Der größte Stammtisch der Welt - Hauptredner Markus Söder 2018 in Passau. (Foto: CSU)
Aschermittwoch

„Es war großartig“

Interview Passaus Landrat Franz Meyer zeigt sich im BAYERNKURIER-Interview hochzufrieden mit dem Politischen Aschermittwoch. An seinem „Heimspiel“ hat ihm besonders die Mischung aus Tradition und Moderne gefallen, sowie das Bekenntnis zur christlichen Kultur.

Wie hat Ihnen als Passauer der Politische Aschermittwoch heuer gefallen?

Er war wirklich großartig, auch was die Bühnengestaltung anbelangt. Der Aschermittwoch stand für Tradition und Moderne, genauso wie es die CSU auch verkörpert. Tradition bewahren und gleichzeitig offen sein für Neues – das ist der richtige Ansatz. Wir haben eine großartige Rede unseres zukünftigen Ministerpräsidenten Markus Söder erlebt – staatsmännisch, aber auch gewürzt mit zentralen Themen, die die Menschen sowohl im Saal, als auch im Land angesprochen haben. Das gilt auch für die wirklich gelungene Rede von unserem Generalsekretär Andreas Scheuer, der in seiner Heimatstadt eindrucksvoll auch von den Verhältnissen in Berlin berichtet hat.

Welches Thema war für Sie persönlich das wichtigste?

Ein Schwerpunkt war für mich sicher: wer zu Wahlen antritt, muss auch bereit sein, Verantwortung zu übernehmen. Bei der FDP war das ja leider nicht der Fall. Und die Diskussion innerhalb der SPD ist auch noch nicht abgeschlossen. Und der zweite Schwerpunkt war für mich der Stellenwert unserer christlich-abendländischen Kultur. Wir müssen wieder verstärkt auf unsere kulturellen Werte hinweisen, für die wir in unserem Land stehen.

Markus Söder möchte unsere christlich-abendländische Kultur in der Bayerischen Verfassung verankern. Was halten Sie davon?

Ich halte sehr viel davon. Die Verankerung der christlichen Werte in unserer Gesellschaft wäre auch eine Botschaft für das Zusammenleben bei uns im Lande.

Wenn man die Medien verfolgt, dann merkt man, dass die Menschen außerhalb Bayerns den Politischen Aschermittwoch offensichtlich nicht so ganz nachvollziehen können. Was geben Sie denen mit auf den Weg?

Beim Aschermittwoch kann man Politik hautnah und bürgernah erleben. Das ist gewiss kein verlängerter Fasching, sondern ernsthafte Politik für die Menschen in unserem Land. Dafür muss man aber gerade als Nicht-Bayer, wenigstens einmal vor Ort gewesen sein und das Original erlebt haben. Die CSU steht für politischen Klartext und volksnahe Politik.

Sie verfolgen den politischen Aschermittwoch seit vielen Jahrzehnten. Wie hat er sich im Laufe der Jahre entwickelt?

Ja, in der Tat, ich bin heuer zum 48. Mal dabei gewesen. Mein erster war 1971 – damals noch in meiner Heimatstadt Vilshofen. 1975 war dann die erste Kundgebung in Passau, da habe ich bei der Organisation mitgeholfen. Wichtigstes Merkmal war und ist immer die Standortbestimmung der deutschen und vor allem der bayerischen Politik. Verändert hat sich natürlich die mediale Begleitung, die eine bundesweite Bedeutung brachte. Die neue Medienlandschaft hat auch den Aschermittwoch verändert, weil die Redner nicht nur zum Publikum in der Halle sprechen, sondern auch zu denen zuhause am Fernseher. Eine doppelte Herausforderung. Für die Region Passau wurde der Aschermittwoch über die Jahre auch zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor, weil viele Hotels und Gasthöfe in der Zeit gut besucht sind.

Sie haben den Erfinder des politischen Aschermittwochs, Franz Josef Strauß, damals ganz nah erlebt. Welche Erinnerung ist Ihnen geblieben?

Franz Josef Strauß war ein beeindruckender Mensch und ein großer Staatsmann. Im Umgang war er immer sehr freundschaftlich, auch im persönlichen Gespräch. Ich habe beste Erinnerungen an ihn, an die Gespräche am Rande des Aschermittwochs und auch an seine Reden. FJS hat zweieinhalb Stunden und länger gesprochen. Da war viel Tiefgang drin, es waren aber sicher auch einige sehr kräftige Aussprüche dabei. Jede Zeit hat ihre Personen und FJS stand zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Wie hätte ihm der Politische Aschermittwoch 2018 gefallen?

Er hätte sicher gesagt: „Guad habtser’s gmachd!“