Moderator Cherno Jobatey (Mitte) führte durch den Deutschlandskongress in München. (Bild: CSU)
Deutschlandkongress

„Wir müssen bei neuen Technologien führend sein“

Der Deutschlandkongress von CDU und CSU in München stand ganz im Zeichen der Digitalisierung. Dafür seien die kommenden Jahre entscheidend, betonte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt: „Wir stehen an einer Weggabelung, ob wir Innovationsgesellschaft bleiben oder Stagnationsgesellschaft werden."

Der dritte gemeinsame Kongress der beiden Unionsparteien stand unter dem Motto „Gesellschaftlicher Wandel durch Digitalisierung“. Dabei wurde deutlich: Die Arbeit der kommenden Monate und Jahre wird entscheiden, ob Deutschland seine Spitzenposition auf diesem Gebiet halten kann oder nicht. Dabei sei es besonders wichtig, betonte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, dass aus der Politik die richtigen Signale und Weichenstellungen kommen. „Deutschland muss als führende Industrienation mehr digitale Verantwortung übernehmen“, sagte der CSU-Politiker, der als Infrastrukturminister auch für die Digitalisierung zuständig ist, bei dem Event in München. „Es ist unsere Profession, Verantwortung für den Fortschritt in Deutschland zu übernehmen.“

„Wer nicht komplett digitalisiert, verliert“

Man dürfe die Digitalisierung nicht in erster Linie als Bedrohung der jetzigen Verhältnisse betrachten, sondern als „große Chance“, betonte Dobrindt. So stellte der CSU-Mann fest: „Wer nicht komplett digitalisiert, verliert.“ Wer der Meinung sei, er könne sich der Digitalisierung entziehen, werde den Anschluss verlieren. Denn die Entwicklung könne man nicht aufhalten: „Die Digitalisierung findet statt.“ Die Aufgabe laute daher, die Digitalisierung konkret mitzugestalten und sich ihre Chancen zunutze zu machen. Das Zauberwort heiße hier „Wettbewerbsfähigkeit“, stellte Dobrindt klar. „Und da müssen Politik und Wirtschaft Hand in Hand vorgehen.

„Wir dürfen uns nicht abhängen lassen“

Für die CDU war neben Generalsekretär Peter Tauber auch Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl in die BMW-Welt gekommen. Auch er stellte fest: „Die Digitalisierung verändert die Welt.“ Daher müsse man die Entwicklungen auf diesem Gebiet sehr genau beobachten. „Wenn Google sich überlegt, Autos herzustellen, müssen wir alarmiert sein“, sagt der CDU-Politiker. „Die Alternative lautet: Schaffen wir es, dass auch noch in 20 Jahren die Autos dort gebaut werden, wo bisher die besten Autos der Welt gebaut werden – also in Stuttgart, Ingolstadt und  in München.“

Gute Voraussetzungen

Strobl betonte aber auch, dass die Bundesrepublik über beste Voraussetzungen verfüge, um die digitale Herausforderung zu meistern. „Wir müssen die Ärmel hochkrempeln. Wir sind ein bärenstarkes Land.“ Deutschland müsse weiter an der Spitze bleiben und dürfe sich nicht abhängen lassen.

In drei Panels – moderiert vom Herausgeber der Huffington Post, Cherno Jobatey, und unter Mitwirkung zahlreicher Experten aus Wirtschaft und Politik – wurde im Anschluss an die Impulsreden von Dobrindt und Strobl über Themen wie Gigabit-Netze, Industrie 4.0 und Mobilität 4.0 gesprochen.