Nürnberg als Vorbild: So wie in der Frankenmetropole schon seit 2008 fahrerlose U-Bahnen fahren, soll bis 2025 der ganze Öffentliche Personenverkehr Deutschlands automatisiert ablaufen. (Foto: Imago/robertharding)
Dobrindt

Personenverkehr bis 2025 automatisch

Bundesverkehrsminister Dobrindt hat große Pläne: Bis 2025 soll der Öffentliche Personenverkehr bundesweit automatisiert und elektrifiziert ablaufen. Das Ministerium investiert 100 Millionen Euro in Testbetriebe auch in München und Ingolstadt.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will den regionalen Bus- und Bahnverkehr grundlegend modernisieren: Bis 2025 solle in Deutschland der modernste Öffentliche Personenverkehr (ÖPV) der Welt aufgebaut werden, berichtete die Passauer Neue Presse (PNP) unter Berufung auf einen Fünf-Punkte-Plan des Ministeriums. So sollten bis dahin sogar digitalisierte und automatisierte Busse und Fahrdienste auf die Straße gebracht werden. „Wir wollen diese Chancen nutzen und bauen in Deutschland bis 2025 den modernsten ÖPV der Welt: intelligent, digitalisiert, automatisiert und elektrifiziert“, zitiert die Zeitung aus dem Ministeriums-Plan.

In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird sich die Mobilität mehr verändern als in den Jahrzehnten zuvor.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU)

Wichtig sei unter anderem für die saubere Luft, den Busverkehr zu elektrifizieren. „Um bei der Luftreinhaltung in Metropolen weiter voranzukommen, brauchen wir keine Fahrverbote, sondern müssen diejenigen Fahrzeuge elektrifizieren, die jeden Tag intensiv in den Innenstädten unterwegs sind“, so Dobrindt in der PNP. Bereits heuer investiere das Ministerium 100 Millionen Euro in Testbetriebe mit automatisiertem und vernetztem Fahren in München, Ingolstadt, Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Dresden, Braunschweig und Kassel. In den nächsten fünf bis zehn Jahren werde sich die Mobilität mehr verändern als in den Jahrzehnten zuvor, sagte Dobrindt. Die Länder müssten nun die Mittel, die der Bund zur Verfügung stelle, auch in die Digitalisierung und Automatisierung des ÖPV investieren.

Einheitliche App für Reiseplanung und Fahrkarten

Ein wichtiger Schritt sei die Einführung einer bundesweit einheitlichen App für papierlose Routenplanung und Fahrkarten, für die das Ministerium weitere 50 Millionen Euro investiere. Unter anderem unterstützt das Ministerium die digitale Mobilitätsplattform „Mobility Inside“: Dobrindt übergab drei Förderbescheide mit einem Volumen von insgesamt 880.000 Euro. Wie das Ministerium erklärte, zielt das Projekt „Mobility Inside“ darauf ab, mit einer einheitlichen, digitalen Plattform das Organisieren, Buchen und Bezahlen einer kompletten Reise im ÖPV bundesweit zu ermöglichen. Verbundpartner sind die INFRA Dialog Deutschland GmbH, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und das Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB).

Die Digitalisierung bietet für den Öffentlichen Personenverkehr enorme Chancen, Angebot, Attraktivität und Auslastung weiter zu steigern.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU)

Das Ministerium hatte bereits 2015 die Initiative „Digitale Vernetzung im Öffentlichen Personenverkehr“ gestartet. Mit dem Förderprogramm „eTicketing und digitale Vernetzung im Öffentlichen Verkehr“ fördert Dobrindt auch die Umsetzung der Roadmap-Maßnahmen. Neben dem Projekt „Mobility Inside“ unterstützt das Verkehrsministerium noch zwölf weitere Verbundprojekte bundesweit. Im Zeitraum 2016 bis 2018 steht ein Fördervolumen in Höhe von 16 Millionen Euro bereit. Die thematische Bandbreite reicht laut Ministerium von der Verbindung und Integration regionaler Mobilitätsplattformen bis hin zu Innovationen im Bereich Ticketing, wie etwa der automatisierten Fahrpreisfindung.

„Die Digitalisierung bietet für den Öffentlichen Personenverkehr enorme Chancen, Angebot, Attraktivität und Auslastung weiter zu steigern“, erklärt Dobrindt. „Dazu zählen deutschlandweit nutzbare Mobilitätsplattformen, die überregional und länderübergreifend Fahrgastinformationen verknüpfen und die Buchung von eTickets ermöglichen. Mit unserem Förderprogramm bringen wir die digitale Vernetzung im Öffentlichen Personenverkehr voran und vereinfachen Mobilität in Deutschland.“