In der Debatte um den Neubau eines Flugplatzes in Coburg schaltet sich Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in die Diskussion ein und hat Gespräche zwischen Gegnern und Befürwortern angekündigt. Dort sollen eventuell „Möglichkeiten für eine Ausnahmeregelung“ erörtert werden, teilte eine Sprecherin des Innenministeriums mit.
Dem umstrittenen Projekt droht das Aus. Das Luftamt Nordbayern hält den auserkorenen Standort für ungeeignet und forderte die Projektgesellschaft auf, ihren Antrag auf den Neubau im Landkreis Coburg bis zum 21. September zurückzuziehen. Andernfalls sei ein negativer Planfeststellungsbeschluss unvermeidlich.
Herrmann will im September alle Beteiligten zu einem gemeinsamen Gespräch bitten: „Wir wollen mit der deutschen Flugsicherung, mit der Projektgesellschaft Verkehrslandeplatz Coburg, mit dem Luftamt Nordbayern, dem Landratsamt und der Stadt Coburg sowie dem Bundesverkehrsministerium alle Möglichkeiten ausloten, wie das weitere Verfahren im Zusammenhang mit dem Verkehrslandeplatz Coburg gestaltet werden kann.“
Flugplatz wichtig für die Region?
Der Flugplatz soll rund 30 Millionen Euro kosten. Herrmann hatte den Coburgern im vergangenen Herbst 15 Millionen Euro aus der Kasse des Freistaats für den Flugplatzbau zugesagt. Die Gegner halten das Projekt für unnötig und zu teuer. Naturschützer fürchten zudem den Verlust von Flächen. Befürworter argumentieren, die heimische Wirtschaft sei auf einen modernen Landeplatz angewiesen.