Einsatzwagen der Polizei mit eingeschaltetem Blaulicht. (Foto: Imago/Ralph Peters)
München

Linksextremisten verwüsten Giesing

Am Samstag haben 50 Linksextremisten in München-Giesing eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Die Polizei nahm alle Randalierer rasch fest, dennoch entstand erheblicher Sachschaden. Möglicherweise stehen die Taten im Zusammenhang mit dem Angriff auf die CSU-Parteizentrale und der Landtagsdebatte zum Integrationsgesetz.

Die Polizei hat am Samstag 49 junge Menschen zwischen 16 und 36 Jahren festgenommen, die in München-Giesing eine Spur der Verwüstung zurückgelassen haben. Wie die Polizei erklärt, gehören die Festgenommenen zum „linksmotivierten Spektrum“ und seien teilweise einschlägig polizeibekannt. An mehr als 30 Orten zerkratzten die Täter Scheiben, verwüsteten einen Trambahn-Wagen, sprühten Graffiti, verklebten Videokameras und randalierten auf dem Dach einer Postfiliale. Die genaue Höhe des entstandenen Sachschadens ist bislang nicht bekannt, dürfte jedoch erheblich sein.

Die Taten stehen zumindest in zeitlichem Zusammenhang mit dem Angriff von mutmaßlichen Linksextremisten auf die CSU-Parteizentrale Franz-Josef-Strauß-Haus und der Landtagsdebatte über das Integrationsgesetz, die die linke Opposition zu einem zehnstündigen Filibuster-Theater genutzt hatte und dabei mal wieder versuchte, die CSU propagandistisch in die Nähe von Rassisten und Unmenschen zu rücken.

Der Ursprung der Giesinger Randale könnte ein Treffen von Linksextremisten aus ganz Bayern im einschlägig bekannten „Kafé Marat“ gewesen sein.

Überregionale Medien schweigen

Auffällig war auch: Über die linke Zerstörungswut in Giesing war wenig zu lesen, und wenn, dann waren es kleinere Meldungen.

Wir wollen in München keine Berliner Zustände. Die CSU-Fraktion positioniert sich gegen jede Form des Extremismus, ob von links oder rechts.

Manuel Pretzl, stellvertretender Vorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion in München

Die CSU-Stadtratsfraktion ist jedenfalls alarmiert und fordert ein konsequentes Vorgehen der Stadt München auch gegen Linksextremisten. „Was am Wochenende in Giesing passiert ist, darf sich auf keinen Fall wiederholen – egal wo in München. Gegen randalierende Linksradikale müssen wir ganz entschieden vorgehen“, fordert Manuel Pretzl, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CSU-Fraktion. Hintergrund: Die jahrzehntelang von SPD und Grünen dominierte Münchner Stadtverwaltung ist bislang einseitig auf den „Kampf gegen Rechts“ fixiert.

CSU will in München keine Berliner Zustände

Für Manuel Pretzl ist klar: „Wir wollen in München keine Berliner Zustände.“ Die Stadt müsse konsequent auch in der Vorbeugung tätig werden: „Indem wir unsere Fachdienststelle für Demokratie für Linksextremismus sensibilisieren, erhoffen wir uns Erkenntnisse für präventive Maßnahmen.“ Die CSU-Fraktion positioniere sich entschieden „gegen jede Form des Extremismus, ob von links oder rechts“, betont der stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

Die Polizei ermittelt gegen die Täter wegen Landfriedensbruchs, Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung. Laut Polizeibericht berichteten Augenzeugen, dass am Tegernseer Platz eine Gruppe von rund 50 Personen auf das Dach des Postgebäudes geklettert sei. Dort randalierten sie, tranken Alkohol und besprühten die Wände. Beim Eintreffen der ersten Streifenbesatzungen war die Gruppe laut Merkur allerdings bereits dabei, sich zu teilen und in verschiedene Richtungen zu entfernen.

Ausgangspunkt der Randale: Das einschlägig bekannte „Kafé Marat“

Einen Teil der Gruppe nahmen die Polizisten am Tegernseer Platz und am U-Bahnhof Silberhornstraße fest. Eine weitere Gruppe randalierte in einem Trambahnzug der Linie 25, verklebte Kameras, verschandelte Sitze mit Aufklebern, beschmierte und zerkratzte Fensterscheiben, wie die SZ berichtet. Im Rahmen der Fahndung wurde noch eine Kleingruppe in der Ichostraße sowie eine weitere Gruppe im Grünzug der Tegernseer Landstraße / Ecke Martin-Luther-Straße festgenommen, erklärte die Polizei. Die Polizisten registrierten insgesamt über 30 verschiedene Tatorte. Die Gruppe hatte Wände, Fenster und Fahrzeuge besprüht, beschmiert, beklebt und zerkratzt.

Laut Polizei kommen die jungen Leute aus der linken Szene. Einige sind bereits polizeibekannt. Sie sollen laut Merkur aus ganz Bayern stammen und vorher auf einer Veranstaltung im „Kafé Marat“ gewesen sein. Das „Kulturzentrum“ an der Thalkirchner Straße, dessen Trägerverein finanziell von der Stadt gefördert wird, wird auch von Linksextremisten genutzt. Die Polizei befragte bislang 70 Zeugen zu der Randale und sucht weitere Personen, die Angaben zu den Taten machen können. Hinweis-Telefon: 089/29100.

(SZ/MM/PM/wog)