Gäste und Gastgeber: Staatsminister Marcel Huber, die Fränkische Weinkönigin Kristin Langmann, Bun-desverkehrsminister Alexander Dobrindt, vbw-Präsident Alfred Gaffal und vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt (v.l.). Foto: Bayerische Staatskanzlei/Henning Schacht
Neujahrskonzert

vbw für Begrenzung der Zuwanderung

Der Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), Alfred Gaffal, warnte anlässlich des Neujahrskonzerts der Bayerischen Vertretung in Berlin vor zu großen Erwartungen bei der Integration der Zuwanderer in den Arbeitsmarkt. Diese Aufgabe werde umso schwieriger, je mehr Menschen nach Deutschland kämen.

Beim traditionellen Neujahrskonzert der Bayerischen Vertretung in Berlin, mahnte der Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Alfred Gaffal, eine schnelle Begrenzung der Zuwanderung nach Deutschland an. „Wir brauchen eine deutliche Reduzierung der Flüchtlingszahlen“, forderte Gaffal, dessen Verband das Konzert als Hauptsponsor unterstützt. „Sonst schaffen wir das nicht“, warnte er und widersprach damit der Haltung von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er kritisierte außerdem die Politik der EU: „Es wird zu viel geredet und zu wenig gehandelt.“

Gaffal warnte vor überzogenen Erwartungen bei der Integration von Zuwanderern in den Arbeitsmarkt: „Das wird nicht einfacher, wenn die Zahlen so hoch bleiben.“ Bayerns Wirtschaft hat sich gemeinsam mit der Staatsregierung verpflichtet bis Ende 2016 insgesamt 20000 Flüchtlingen einen Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz anzubieten. Bis zum Jahr 2019 sollen 60000 Neuankömmlinge in den Arbeitsmarkt vermittelt werden.

Der vbw-Präsident lobte die gute Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsregierung. Der Wirtschaftsstandort könne sich auf die Regierung verlassen. „Wir sind uns in vielem einig, zum Beispiel in der Ablehnung einer weiteren Regulierung von Zeitarbeit und Werkverträgen, bei der Entgeltgleichheit oder der Erbschaftssteuer.“ Vor allem eine Erbschaftssteuer für Familienbetriebe lehne die vbw entschieden ab.

Gaffal kritisierte die Politik der Bundesregierung. Sie sei gekennzeichnet von der Ausweitung sozialer Wohltaten und zusätzlicher Belastung für die Wirtschaft.  Als Beispiel nannte der vbw-Präsident die Regelungen zum Mindestlohn, zur Rente mit 63 und zur Frauenquote. Wirtschaftliche Erfolge, mahnte Gaffal, seien keine Selbstverständlichkeit.

Marcel Huber lobt den Gemeinschaftsgeist der bayerischen Wirtschaft

Bayerns Bundesratsminister Marcel Huber, der in Vertretung von Ministerpräsident Horst Seehofer die Gäste begrüßte, lobte das Engagement der Wirtschaft: „Sie machen sich stark für unser Land und seine Leute. Sie stehen für wirtschaftlichen Erfolg und setzen sich mit Hingabe und Herzblut für das Allgemeinwohl ein. Diesen Gemeinschaftsgeist brauchen wir – gerade in unseren Tagen.“

Unter der Leitung ihres Chefdirigenten Jonathan Nott spielten die Bamberger Symphoniker im Konzerthaus am Gendarmenmarkt Werke von Johann und Richard Strauß sowie ein Stück des französischen Komponisten Henri Dutilleux. Der Erlös des Konzerts kam einer sozialen Einrichtung in Berlin zugute.