Der Unions-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder hat sich für eine staatliche Kontrolle von Moscheen in Deutschland ausgesprochen. Im Interview mit der Berliner Zeitung sagte der CDU-Politiker, man müsse „darüber reden, dass in einigen Moscheen Predigten gehalten werden, die mit unserem Staatsverständnis nicht im Einklang stehen“. Der Staat sei hier in jedem Fall stärker gefordert. „Er muss das kontrollieren“, sagte Kauder. Deutschland sei ein säkularer Staat, „in dem die Religion nicht über dem Staat steht, sondern umgekehrt“. Daran müssten sich alle halten.
Die Forderung aus der CSU, Imame müssten ihre Predigten auf Deutsch halten, unterstützte Kauder allerdings nicht. „Für Italiener wird die Heilige Messe auch auf Italienisch angeboten. In den Synagogen wird auf Hebräisch gebetet“, argumentierte der Unions-Fraktionschef.
Wir wollen die Religionsfreiheit, dass das klar ist, aber nicht den Missbrauch.
Horst Seehofer
Für seine Forderung nach staatlicher Kontrolle der Moscheen erhält Volker Kauder allerdings Unterstützung aus der CSU. Parteichef Horst Seehofer sagte in einer Reaktion, er halte den Vorstoß für „sinnvoll“. „Wir wollen die Religionsfreiheit, dass das klar ist, aber nicht den Missbrauch.“ Die Bayerische Staatsregierung werde sich mit der Frage des politischen Islams intensiv beschäftigen. Seehofer erklärte im Gegensatz zu Kauder, er sei für deutschsprachige Predigten.
