Es sind alarmierende Meldungen: Wie die Bild-Zeitung und zahlreiche andere Medien berichten, warnen italienische und spanische Sicherheitsbehörden ihre europäische Kollegen vor möglichen islamistischen Terroranschlägen an Stränden und in Touristenzentren. Offenbar haben besonders italienische Behörden den deutschen Bundesnachrichtendienst vor Terroristen gewarnt, die als sogenannte „fliegende Händler“ an Badestränden getarnt in den Urlaubszentren aktiv sein und dort Anschläge verüben könnten. Besonders beliebte Ziele seien dabei stark bevölkerte Strände, die IS-Selbstmordattentäter würden mit automatischen Waffen oder Sprengstoffgürteln arbeiten. Als Vorbild für die Pläne gelten die Anschläge auf einen Strand in Tunesien vom Juni 2015 – damals hatten die Attentäter 37 Menschen brutal ermordet.
Neben Italien gehen die Behörden offenbar von Spanien und Südfrankreich als möglichen weiteren Zielen aus. Denn Urlaubsstrände seien – da sind sich die Sicherheitskräfte einig – so gut wie nicht zu schützen. Als potenzielle Attentäter gelten radikalisierte Männer aus dem Senegal, die der Organisation Boko Haram nahe stehen – und damit auch zum Islamischen Staat gehören.
Auswärtiges Amt: Prüfen ständig potenzielle Gefährdungen
Das deutsche Auswärtige Amt hat unterdessen noch keine Reisewarnung für die genannten Gebiete herausgegeben. Auf der Seite des Ministeriums heißt es, man prüfe ständig und sorgfältig jede Art von Bedrohung für deutsche Staatsbürger im Ausland. Falls erforderlich, würden eventuelle Reisewarnungen angepasst.
In Belgien hingegen ist auch vier Wochen nach dem verheerenden Anschlägen von Brüssel die Nervosität weiterhin groß. Die dortigen Sicherheitsbehörden teilten mit, es gebe Informationen, wonach IS-Kämpfer nach Europa – und auch nach Belgien – geschickt wurden. Die Terror-Warnstufe verbleibe daher in Belgien auf dem zweithöchsten Wert 3. Das bedeutet, dass eine Terrorattacke möglich und wahrscheinlich ist. Van Tigchelts Behörde untersteht den Ministerien für Inneres und Justiz und bewertet regelmäßig die Bedrohung durch extremistische und terroristische Gewalttäter.
Festnahme auf Mallorca
In Spanien ist den Behörden dagegen ein möglicher Präventivschlag gelungen. Auf der Ferieninsel Mallorca hat die spanische Polizei einen mutmaßlichen IS-Anhänger festgenommen. Der 26-Jährige gebürtige Marokkaner soll in engem Kontakt zu Anführern des Islamischen Staats in Syrien gestanden haben, teilte das spanische Innenministerium mit.