Der Marktplatz der Kreisstadt Kulmbach in Oberfranken. Die Stadt wird wachsen, weil die Uni Bayreuth dorthin expandiert. (Foto: Imago/Schöning)
Wachstum

Uni für Kulmbach

Das bringt Oberfranken voran: Kulmbach wird Universitätsstadt. Rund 1000 Studenten sollen bald in Kulmbach büffeln, 20 neue Lehrstühle entstehen. Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) freut sich und blickt optimistisch in die Zukunft.

Kulmbach soll bald zur Hochschulstadt werden. Die Universität Bayreuth und die Stadt arbeiten derzeit daran, den Kabinettsbeschluss vom Sommer praktisch umzusetzen.

Die Uni hat die Chance, sich auf diesem Themenfeld weiter zu profilieren

Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth

Wie der Bayreuther Uni-Präsident Stefan Leible mitteilt, soll im etwa 25 Kilometer entfernten Kulmbach eine neue, siebte Fakultät der Bayreuther Universität entstehen – mit den Schwerpunkten Ernährung, Gesundheit und Nachhaltigkeit. „Die Uni hat die Chance, sich auf diesem Themenfeld weiter zu profilieren“, sagt Leible.

1000 Menschen sollen dann in Kulmbach studieren, 20 neue Professuren sind geplant. Einen Start des Lehrbetriebs peilt die Uni bis zum Wintersemester 2020 an. Wo genau der neue Campus entstehen soll, ist derzeit in Kulmbach in der Diskussion. Als Favorit gilt ein Gelände am Güterbahnhof.

Kosten noch unklar

Was die Installation einer neuen Fakultät in Kulmbach kosten wird, könne man noch nicht abschätzen, sagte Uni-Kanzler Markus Zanner. Er gab zu bedenken, dass beispielsweise auch Labors neu gebaut werden müssten. Momentan sei noch alles im Fluss. Klar sei aber, dass man in unmittelbarer Nähe oder vielleicht sogar auf dem Campus auch ein Studentenwohnheim errichten wolle, damit die Studierenden in Kulmbach nur kurze Wege hätten.

Kulmbach als Lebensmittel-Zentrum

Im Juni hatten die bayerischen Minister beschlossen, einen Campus in Kulmbach einzurichten, um die Region attraktiver für junge Menschen zu machen. In der Stadt gibt es bereits verschiedene staatliche Einrichtungen, die sich mit Ernährung und Lebensmitteln befassen, etwa das Bayerische Kompetenzzentrum für Ernährung und das Max-Rubner-Institut für Sicherheit und Qualität bei Fleisch.

Der Beschluss des Kabinetts hat unglaublich positive Impulse für unsere Stadt, die Region und ganz Oberfranken.

Henry Schramm (CSU), OB in Kulmbach

„Der Beschluss des Kabinetts hat unglaublich positive Impulse für unsere Stadt, die Region und ganz Oberfranken“, sagt Kulmbachs Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) dem BAYERNKURIER. Der Bereich Gesundheit und Ernährung werde seiner Meinung nach in Zukunft eine immer wichtigere Rolle in der Gesellschaft einnehmen und dadurch den zukünftigen Universitätsstandort Kulmbach wachsen lassen. „Unser Stadtbild wird sich verändern – viele junge Menschen werden kommen, neue Betriebe werden sich ansiedeln und das Leben bei uns in Kulmbach auf vielfältige Art und Weise  bereichern.“

Für Schramm und seine Kollegen im Stadtrat und der Verwaltung bedeutet der Beschluss ordentlich viel Arbeit, die der Oberbürgermeister mit Freude leistet. „Wichtig ist, dass die entsprechenden Mittel durch die Kolleginnen und Kollegen des Bayerischen Landtags genehmigt und bereitgestellt werden und die beiden zuständigen Ressortminister Markus Söder und Ludwig Spaenle sowie die örtlichen Abgeordneten unser Projekt wie bisher schon dankenswerterweise positiv vorantreiben.“

Dankbarer Oberbürgermeister

Schramm sagt, sein Dank gelte nicht zuletzt dem Ministerpräsidenten Horst Seehofer und der Bayerischen Staatsregierung. „Das ist ein wegweisender Beschluss für Kulmbach.“