Mit dem besten Angebot: Hans Theiss

Sie wollen gegen 10 Konkurrenten für die CSU den neuen Stimmkreis München-Mitte erobern, ein Kreis vom Westend über das Glockenbachviertel bis nach Haidhausen, mit rund 89.000 Stimmberechtigten. Er gilt als der schwierigste Wahlkreis für die CSU in ganz Bayern, Zeitungen schrieben sogar von der „Bad Bank der CSU“ oder einem „Himmelfahrtskommando“. Wie wollen Sie die Menschen für sich gewinnen?

Theiss: Mein Team ist hoch motiviert und hat so viel Energie wie noch nie in Plakatständer, Veranstaltungen, Haustürwahlkampfeinheiten und Social Media-Aktivität gesteckt. So wollen wir den Bürgern zeigen, dass die CSU das beste Angebot für sie hat.

Wie sind Ihre Erfahrungen im Haustürwahlkampf?

Viele Bürger freuen sich, dass die CSU sie direkt aufsucht und sind beeindruckt, wenn der Kandidat sich persönlich um sie kümmert.

Sie machen einen ungewöhnlichen Wahlkampf, mit rosa gehaltenen Plakaten und einem stilisierten Herzen als Symbol – ein Bezug auf Ihren Beruf als Kardiologen. Für was steht das Herz noch?

Das Herz steht für Bürgernähe, Empathie und Interesse an den Themen, die die Menschen bewegen.

Einer Ihrer Slogans ist „Gute Politik beginnt mit der richtigen Diagnose“. Welche Themen aus Ihrem Wahlkreis liegen Ihnen denn besonders am Herzen?

Neben der Gesundheitspolitik im Allgemeinen natürlich die Themen Mobilität, sowie Wohnungs- und Schulbau.

Thema Wohnungsbau und Mietpreise: Wie sieht Ihre Lösung für dieses schier unlösbare Problem aus, da München ja Opfer seines wirtschaftlichen Erfolges geworden ist?

Wir müssen  – so wie es die CSU im Münchner Stadtrat ja vormacht – genug Wohnungen in München bauen, um den Druck herauszunehmen. Allerdings muss gleichzeitig die Infrastruktur hinsichtlich Verkehrsanbindung, Schulen etcetera stehen. München soll ja auch lebenswert bleiben!

Neue Wohnungen bedeuten neuer Verkehr. Da hat jeder Stimmbezirk in München ohnehin Probleme, meist verursacht durch die miserable Verkehrspolitik des jahrzehntelang rot geführten Rathauses. Wie wollen Sie hier im Landtag wirken?

Wir brauchen einen guten Mix: Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, vor allem neue U-Bahnlinien, Ausbau des Radverkehrs und Förderung der Elektromobilität.

Sie sind für Drogen-Konsumräume eingetreten, ein in der CSU umstrittenes Thema. Werden Sie das im Landtag auf die Agenda setzen?

In München-Mitte sind viele Bürger und Gewerbetreibende mit der Bitte nach einem Drogenkonsumraum auf mich zugekommen, weil das Drogenproblem hier einfach zunimmt. Auch aus ärztlicher Sicht macht eine Kontrolle des Konsums bei Schwerstabhängigen Sinn. Da man natürlich Bedenken sehr ernst nehmen muss und erst nach einem Praxistest fest steht, ob dieser Ansatz erfolgreich ist, mache ich mich für einen Modellversuch stark.

Sie haben 15 Jahre Berufserfahrung, das ist mehr als viele ihrer möglicherweise künftigen Kollegen. Obendrein als Arzt. Wie wollen Sie sich das zunutze machen?

Die ärztliche Erfahrung hilft natürlich ganz konkret in der Gesundheitspolitik. Aber ich habe darüber hinaus durch tausende Patientenkontakte eine eigene, sehr persönliche Sicht auf viele Problemstellungen gewonnen, die ich mir in der ganzen politischen Bandbreite zu Nutzen mache.