Die Boote wegnehmen
Flüchtlingskrise: Den Schleusern und Schleppern auf der anderen Seite des Mittelmeers gehen die Flüchtlingsboote und Kähne aus. Eine Chance für die Europäer.
Kommentar

Die Boote wegnehmen

Kommentar Flüchtlingskrise: Den Schleusern und Schleppern auf der anderen Seite des Mittelmeers gehen die Flüchtlingsboote und Kähne aus. Eine Chance für die Europäer.

Wenn die altehrwürdige Londoner Tageszeitung The Times (seit 1786) dies zum Flüchtlingsdrama auf dem Mittelmeer schreibt, dann darf man es sicherlich zitieren, ohne ein böser Mensch zu sein: „Die EU-Minister müssen ernsthaft den Einsatz von Gewalt prüfen, um Schiffe im Hafen zu zerstören, bevor sie ihre menschliche Fracht aufnehmen.“

Europäische Dienste und Behörden wissen genau, von welchen immer gleichen Stränden und Häfen auf der anderen Seite des Mittelmeers die schrottreifen Boote und Kähne mit ihren Flüchtlingsladungen ablegen. Die Europäer haben auch die Aufklärungsmittel, um früh zu erkennen, wenn ein Boot herangeführt und eine Flüchtlingsfahrt vorbereitet wird. Es wäre sicher möglich, die Kähne rechtzeitig zu zerstören.

Das wäre besonders wirksam, weil die Flüchtlingsboote und Kähne knapp werden. Schon zweimal haben bewaffnete Schleuser jüngst Flüchtlingskähne gekapert und entführt, nachdem Retter die Flüchtlinge an Bord genommen hatten. Es ist ganz einfach: Ohne Boote keine gefährliche Fahrt übers Mittelmeer. Wenn die Europäer Flüchtlingsboote etwa an libyschen Stränden zerstören, retten sie viele Leben.