Eröffnung des bayerischen Wasserstoff-Zentrums „H2.B“ in Nürnberg (v.l.): Veronika Grimm, Markus Söder, Hubert Aiwanger, Bernd Sibler, Peter Wasserscheid. (Foto: dpa/Nicolas Armer)
Wasserstoff

Bayern wird zum Technologieführer

Mit dem neuen Wasserstoff-Forschungszentrum in Nürnberg will der Freistaat Bayern zum Technologieführer dieses Energieträgers werden. Daneben präsentierte Ministerpräsident Söder auch ein „Wasserstoff-Bündnis“ mit namhaften Firmen und Kommunen.

Mit einem neu gegründeten Wasserstoff-Zentrum und einem „Wasserstoffbündnis“ mit der Wirtschaft will Bayern die klimaschonende Technologie voranbringen. Ziel sei es, Wasserstoff aus der wissenschaftlichen Forschung in die wirtschaftliche Nutzung zu überführen, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf dem Energie-Campus Nürnberg, in dem das Zentrum angesiedelt ist – dem früheren AEG-Gelände an der Fürther Straße.

Zukunftssprung für eine saubere Technologie mit unermesslichem Potenzial.

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident

Wasserstoff werde eine tragende Rolle bei der Bewältigung der Energie- und Mobilitätswende spielen, unterstrich Söder. In dem „H2.B Zentrum Wasserstoff Bayern“ werden zu Beginn vier Mitarbeiter beschäftigt. Der Freistaat stellt laut Söder zunächst eine Anschubinvestition von zehn Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Geld soll auch der Bau von Wasserstofftankstellen gefördert werden. Söder nannte die Gründung des Zentrums einen „Zukunftssprung für eine saubere Technologie mit unermesslichem Potenzial“ und ein „Leuchtturmprojekt“, das die Vorreiterschaft Bayerns bei der Energiewende unterstreiche.

Die Wissenschaft zeigt den Weg

Die fachliche Führung des neuen „H2.B“ übernehmen die Wissenschaftler Veronika Grimm und Peter Wasserscheid von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Beide Professoren gehören auch zum Leitungsteam des Energiecampus in Nürnberg. Das Wasserstoffzentrum hat die Aufgabe, unter Einbeziehung von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in den nächsten Monaten eine bayerische Wasserstoffstrategie zu erarbeiten.

Die FAU ist ein entscheidender Akteur, wenn es darum geht, ein zukunftsweisendes Konzept für eine bayerische Wasserstoffstrategie zu entwickeln.

Bernd Sibler (CSU), Bayerischer Wissenschaftsminister

Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) betonte: „In Erlangen und Nürnberg arbeiten hochkarätige und ausgewiesene Experten in Energiefragen, gerade auch zum Thema Wasserstoff.“ Im neuen Zentrum „Wasserstoff Bayern“ bringe die FAU Erlangen-Nürnberg ihre hervorragende Expertise ein und sei damit „ein entscheidender Akteur, wenn es darum geht, ein zukunftsweisendes Konzept für eine bayerische Wasserstoffstrategie zu entwickeln“, so Sibler weiter.

Industrie unterstützt die Forschung

In dem Wasserstoffbündnis, das das „H2.B“ unterstützen wird, schlossen sich mehr als ein Dutzend Unternehmen aus der Automobil- und der Energiebranche sowie das Helmholtz-Institut für Erneuerbare Energien Erlangen-Nürnberg zusammen. Mit dabei sind auch mehrere Kommunen. Wie verlautet, sollen sie in dem Verbund den Grundstein für gemeinsames Handeln legen, um Wasserstoff als einen Energieträger der Zukunft zu etablieren. Das Bündnis soll weiteren Mitgliedern aus Industrie, Wissenschaft und Kommunen offenstehen.

Wir wollen, dass in den nächsten Jahren Wasserstoffautos in Bayern vom Band rollen und nicht in Asien.

Hubert Aiwanger (FW), Bayerischer Wirtschaftsminister

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sagte, die Region Nürnberg-Erlangen verfüge über auf diesem wichtigen Zukunftsfeld über eine große Expertise. „Wir wollen, dass in den nächsten Jahren Wasserstoffautos in Bayern vom Band rollen und nicht in Asien.“ Insbesondere für den bisher mit Diesel angetriebenen Schwerlastverkehr könne ein wasserstoffbasierter Antrieb die Lösung sein, um im Jahr 2030 die Klimaziele der EU zu erfüllen.

Bayern als führender Standort

Mit H2.B und Wasserstoffbündnis Bayern will die Staatsregierung sicherstellen, zu den Vorreitern innovativer Wasserstofftechnologien zu gehören. Ziele sind, Bayern zum führenden Standort bei der industriellen Fertigung der Wasserstoffschlüsseltechnologien auszubauen, die Technologie-Führerschaft bei der Wasserstoffspeicherung und Logistik zu etablieren sowie den Ausbau der Tankstellen-Infrastruktur zu beschleunigen.