Die Polizei von Los Angeles fährt bald mit E-Autos von BMW. (Bild: BMW/Danny Moloshok/Newscast)
BMW

Mit dem i3 nach Hollywood

München macht`s und jetzt auch Los Angeles: Elektroautos für die Polizei. BMW hat sich dabei gegen den amerikanischen Konkurrenten Tesla durchgesetzt und liefert 100 emissionsfreie Fahrzeuge der Marke i3 an das Polizeidepartment in der berühmten Hollywood-Stadt in Kalifornien.

Der Täter flüchtet, die Cops springen in ihr Auto, die wilde Verfolgungsjagd auf Bösewichte durch die Straßen von Los Angeles beginnt – für gewöhnlich mit kreischenden Motoren und donnerndem Auspuff. Diese aus Blockbustern bekannte Szene könnte künftig geräuschlos stattfinden, zumindest was den Sound des Motors angeht. Denn das Los Angeles Police Department LAPD im größten US-Bundesstaat Kalifornien düst bald mit Elektroautos der Marke i3 von BMW umher. Allerdings sollen die Elektroautos nur für Dienstfahren, nicht für Notfalleinsätze eingesetzt werden. Auch für sogenannte „Dienste an den Bürgern“ werden sie genutzt. Blaulicht und Sirene sind somit nicht nötig.

Wir sollten grün denken, bei allem was wir tun – und diese neuen Elektroautos zeigen, wie eine lokale Regierung vorangehen kann.

Eric Garcetti, Bürgermeister von Los Angeles

Mit der neuen Flotte von 100 E-Autos setzte sich die nordamerikanische Tochter des deutschen Autokonzerns gegen den kalifornischen Konkurrenten Tesla durch. Die Polizei in Los Angeles hatte zwar bereits im vergangenen Jahr 100 Elektroautos beim BMW-Konkurrenten Tesla bestellt. Doch BMW bekam schließlich den Zuschlag, weil der i3 mit 42.000 US-Dollar (etwa 37.600 Euro) nur halb so teuer wie der Tesla P90D sei, laut LA Times. Nach dem Bericht zahlt das Polizeidepartment in Los Angeles für die BMW-Elektroautos eine Leaingrate von monatlich 387 US-Dollar. Die Gesamtkosten für den Vertrag mit dreijähriger Laufzeit beliefen sich auf 1,4 Millionen US-Dollar, inklusive Wartung und Reparaturen.

Zeichen gegen Klimawandel

Besonders groß ist das schwarz-weiß lackierte Auto nicht, aber es soll ein Zeichen setzten. Die Tatsache, dass die kalifornischen Beamten jetzt mit E-Autos durch die Metropole steuern, hat nicht nur der Bürgermeister von Los Angeles durchgesetzt. Der Entscheidung ging ein Kilmaschutzabkommen voran, das er mit den Bürgermeistern von San Francisco, Oakland, Portland/Oregon, Seattle und Vancouver unterzeichnete. Dieses sieht vor, den städtischen Fuhrpark mit umweltfreundlichen Autos zu vergrößern. Zudem sollen allein in LA mehr als 100 Ladestationen für Elektroautos errichtet werden.

E-Autos mit Eukalyptusholz statt große Schlitten

Werden sie mit entsprechend gewonnen Strom geladen, sind E-Autos schadstofffrei. In 7,3 Sekunden beschleunigt der i3 von null auf hundert Km/h und schafft eine Reichweite bis zu 150 Kilometern. Mehr ist nicht drin, sonst wäre innerhalb kürzester Zeit die Batterie leer. Deshalb ist das Modell von seinen Ausmaßen kompakt gehalten, denn zusätzliches Gewicht kostet Akkuleistung.

Nachhaltig soll auch die Innenausstattung sein. So sind die Armaturen aus Eukalyptusholz – ein nachwachsender Rohstoff, der auch wiederverwertbar ist. Die Lederbezüge sind aus den Resten von Oliven aus der Ölgewinnung gegerbt. Aufbereitete PET-Flaschen sorgen für die Farben auf den Polstern der Stoffsitze.

Was das Gefährt zudem für den Polizeieinsatz auszeichnet: Informationen der Beamten, beispielsweise Adressen, Grund des Einsatzes oder Ansprechpartner, können direkt von der Leitstelle dank einer speziellen Software ins Fahrzeug übermittelt werden. Bis zu 100 Fahrzeuge lassen sich so von der Einsatzzentrale auswählen und einzeln oder zu mehreren gleichzeitig mit Informationen versorgt werden.

Weltweit im Einsatz – und in der bayerischen Heimat

Nicht nur die Polizei von LA setzt auf E-Autos von BMW. Auch in London, Rom, Österreich und neuerdings in Rumänien sind die Beamten in E-Autos von BMW unterwegs.

In Deutschland beschränkt sich der Einsatz von drei elektronischen Modellen von BMW auf München, Augsburg und Nürnberg. Im Gegensatz zu den amerikanischen E-Autos können sie mit einer Sondersignalanlage auch ordentlich Krach machen. Vor allem im innerstädtischen Bereich, bei Demonstrationen sowie für Ermittlungen eignet sich der Einsatz. Sollte er sich bewähren, kündigte das Innenministerium im vergangen Herbst an, weitere Fahrzeuge zu bestellen.

Zwar bietet der BMW i3 nicht ganz das Platzangebot des gegenwärtig als Streifenwagen eingesetzten BMW 320d touring. Die emissionsfreie und geräuscharme Technologie hat aber gerade in Ballungszentren Vorteile.

Joachim Herrmann, bayerischer Innenminister

Die Zeit für einen Standard-Ladevorgang beträgt sechs Stunden. Mit einer Schnellladestation kann der BMW i3 in weniger als einer halben Stunde aufgeladen werden. Auch in anderen Bundesländern werden die emissionsfreien Fahrzeuge immer mehr populär. In Sachsen fahren Polizisten 44 spezialausgestatteten Elektro-Renaults, in Niedersachen zählen zur Elektro-Flotte der Polizei neuerdings zwölf VW Passat Hybrid.