Gute Stimmung beim Antrittsbesuch (v.l.): Karin Seehofer, Horst Seehofer, Elke Büdenbender, Frank-Walter Steinmeier und Barbara Stamm. (Bild: Imago/Spöttel Picture)
Steinmeier

Zu Gast in Bayern

Der größte Feind der Demokratie ist die Gleichgültigkeit. Dieses Fazit zieht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach seinem Besuch auf der Insel Herrenchiemsee. Dort hatte Steinmeier mit Horst Seehofer und Schülern über Demokratie diskutiert.

Es sind historische Räume, in denen Steinmeier und Seehofer sich mit den Schülern treffen. Hier, auf der Insel Herrenchiemsee, im Chorherrenstift, wurde 1948 im Verfassungskonvent der Grundstein des Staates gelegt.

Was Demokratie nicht verträgt, ist Gleichgültigkeit.

Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident

An diesem historischen  Ort dürfen am Donnerstagvormittag Schülerinnen und Schüler den beiden Staatsmännern ihre Projekte vorstellen und mit ihnen diskutieren. Es ist Steinmeiers erster Besuch als Bundespräsident in Bayern, im Freistaat findet der Auftakt seiner Deutschland-Reise statt, auf der er im ganzen Land vor allem mit Jugendlichen über Demokratie sprechen will.

Lockere Atmosphäre

Die jungen Leute aus der Gegend um den Chiemsee berichten, wie sie jüngere Schüler als Tutoren unterstützen, sich zu Streitschlichtern oder Schulsanitätern ausbilden lassen, wie sie sich mit Flucht und Integration auseinandersetzen oder ein Fest zu Ehren der Verfassung organisieren.
„Eine Demokratie ist dann am besten, wenn man sie nicht wahrnimmt“, sagt ein Schüler. Und in der Debatte wird klar: Die Aussage stimmt. Doch: So entsteht auch das Risiko, Demokratie als selbstverständlich zu begreifen. „Was Demokratie nicht verträgt, ist Gleichgültigkeit“, sagt Steinmeier.

Kritik am straffen Lehrplan

Gleichgültig sind die anwesenden Schüler nicht. Im Gegenteil. In der Diskussion mit Steinmeier und Seehofer äußern sie einhellig den Wunsch, in der Schule mehr auf Politik, Geschichte und Zeitgeschehen eingehen zu können. Oft, kritisieren die Schüler, komme eine aktuelle Debatte wegen des straffen Lehrplans zu kurz. Seehofer verspricht: Mit dem Bildungspaket ändert sich das. Und der Ministerpräsident appelliert an die Schüler: „Ihr seid die Generation, auf der das Land ruht. Bitte interessiert euch auch nach der Schule weiter für eure Gemeinde, euren Landkreis.“

Geheimrezept: Persönlichkeit

Immer wieder, sagt Seehofer, werde er von auswärtigen Gästen nach dem Erfolgsrezept Bayerns gefragt. Warum kommen hier so viele junge Menschen nach der Schule in Ausbildung? Seehofer liefert die Antwort, für die all die anwesenden Schüler an diesem Donnerstag bürgen können: „Unser Schulsystem bildet Persönlichkeiten aus.“

Am Mittwoch hatte Steinmeier bereits München besucht, Horst Seehofer ließ die Internet-Gemeinde auf Facebook am Besuch teilhaben:

Grüß Gott in Bayern: Heute konnte ich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu seinem Antrittsbesuch im Freistaat begr…

Posted by Horst Seehofer on Mittwoch, 26. April 2017