Nach den Ausschreitungen in der Silvesternacht am Hauptbahnhof Köln mit Raub und sexuellen Übergriffen auf Frauen verstärkt die Kölner Polizei ihre Präsenz in der Innenstadt rund um den Bahnhof und der Domplatte am Dom. (Bild: Imago/Ralph Peters)
Köln

Polizeikräfte an Karneval verdoppelt

Nach den massenhaften gewaltsamen sexuellen Übergriffen durch arabisch-nordafrikanische Immigranten in der Neujahrsnacht zieht Köln Konsequenzen für den kommenden Straßenkarneval: Die Polizeikräfte werden auf 2000 Beamte verdoppelt. Städtische Beamte sollten zusätzlich rund um die Uhr für Bürger und Feiernde ansprechbar sein.

Köln zieht Konsequenzen aus den massenhaften gewaltsamen sexuellen Übergriffen durch arabisch-nordafrikanische Immigranten in der Neujahrsnacht: Laut dem von Polizei und Stadtführung vorgestellten Einsatzplan wird die Polizei im Straßenkarneval weit mehr Personal einsetzen.

Allein an Weiberfastnacht werden deutlich mehr als 2000 Polizisten in der Stadt im Einsatz sein, sagte der neue Polizeipräsident Jürgen Mathies. Das sei eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr.

Zwölf-Stunden-Schichten, mehr Beleuchtung und Videoüberwachung

Um mehr Kräfte einsetzen zu können, arbeiteten die eingesetzten Polizisten in Zwölf-Stunden-Schichten, so Mathies. Besonders sensible Bereiche in der Innenstadt würden ausgeleuchtet, am Hauptbahnhof werde die Bundespolizei die Szenerie per Video überwachen. Zur Aufnahme von Anzeigen stünden Betreuungsteams bereit.

„Jegliche Form von Gewalt hat im Karneval nichts verloren. Deshalb werden wir konsequent gegen alle vorgehen, die über die Stränge schlagen“, sagte Mathies. „Dies gilt für alkoholisierte Aggressoren genauso wie für Diebe, Räuber und Sexualstraftäter, die das Nein einer Frau nicht akzeptieren.“ Gegen Straftäter, die 2015 aufgefallen seien, sowie gegen Rocker, Gewalttäter und nordafrikanische Taschendiebe aus der Silvesternacht seien vorsorglich Aufenthaltsverbote ausgesprochen worden.

Feiern und Angst passen nicht zusammen.

Jürgen Mathies, Kölner Polizeipräsident

Der Polizeichef appellierte an die Bevölkerung, Verdächtige schnell zu melden, um Sicherheit zu schaffen. „Feiern und Angst passen nicht zusammen“, so Mathies. Schon in den vergangenen Jahren seien an Karneval jeweils etwa 50 Straftaten gemeldet worden – auch sexuelle Übergriffe. Mathies appellierte an die Jecken, auf das Mitführen von täuschend echt aussehenden Waffen zu verzichten.

Stadt Köln beteiligt sich mit 300 zusätzlichen Kräften

Die Stadt Köln werde an den Hochtagen neben ihren 90 Ordnungskräften mit zusätzlichen über 300 Kräften im Einsatz sein, sagte Stadtdirektor Guido Kahlen. Die parteilose Oberbürgermeisterin Henriette Reker versicherte: „Solche Ereignisse wie in der Silvesternacht dürfen sich nie wieder wiederholen. Köln handelt – und das nicht nur an den Karnevalstagen.“ Reker räumte allerdings auch ein, dass es eine Garantie für hundertprozentige Sicherheit nie geben könne. Die Stadt und die Polizei täten aber alles Menschenmögliche, um die Sicherheit zu gewährleisten. Sie zeigte sich überzeugt, dass die Polizei ihre Aufgabe hervorragend meistern wird. Eine Wiederholung massenhafter sexueller Übergriffe wie in der Silvesternacht dürfe es nicht geben.

In der Silvesternacht hatten sich nach Polizeiangaben mehr als 1000 zumeist arabisch-stämmige Männer auf dem Kölner Bahnhofsvorplatz versammelt. Viele Frauen wurden aus dieser Gruppe heraus sexuell angegriffen und bestohlen. Bei den meisten der Verdächtigen handelte es sich nach Polizeiangaben um Asylbewerber. Wegen der Übergriffe, deren ganzes Ausmaß die Polizei erst nach Tagen bekanntgab, musste Polizeipräsident Wolfgang Albers (SPD) sein Amt aufgeben.

(Reuters/dpa/wog)