Der Arbeitsmarkt im Bund und vor allem in Bayern boomt und bricht alle Rekorde. (Foto: Imago/Westend61)
Arbeitsmarkt

Von Rekord zu Rekord

Vollbeschäftigung in Bayern: Drei Prozent Arbeitslosigkeit sind für Ministerpräsident Seehofer eine „Traumquote“, die Zahl der Beschäftigten hat mit 5,4 Millionen einen erneuten Rekord erreicht. Auch deutschlandweit gibt es hervorragende Nachrichten.

Der Frühjahrsaufschwung und die boomende Wirtschaft haben die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Mai erstmals seit 26 Jahren unter die 2,5-Millionen-Marke gedrückt. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren in dem Monat 2,498 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit.

Eine Traummarke.

Horst Seehofer zur bayerischen Arbeitslosenquote

Das sind 71.000 Arbeitslose weniger als im April und 166.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank im Bund um 0,2 Punkte auf 5,6 Prozent. Auch ohne den Saisoneffekt wäre die Mai- Erwerbslosigkeit gesunken. Zuletzt hatte die Zahl der Erwerbslosen im April 1991 die Marke von 2,5 Millionen unterschritten.

Erneuter Beschäftigungsrekord in Bayern

In Bayern ist die Arbeitslosenquote im Mai mit 3,0 Prozent sogar auf den niedrigsten Wert seit der Einführung der aktuellen Berechnung vor 20 Jahren gefallen. Damit herrsche Vollbeschäftigung im Freistaat, sagte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Eine „Traummarke“ sei erreicht. Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte, ging die Arbeitslosenquote im Vergleich zum April um 0,2 Punkte zurück, gegenüber dem Vorjahr sogar um 0,4 Punkte.

Der bayerische Arbeitsmarkt zeigt sich weiter in einer hervorragenden Verfassung.

Chef der BA-Regionaldirektion Bayern, Ralf Holtzwart

Die Zahl der Jobsucher im Freistaat sank im Vergleich zum Vormonat um 10.600 auf rund 221.000. Vor einem Jahr gab es noch etwa 21.200 Erwerbslose mehr. Der Chef der Regionaldirektion, Ralf Holtzwart, zeigte sich ebenfalls zufrieden: Die Zahl der Beschäftigten habe im März bei rund 5,4 Millionen gelegen – der höchste Wert, der je in diesem Monat gemessen wurde. Damit zeige sich der bayerische Arbeitsmarkt „weiter in einer hervorragenden Verfassung“.

Metall, Elektro und Stahl suchen dringend Arbeitnehmer

Von der guten Entwicklung und der Einstellungsbereitschaft der bayerischen Wirtschaft profitierten alle Arbeitslosen: Im Mai habe es 4,1 Prozent weniger arbeitslose Schwerbehinderte gegeben als vor einem Jahr. Und die Zahl der Langzeitarbeitslosen habe sich im Vergleich zum Vorjahr um 10,1 Prozent auf rund 56.400 verringert. Im Mai waren rund 116.000 offene Stellen bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern gemeldet – zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Das stärkste Plus gab es erneut in der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie. „Die Unternehmen suchen einerseits mehr Arbeitskräfte und benötigen andererseits immer länger, um diese zu finden.“

Wo die CSU regiert, haben die Menschen die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Stephan Stracke, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe

„Diese Erfolge fallen nicht vom Himmel, sondern sind das Ergebnis einer wachstums- und beschäftigungsfreundlichen Politik unter einer unionsgeführten Bundesregierung“, betont der arbeitsmarktpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Stephan Stracke, mit Blick auf die großartigen Zahlen im Bund. Unter Verweis auf die wiederholten Beschäftigungsrekorde in Bayern betont er: „Das beweist: Dort, wo die CSU regiert, haben die Menschen die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt.“

Auch Lage im Bund hervorragend

BA-Vorstandschef Detlef Scheele zeigte sich mit der jüngsten Entwicklung auf Bundesebene ausgesprochen zufrieden und hob das Rekordtief ausdrücklich hervor: „Ich finde, dass man über eine Arbeitslosenzahl unter 2,5 Millionen nicht einfach hinweggehen sollte“, betonte er. Er gehe davon aus, dass bis zur Sommerpause die Arbeitslosigkeit weiter sinkt.

Erste Lichtblicke sieht BA-Chef Detlef Scheele sogar beim Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit. Die Zahl der Menschen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, habe im Mai bei 910.000 gelegen, sagte er. Das seien 97.000 weniger als vor einem Jahr. „Diese Entwicklung ist zwar nicht befriedigend – es sind immer noch zu viele. Aber es gibt einen stetigen Abwärtstrend“, betonte Scheele. Den Betroffenen mangele es häufig an der erforderlichen Ausbildung. Viele Langzeitarbeitslose suchten daher eine Stelle als Hilfskraft. Doch nur 17 Prozent der Jobs, die der BA gemeldet werden, seien Helferberufe.

Rekordzahl von 44 Millionen Erwerbstätigen

Um mehr Langzeitarbeitslosen eine Jobperspektive zu bieten, setzt Scheele künftig auf eine intensivere Betreuung. Dabei sollten stärker die sozialen und familiären Verhältnisse der Betroffenen berücksichtigt werden. Wichtig seien auch häufigere Kontakte der Vermittler mit ihnen. Um Jobcenter besser personell auszustatten, müsse die künftige Bundesregierung das seit 2013 bei 6,5 Milliarden gedeckelte Jobcenter-Budget aufstocken. „Das thematisiere ich bei meinen Gesprächen in Berlin jedes Mal. Da bin ich sehr beharrlich“, sagte Scheele.

Wie rund es auf dem Arbeitsmarkt läuft, verdeutlichen jüngste Beschäftigungsdaten: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der Erwerbstätigen im April saisonbereinigt auf 43,98 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Plus von 652.000. Noch stärker gewachsen ist die Zahl sozialversicherungspflichtiger Stellen. Diese stieg nach einer Hochrechnung der Bundesagentur von Februar auf März saisonbereinigt um 48.000 auf 31,93 Millionen. Das waren 734.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der freien Stellen im Mai bezifferte die BA mit 714.000, rund 60.000 mehr als vor einem Jahr.