Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer. (Foto: A. Schuchardt)
ARD-Deutschlandtrend

Seehofer macht Sprung in Wählergunst

CSU-Chef Seehofer legt in der Gunst der Wähler massiv zu. Zu diesem Schluss kommt der neue ARD-Deutschlandtrend. Mit der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung ist dagegen eine klare Mehrheit unzufrieden. Die Union als Partei bleibt in der Wählergunst stabil.

Bayerns Ministerpräsident und CSU-Parteichef Horst Seehofer hat einen großen Sprung in der Wählergunst gemacht. Zu diesem Ergebnis kommt der jüngste ARD-Deutschlandtrend. Den Statistikern zufolge legt Seehofer im Vergleich zum Vormonat 11 Punkte zu und erhält eine Zustimmungsrate von 44 Prozent. Spitzenreiter in dieser Statistik bleibt Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, gefolgt von Finanzminister Wolfgang Schäuble und dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann. Die Bundeskanzlerin dagegen muss ein Rekordtief verzeichnen: Im Vergleich zum Vormonat stürzte Angela Merkels Zustimmungszahl um 12 Punkte ab und erreicht 47 Prozent.

Kritik an Merkels Flüchtlingskurs – Rekordtief bei Zustimmung

Die allgemeine Zufriedenheit mit der Bundesregierung ging im Juli ebenfalls leicht zurück. Mit der Arbeit der Bundesregierung sind 44 Prozent der Befragten zufrieden oder sehr zufrieden – ein Minus von vier Punkten. Besonders hart trifft es die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin: Zwei Drittel der Befragten gaben an, mit Merkels Flüchtlingspolitik unzufrieden zu sein. Damit ist die Zufriedenheit mit der Flüchtlingspolitik auf den tiefsten Wert gefallen, seitdem die Frage im Deutschlandtrend im Oktober 2015 zum ersten Mal gestellt wurde.

34 Prozent der Befragten sind mit der Flüchtlingspolitik von Angela Merkel dagegen zufrieden oder sehr zufrieden.

Eine überwiegende Mehrheit der Befragten wünscht sich mehr inhaltliche Arbeit von der Bundesregierung: 91 Prozent sind der Meinung, dass die Koalitionspartner in Berlin stärker gemeinsame Lösungen vorantreiben sollten, anstatt Streit in der Öffentlichkeit auszutragen.

Parteien in Sonntagsfrage weitgehend stabil

In der Sonntagsfrage gab es im Vergleich zum Vormonat kaum Bewegung: Die Union kommt weiterhin auf 34 Prozent, die SPD bleibt ebenfalls stabil bei 22 Prozent. Die Linke erreicht weiterhin neun Prozent, die Grünen 13 Prozent. Die FDP kommt auf 5 Prozent und die AfD auf 12 Prozent. Für die Sonntagsfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1503 Wahlberechtigte bundesweit befragt.

Scheuer: „CSU ist Seismograph der Lebenswirklichkeit“

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer zeigte sich erfreut über die Zustimmungswerte: „Umfragen sind einfach Gradmesser – für uns ist der direkte Kontakt mit der Bevölkerung entscheidender, denn die CSU ist der Seismograph der Lebenswirklichkeit“, teilte Scheuer mit. Klar sei für den Generalsekretär: „Die CSU und der Parteivorsitzende Horst Seehofer ganz persönlich bekommen starken Rückenwind für ihre Politik. Die CSU ist die einzige Partei, die ihren Kurs in der Flüchtlingspolitik nicht korrigieren muss, sondern schon immer die drei Säulen Humanität, Integration und Begrenzung beachtete.“

(ARD/dos/dpa)