Obst und Gemüse werden teurer: Standel-Frau am Markt in Wolfratshausen. (Foto: Imago/Westend61)
Preise

Inflation auf Rekord-Hoch

In Deutschland steigen die Verbraucherpreise 2017 um 1,8 Prozent. Besonders schlagen die Kosten von Energie und Kraftstoffen zu Buche, aber auch Mieten und Lebensmittel. In Bayern fallen die Ausschläge bei vielen Produkten sogar noch heftiger aus.

Die Geldentwertung ist im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen. Wie das Statistische Bundesamt ermittelt hat, stieg der Verbraucherpreisindex 2017 um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für Kosumenten und Sparer ein empfindlicher Anstieg, denn von 2014 bis 2016 schwankte die Teurungsrate nur zwischen 0,3 und 0,9 Prozent.

Inflationstreiber Heizöl

Besonders zu Buche schlagen dabei die Kosten für Energie und Lebensmittel. So verteuerte sich Heizöl im Bundesdurchschnitt um 16 Prozent, Strom um 1,7 Prozent, Diesel-Kraftstoff um 7,7 und Super-Sprit um 5,5 Prozent. Bei den Nahrungsmitteln erlebten vor allem Molkereiprodukte einen spürbaren Preisanstieg von 9,7 Prozent, frisches Obst von 2,7 Prozent, Fleisch und Wurstwaren von 2,1 Prozent. Auch Wohnen kostet die Deutschen mehr als noch im Jahr zuvor, die Netto-Kaltmieten legten um 1,6 Prozent zu.

Einer der Gründe für die steigenden Verbraucherpreise liegt in der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Indem sie viele frische Euros in Umlauf bringt, kurbelt die EZB die Ausgaben von Konsumenten und Unternehmen an. Die gestiegene Nachfrage führt in vielen Marktsegmenten zu steigenden Preisen. Die Niedrigzins-Politik der EZB wiederum zeitigt zugleich niedrige Erträge von Geld, das Bankkunden auf ihren Konten liegen lassen. Die Folge: es verliert kontinuierlich an Wert.

Bayern teuert anders: 1,7 Prozent

Da es regionale Unterschiede bei der Teuerungsrate gibt, fiel sie in Bayern 2017 ein klein wenig milder aus als im Bundes-Schnitt: 1,7 statt 1,8 Prozent. Mit teils aber gravierenden Abweichungen in einzelnen Produktsegmenten. Wie das Landesamt für Statistik errechnet hat, verteuerte sich Heizöl im Freistaat „nur“ um 12,6 Prozent. Strom verteuerte sich aber um satte 3,2 Prozent, fast doppelt so stark wie in der Bundesrepublik insgesamt. Gas dagegen sank im Preis mit – 5,3 Prozent stärker als im Rest des Landes (- 2,8 Prozent). Lebensmittel wiederum legten im Freistaat um 3,3 Prozent zu (Deutschland: 3,0 Prozent) und auch die Netto-Kaltmieten wuchsen stärker – um 1,9 Prozent (gegenüber 1,6 Prozent im Bund).