Auf dem Boden der Tatsachen
Der Polizei fehle es an Hubschraubern, behauptet die Landtags-SPD. Das Bayerische Innenministerium wies diese Kritik als unbegründet zurück. Es habe bei Einsätzen bisher keine Probleme gegeben, da man über acht Helikopter verfüge. In Extremlagen könne man außerdem auf Hubschrauber der Bundespolizei zugreifen.
Polizei

Auf dem Boden der Tatsachen

Der Polizei fehle es an Hubschraubern, behauptet die Landtags-SPD. Das Bayerische Innenministerium wies diese Kritik als unbegründet zurück. Es habe bei Einsätzen bisher keine Probleme gegeben, da man über acht Helikopter verfüge. In Extremlagen könne man außerdem auf Hubschrauber der Bundespolizei zugreifen.

Die Landtags-SPD forderte die Anschaffung geeigneter Transporthubschrauber für Spezialeinsatzkommandos der Polizei. SPD-Sicherheitsexperte Peter Paul Gantzer beklagte eine gravierende Lücke, meldete die Deutsche Presseagentur (dpa). Selbst bei Notlagen, etwa bei Anti-Terror-Einsätzen, müssten die Spezialeinheiten zum Teil per Auto von München oder Nürnberg zum jeweiligen Einsatzort fahren. „Wenn Terroristen zuschlagen, müssen die örtlichen Polizeikräfte unverzüglich Unterstützung von Anti-Terror-Einheiten bekommen“, sagte der SPD-Politiker. „Und das darf nicht daran scheitern, dass gerade kein Hubschrauber greifbar ist. Das ist doch unfassbar.“

Forderung erweist sich als unbegründet

Seine Forderungen erweisen sich nun aber als grundlos. Eine Sprecherin des Bayerischen Innenministerium wies die Vorwürfe auf Anfrage des BAYERNKURIER zurück: „Die Kritik der SPD ist unbegründet. Einsätze der Bayerischen Polizei waren aus Mangel an Transporthubschraubern für SEK-Einsätze zu keinem Zeitpunkt gefährdet.“

Einsätze der Bayerischen Polizei waren aus Mangel an Transporthubschraubern für SEK-Einsätze zu keinem Zeitpunkt gefährdet.

Bayerisches Innenministerium

Ausstattung ausreichend

In einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage Gantzers heißt es, derzeit verfüge die bayerische Polizeihubschrauberstaffel über acht Hubschrauber vom Typ „H 135“, die 2009/2010 angeschafft worden seien. Für den überwiegenden Teil der bei der bayerischen Polizei erforderlichen Einsatzlagen sei das ausreichend. Bei einem erforderlichen Einsatz würden alle verfügbaren Hubschrauber eingesetzt – das könnten „anwachsend auch sechs bis sieben“ gleichzeitig sein, wie etwa beim Amoklauf in München im Juli 2016.

In „Extremlagen“ könne zudem auf Hubschrauber der Bundespolizei zurückgegriffen werden, was auch schon so praktiziert worden sei, schreibt die Abendzeitung. Dass sich unterschiedliche Einheiten in Ausnahmen aushelfen, sei nichts Ungewöhnliches: „Es ist gängige Praxis, sich bei größerem Einsatzgeschehen bei anderen Einheiten zu bedienen“, heißt es aus dem Ministerium.