sein SPD-Konkurrent Apostolos Tsalastras lag mit 37,7 Prozent weit dahinter, wie die Stadt mitteilte.

Auch in der früheren Bundeshauptstadt Bonn musste sich die SPD der CDU geschlagen geben und verlor nach fast 21 Jahren das OB-Amt. Hier holte der indischstämmige CDU-Kandidat Ashok-Alexander Sridharan mit 50,06 Prozent der Stimmen auf Anhieb knapp die nötige Mehrheit. Der SPD-Kandidat Peter Ruhenstroth-Bauer kam lediglich auf 23,7 Prozent, der Grünen-Bewerber Tom Schmidt auf 22,1 Prozent.

Durch die Wahl des Mannes mit indischen Wurzeln wird erstmals ein CDU-Politiker mit Migrationshintergrund Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt. Er folgt auf Jürgen Nimptsch (SPD), der seit 2009 regiert hatte und nicht mehr zur Wahl angetreten war.

In Münster setzt sich der CDU-Amtsinhaber durch

In Leverkusen setzte sich der SPD-Kandidat Uwe Richrath mit 51,2 Prozent gegen den amtierenden CDU-Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn durch, der lediglich 29,8 Prozent holte. In Münster verteidigte Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) sein Amt mit 50,6 Prozent der Stimmen gegen SPD-Mann Jochen Köhnke (23,8 Prozent).

In Köln dagegen wurde die OB-Wahl wegen des Stimmzettel-Chaos (BAYERNKURIER berichtete) um fünf Wochen auf den 18. Oktober verschoben.

dpa/wog