Die Konjunktur bleibt stabil: Baukräne im Arnulfpark in München. (Bild: Imago/Ralph Peters)
Konjunktur

Bundesregierung rechnet mit solidem Wachstum

Die Bundesregierung geht trotz eines schwierigen außenwirtschaftlichem Umfelds von einem soliden Wachstum der deutschen Wirtschaft aus. Für das laufende Jahr hob sie die Wachstumsprognose leicht von 1,7 auf 1,8 Prozent an. Die Arbeitslosigkeit soll weiter sinken.

Für das nächste Jahr korrigierte sie ihre Projektion von 1,5 auf 1,4 Prozent, wie aus der in Berlin von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) vorgelegten Herbstprognose hervorgeht. Die schwarz-rote Koalition liegt damit in etwa auf einer Linie mit den führenden Wirtschaftsinstituten. Diese hatten ihre bisherige Schätzung für 2016 Ende September von 1,6 Prozent auf 1,9 Prozent angehoben. Für 2017 erwarten sie einen Zuwachs um 1,4 Prozent, 2018 sollen es dann 1,6 Prozent sein.

Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft ist solide.

Sigmar Gabriel

Die Bundesregierung erhöhte dagegen ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr leicht. Das Bruttoinlandsprodukt werde um 1,8 Prozent zulegen und nicht wie noch im Frühjahr geschätzt nur um 1,7 Prozent, teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag in Berlin mit. „Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft ist solide“, sagte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Sie behaupte sich in einem sehr schwierigen Umfeld. Die globale Konjunktur laufe nach wie vor nicht rund. „Hinzu kommen die Folgen der Brexit-Entscheidung, die in weiten Bereichen noch nicht absehbar sind. Die Unwägbarkeiten sind gestiegen.“

Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter positiv

Trotz der schwächelnden Weltkonjunktur soll sich auch der Arbeitsmarkt positiv entwickeln. 2018 soll es 44,3 Millionen Erwerbstätige geben. Das wären 1,3 Millionen mehr als 2015. Die Zahl der Arbeitslosen soll gleichzeitig um etwa 160.000 auf 2,63 Millionen abnehmen. „Vor dem Hintergrund der Zuwanderung ist dies keineswegs selbstverständlich“, so SPD-Chef Gabriel.

Die schwache Entwicklung der Weltwirtschaft ist kein ideales Umfeld für Investitionen der exportorientierten Unternehmen in Deutschland.

Wachstumsprognose der Bundesregierung

Angesichts dieser Entwicklung erwartet die Regierung, dass der private Konsum eine tragende Säule des Aufschwungs bleibt. Auch von den Bauinvestitionen kämen kräftige Impulse. „Niedrige Zinsen, die hohe Nachfrage nach Wohnungen und die zunehmenden öffentlichen Investitionen sind die Hauptwachstumstreiber.“ Dagegen dürften die Exporte bis 2018 langsamer zulegen als die Importe. „Die schwache Entwicklung der Weltwirtschaft ist kein ideales Umfeld für Investitionen der exportorientierten Unternehmen in Deutschland“, betonte das Ministerium. Erst im übernächsten Jahr dürften die Unternehmen wieder spürbar mehr Geld in Maschinen und andere Ausrüstungen stecken. Als Grundlage für die Regierungsprognosen dient das Herbstgutachten der führenden Forschungsinstitute. Diese rechnen 2016 mit einem Wachstum von 1,9 Prozent, das 2017 auf 1,4 Prozent nachlassen dürfte. Die Vorhersagen der Bundesregierung wiederum dienen dem Arbeitskreis „Steuerschätzung“ als Basis für seine Berechnungen. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen orientieren sich bei der Aufstellung ihrer Haushalte daran.

(dpa)