100 Prozent – mit einem absoluten Traumergebnis haben die Delegierten des oberfränkischen CSU-Bezirksparteitags Hans-Peter Friedrich für eine weitere Amtszeit zum Bezirkchef der Christsozialen gewählt. Auch seine Stellvertreter, Staatsministerin Melanie Huml, Staatssekretär Thomas Silberhorn und die Bezirksrätin Elke Protzmann wurden in ihren Ämtern bestätigt.
In den vergangenen Jahren habe die CSU Oberfranken wichtige Initiativen für den Regierungsbezirk ergriffen, sagte Friedrich zu Beginn den Parteitages in Steinbach am Wald. Eine Feststellung, die auch CSU-Chef und Ministerpräsident Horst Seehofer in seiner Rede machte. In Oberfranken gebe es zwar keine „großen Konzerne“, so Seehofer. Dafür gebe es aber großartige mittelständische Unternehmen und Familienbetriebe, die es auch weiterhin zu schützen und zu unterstützen gelte. Genau hier habe die CSU Oberfranken „großartige Arbeit“ geleistet. Gerade beim Schutz von Familienbetrieben schrecke die Bayerische Staatsregierung nicht vor möglichen Debatten mit der Europäischen Union zurück, sagte Seehofer. „Gerade beim Thema Erbschaftsrecht werden wir auch weiterhin im Sinne mittelständischer Familienbetriebe handeln“, versprach der Ministerpräsident.
Ein Beispiel für die Heimatverbundenheit oberfränkischer Unternehmer, sagte Seehofer, sei die Familie Wiegand. Diese betrieben seit Jahrzehnten einen Glasbetrieb in Steinbach am Wald und hatten ihrer Gemeinde die Rennsteighalle, in der der Parteitag stattfand, gestiftet. „Dieser außergwöhnliche Bürgersinn ist vorbildlich“, meinte der CSU-Chef.
Seehofer: „Wir werden dem demographischen Wandel weiter entgegenwirken“
Dem in Oberfranken besonders stark spürbaren demographischen Wandel sagte Seehofer den Kampf an. Man habe mit der Verlagerung von Studienplätzen und Beamtenstellen bereits erste Schritte unternommen, um die ländlichen Regionen in Bayern – also auch Oberfranken – zu stärken. „Doch dabei wird es nicht bleiben“, versprach Seehofer mit Blick auf den von der Staatsregierung entwickelten „Heimatplan“. Doch die Politik alleine könne den demographischen Wandel nicht beenden – „Dazu braucht es auch Investitionen aus der Wirtschaft“.
Oberfranken im Wandel
Hans-Peter Friedrich hob in seiner Rede hervor, wie zukunftsorientiert die Oberfranken für ihren Bezirk arbeiteten. Gerade beim Thema Digitalisierung sei Oberfranken spitze in Bayern. „Wir schauen nach vorne und packen die Dinge an, die für unseren Regierungsbezirk wichtig sind“, rief Friedrich den Delegierten zu. Als früherer Bundesminister wagte Friedrich eine Analyse der aktuellen Fragen in der Politik. Er kritisierte die mangelnde Solidarität anderer EU-Staaten in der Flüchtlingsdebatte und ärgerte sich über das Verhalten der griechischen Regierung in der aktuellen Schuldenkrise. „Was wir hier aus Athen erleben, ist ein Ton und ein Umgang, der in der politischen Debatte innerhalb der EU völlig deplaziert ist.“
Der lang anhaltende Applaus und die stehenden Ovationen für seine Rede sowie das klare 100-Prozent-Ergebnis bewegten Friedrich sichtlich. Er werde sich, wie bisher auch, im Bundestag und innerhalb der CSU voll für die Belange seiner Heimat einsetzen, sagte Friedrich.