Pyeongchang, Südkorea: Auch die Biathletin und Doppelolympiasiegerin Laura Dahlmeier kommt aus Bayern. (Bild: Imago/Zuma/Ryu Seung-Il)
Olympia

Vorn dabei statt hinten dran

Gerade die bayerischen Athleten spielten bei den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang wieder eine herausragende Rolle: Insgesamt acht der 14 deutschen Goldmedaillen hatten ganz oder zum Teil eine "weiß-blaue" Färbung.

Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann hat den deutschen und insbesondere den bayerischen Spitzensportlern zu ihren großartigen Erfolgen bei den olympischen Winterspielen in Südkorea gratuliert. 14 Gold-, 10 Silber- und 7 Bronzemedaillen, das war die Rekordausbeute der deutschen Wintersportler in Pyeongchang. Damit waren diese Winterspiele die historisch besten für deutsche Olympiamannschaften und übertrafen die alten Bestmarken von Nagano 1998 und Salt Lake City 2002 mit je 12 Mal Gold.

Das Beste kommt zum Schluss

Ebenfalls historisch war der Sensations-Erfolg des deutschen Eishockey-Teams am Sonntag, das in einem packenden Finale erst in der Verlängerung mit 4:3 gegen Rekord-Olympiasieger Russland verlor – nachdem zuvor bereits die Eishockey-Großmächte Schweden und Kanada sensationell besiegt wurden. „Die historische Silbermedaille für die deutsche Eishockeymannschaft, der aufopferungsvolle Einsatz gegen scheinbar übermächtige Gegner, die unbändige Leidenschaft für ihren Sport und der überragende Teamgeist stehen sinnbildlich für das ganz deutsche Olympiateam“, lobte deshalb auch Herrmann.

Gerade die bayerischen Athleten spielten wieder eine herausragende Rolle.

Joachim Herrmann

Noch ein anderes Detail war für den Innenminister Grund zur Freude: „Gerade die bayerischen Athleten spielten wieder eine herausragende Rolle.“ Genauer: Von den 14 Goldmedaillengewinnern kommen 8 ganz oder zumindest teilweise aus Bayern, was für Platz 3 in der Nationenwertung hinter Norwegen und Kanada gereicht hätte.

Bayern als Stütze des Sports

„Wir gratulieren allen Teilnehmern der Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang und freuen uns natürlich besonders über die vielen Erfolge bayerischer Athleten“, beglückwünschten auch Florian Herrmann, Vorsitzender des Ausschusses Kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport des Bayerischen Landtags, und Berthold Rüth, sportpolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion, die Wintersportler. Die Erfolge bayerischer Olympioniken kommen für beide nicht von ungefähr.

„Eine Medaille bei Olympischen Spielen ist der Lohn jahrelanger harter Arbeit der Athleten und ihrer Trainer. Der auffallend hohe Anteil erfolgreicher Teilnehmer aus Bayern zeigt dabei deutlich, dass die Sportförderung im Freistaat hervorragend funktioniert“, stellte Florian Herrmann fest. Rüth freute sich, dass die Förderung des Spitzensports in Bayern auch von den Funktionären anerkannt wird: „Das Nachwuchsleistungssportkonzept des Deutschen Olympischen Sportbundes wird von uns hervorragend unterstützt. Dazu gehören Trainerstellen, die Regionalzentren des Olympiastützpunktes Bayern und auch unsere Eliteschulen für den Leistungssport in Berchtesgaden und Oberstdorf.“

Millionen für die Sportförderung

Seit 2013 hat der Freistaat die Sportfördermittel um 25 Prozent erhöht. Der Olympiastützpunkt Bayern hat darum optimale Rahmenbedingen und baut zudem auf einem breiten Amateursportbereich auf. „Das hat sicher einen wichtigen Teil dazu beigetragen, dass sich unsere bayerischen Nachwuchsleistungssportler zu Spitzensportlern entwickeln konnten und uns bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang mit ihren Erfolgen mitgerissen haben“, so Herrmann und Rüth. Im Rahmen der Initiativen zum Nachtragshaushalt 2018 erhöht die CSU-Fraktion die Mittel für den Sport insgesamt um 1,2 Millionen Euro. Dazu kommen im Jahr 2018 Investitionen in die Sportförderung des Freistaats in Höhe von mehr als 63 Millionen Euro. „Die Erhöhung der Vereinspauschale, die Förderung des Behindertensports und auch Schulsportwettbewerbe sind uns sehr wichtig und Grundlage für die Erfolge der kommenden Jahre“, bilanzierte Rüth.

Die bayerischen Gewinner

  • Biathletin Laura Dahlmeier vom SC Partenkirchen gewann jeweils Gold in Sprint und Verfolgung sowie Bronze im Einzel.
  • Skispringer Andreas Wellinger vom SC Ruhpolding, geboren in Traunstein, schaffte Gold im Einzel von der Normal- und Silber von der Großschanze, dazu Silber im Team, in dem neben Richard Freitag (Sachsen) sowie Stephan Leyhe (Hessen) mit dem Oberstdorfer Karl Geiger ein weiterer Bayer glänzen konnte.
  • Natalie Geisenberger vom ASV Miesbach dominierte wie schon 2014 das Rodeln mit Gold im Einzel und im Team. In der Mannschaft waren neben Johannes Ludwig (Thüringen) auch der Doppelsitzer mit dem Berchtesgadener Tobias Arlt und dem Wahl-Berchtesgadener Tobias Wendl (in Aachen geboren) dabei. Letztere gewannen auch die Doppelsitzer-Konkurrenz.
  • In der Nordischen Kombination von der Großschanze holte der Oberstdorfer Johannes Rydzek Gold vor Fabian Rießle (Baden-Württemberg) und Eric Frenzel (Sachsen). Auch im Team-Wettbewerb holten die drei Athleten zusammen mit Vinzenz Geiger aus Oberstdorf Gold. Frenzel gewann zudem von der Normalschanze.
  • Skispringerin Katharina Althaus vom SC Oberstdorf feierte eine Silbermedaille.
  • Im Snowboard-Parallel-Riesenslalom der Damen holte Selina Jörg aus Sonthofen Silber, Ramona Hofmeister aus Bischofswiesen gewann Bronze.
  • Auch in der deutschen Eishockey-Mannschaft gab es elf mehr oder weniger Bayern: Danny aus den Birken, Daryl Boyle, Patrick Hager, Frank Mauer, Yannic Seidenberg, Dominik Kahun und Brooks Macek von Red Bull München, Yasin Ehliz, Leonhard Pföderl und Patrick Reimer von den Nürnberg Ice Tigers sowie Timo Pielmeier vom ERC Ingolstadt.
  • Im Rahmen der Spitzensportförderung bei der Bayerischen Polizei überzeugten neben Polizeioberwachtmeisterin Hofmeister mit Bronze im Snowboard zwei weitere Beamte: Polizeioberkommissar Christian Rasp (Ochsenfurt) erreichte als Anschieber im Team von Viererbob-Pilot Johannes Lochner (Berchtesgaden) Platz acht. Polizeioberwachtmeisterin Anna Fernstädt aus Berchtesgaden raste bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme im Skeleton auf Platz sechs.