Polizei im Einsatz. (Foto: Imago/Ralph Peters)
BKA

Russenmafia breitet sich aus

Die Zahl der Ermittlungsverfahren gegen Organisierte Kriminalität hat 2015 etwa auf dem Niveau des Vorjahres gelegen. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mitteilte, wurden die Fahnder in 566 Fällen aktiv, 2014 waren es 571 gewesen.

Es geht um Rauschgift, Autodiebstähle und Wohnungseinbrüche bis hin zu Menschenhandel und Auftragsmorden: Hinter vielen Straftaten in Deutschland steckt Organisierte Kriminalität. Die Zahl der Tatverdächtigen verringerte sich dabei im vergangenen Jahr leicht von 8700 (2014) auf 8675. Die meisten Verfahren drehten sich um Rauschgiftkriminalität, gefolgt von Eigentumsdelikten und Wirtschaftskriminalität. Nach BKA-Angaben werden immer mehr Taten im Internet begangen.

Mobile internationale Banden als Problem

Die Polizei hat es meist mit internationalen Gruppen zu tun, die sehr mobil sind und ihre Spuren professionell verwischen. Der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, hatte in einem Zeitungsinterview in diesem Sommer darauf hingewiesen, dass sich die Russen-Mafia zunehmend in West-Europa ausbreite und Schäden in Milliardenhöhe verursache. „Die russisch-eurasische organisierte Kriminalität erleben wir als sehr dynamisch“, hatte der BKA-Präsident gesagt.

Die Organisation sei auch auf Kriminalitätsfeldern aktiv, wo man sie nicht vermute, etwa bei massenhaft verübten Wohnungseinbrüchen und Ladendiebstählen. Eine der gefährlichsten Gruppierungen seien die „Diebe im Gesetz“, die sich in Stalins Straf- und Arbeitslagern gegründet hatten. Die Mitglieder bilden laut BKA-Präsident inzwischen auch in deutschen Gefängnissen Netzwerke.

Schlag gegen Organisierte Kriminalität

Im Frühsommer 2016 war europäischen Sicherheitsbehörden ein herausragender Schlag gegen Organisierte Kriminalität gelungen, als hunderte Verdächtige aus 72 osteuropäischen Banden gefasst wurden. Neben dem BKA waren Polizeibehörden aus mehr als 20 Ländern beteiligt.

(dpa)