Eine Arbeitsstelle ist grundlegende Voraussetzung für Integration. Doch viele Flüchtlinge und Migranten in Deutschland haben geringe Chancen auf Arbeit, weil ihnen die Schulbildung fehlt. (Bild: Imago/HRSchulz)
Integration durch Arbeit

vbw-Projekte tragen erste Früchte

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) und die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber (bayme vbm) helfen aktiv mit, Flüchtlingen möglichst rasch eine berufliche Perspektive im Freistaat zu bieten. Sie starteten im Juni Projekte für Asylbewerber mit hoher Bleibeperspektive sowie anerkannte Flüchtlinge. Erste Erfolge zeichnen sich bereits ab.

Im Juni hatte die vbw gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeit, Soziales, Familien und Integration sowie der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit das Projekt „IdA“ (Integration durch Arbeit) gestartet. Es wird in München, Nürnberg, Regensburg und Mainburg angeboten und richtet sich an Asylbewerber und Flüchtlinge, die schon eine Berufsausbildung oder ein Studium abgeschlossen und gute Aussicht auf ein Bleiberecht in Deutschland haben. 106 Flüchtlinge aus 20 Nationen nehmen bereits teil, und vbw-Präsident Alfred Gaffal zieht eine positive Zwischenbilanz: „Alle Teilnehmer sind sehr motiviert.“ In der ersten Phase sei der Spracherwerb im Vordergrund gestanden, seit August laufe nun die zweite Phase: die berufsbezogene Integration. Laut Gaffal gehen die Flüchtlinge sieben Monate lang in Werkstätten und Betriebe. Dort bekommen sie spezifisches Fachwissen vermittelt, und sie können auch selbst ihre Kompetenzen einbringen. „Die ersten Rückmeldungen aus den Unternehmen sind sehr erfreulich“, freut sich der vbw-Präsident.

Unterstützung an Berufsschulen

Seit September läuft nun auch das Projekt „Perspektive Beruf für Asylbewerber und Flüchtlinge“ der Stiftung „Bildungspakt Bayern“, dessen Exklusiv-Sponsor die vbw ist. Mit ihm werden jugendliche Flüchtlinge und Asylbewerber an Berufsschulen im Freistaat unterstützt. Ziel sei es, schulische beeinflussbare Faktoren für einen erfolgreichen Übergang dieser Jugendlichen in eine duale Ausbildung oder den ersten Arbeitsmarkt zu analysieren und daraus Unterrichtskonzepte für eine verbesserte Förderung zu entwickeln, heißt es.

Service-Portal und Hotline für Arbeitgeber

Darüber hinaus bieten bayme vbm und vbw im Internet das Service-Portal Integration durch Arbeit. Es bietet Unternehmen Informationen und auch konkrete Hilfestellungen zur Beschäftigung von Asylbewerbern. So wird erläutert, unter welchen Voraussetzungen geflüchtete Menschen je nach Rechtsstatus und Art der Tätigkeit eine Arbeit aufnehmen können; zudem erfahren Arbeitgeber, welche Verfahren und Regeln sie beachten müssen und was es für Fördermöglichkeiten gibt. Ergänzend dazu ist eine Hotline eingerichtet: Unter Telefon 089/55178535 beantworten werktags von 8 bis 18 Uhr Experten betriebliche Fragen von Arbeitgebern rund um die Beschäftigung von Flüchtlingen.