Zahltag in Griechenland - wie immer geht es dabei um mehr als nur Kleingeld. Bild: Fotolia/PhotoSG.
Griechenland-Hilfen

Die ersten Milliarden fließen

Nach der Zustimmung des Deutschen Bundestags, weiterer europäischer Parlamente und der Euro-Finanzminister fließen jetzt die ersten Gelder des neuen Hilfsprogramms für Griechenland. Die ersten 13 Milliarden Euro sind schon überwiesen, der Rest der 86 Milliarden kommt in den nächsten Tagen. Europas Presse lobt die Bundeskanzlerin und ihren Finanzminister für deren Einsatz.

Griechenland hat die ersten 13 Milliarden Euro aus dem dritten Hilfsprogramm der Euro-Partner erhalten. Das Geld sei am am Morgen überwiesen worden, teilte der Eurorettungsfonds ESM in Luxemburg mit. Es soll dem Land ermöglichen, rechtzeitig seinen dringenden finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Als erste Zahlung stand die Überweisung von rund 3,4 Milliarden Euro für auslaufende Anleihen und Zinsen an die Europäische Zentralbank an.

Die Gelder konnten fließen, weil gestern zuerst der Deutsche Bundestag und danach das niederländische Parlament und die Finanzminister der Euro-Zone dem neuen Hilfsprogramm für das klamme Land zugestimmt hatten. Das Programm umfasst Finanzhilfen in Höhe von insgesamt 86 Milliarden Euro – mit dem Geld ist die Zukunft Griechenlands in der Euro-Zone bis auf weiteres gesichert, wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble es formulierte.

Lob für Merkel und Schäuble aus Griechenland und Spanien

Lob für den Einsatz für einen Kompromiss erhalten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Schäuble von zahlreichen europäischen Medien. Während die griechische Tageszeitung Kathimerini lediglich von einer „notwendigen und richtigen“ Entscheidung des Bundestages spricht, findet die spanische El Pais lobende Worte für die Bundesregierung: Merkel und Schäuble hätten „die Griechenland-Hilfe energisch auch gegen Abtrünnige in den eigenen Reihen“ verteidigt, stellt das Blatt fest. Über 60 Abgeordnete von CDU und CSU hatten bei der Abstimmung gegen das Hilfspaket gestimmt. Merkel und Schäuble hätten sich für ein weiteres Hilfsprogramm eingesetzt, obwohl sie von Mitgliedern der Athener Regierung heftig kritisiert worden waren, schreibt die Zeitung. Dank diesem Einsatz könne die Regierung Tsipras jetzt mit einer Zukunft in der Euro-Zone planen.