Das Rathaus ist der zentrale Ort der Kommunalpolitik. (Bild: Fotolia/Doc Rabe Media)
CSU vor Ort

Aus den Kommunen

Ein Bub sucht Knochenmarkspender, Städtetag will Welterbe-Zentrum, Fürstenfeldbruck will Kinder besser schützen, die Oberpfälzer Landräte tagen, die EuRegio Salzburg – BGL – Traunstein trifft sich, in Kronach wartet das Stadtspektakel. Auszeichnungen und Geburtstage werden gefeiert. Die Meldungen der Woche aus den Kommunen, Kommunalverbänden und von den CSU-Mandatsträgern vor Ort lesen Sie hier.

Kleiner Bub sucht dringend Knochenmark-Spender

Der Chamer Landrat und Oberpfälzer Bezirkstagspräsident Franz Löffler (CSU) ruft die Bevölkerung dazu auf, ihr Knochenmark typisieren zu lassen, damit dem fünfjährigen Buben Lucas aus Waffenbrunn (Landkreis Cham) geholfen werden kann. Lucas leidet an Blutkrebs. Ende April wurde seine Familie mit der schrecklichen Diagnose konfrontiert. Eine strapaziöse Chemotherapie folgte, brachte aber nicht den ersehnten Erfolg. Nun steht fest: Nur eine Stammzelltransplantation kann Lucas‘ junges Leben retten. Bislang wurde jedoch weltweit kein passender Spender für den Buben gefunden.

Lucas soll schnell gesund werden, damit er bald wieder Fußball spielen, beim Ringen zusehen und mit seinen Spielkameraden aus der Kita die Tierwelt erforschen kann – er liebt übrigens besonders Spinnen. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als bald wieder draußen spielen zu können. Um ihm und anderen Patienten zu helfen, plant die Kita St. Martin gemeinsam mit dem Elternbeirat, Lucas‘ Familie und der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei eine Aktion zur Gewinnung neuer potenzieller Stammzellspender. Die Schirmherrschaft übernimmt Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler (CSU) und ruft zur Mithilfe auf.

Termin der Typisierung: Sonntag, 12.07.2015, von 11:30 bis 17:00 Uhr, Schulturnhalle Waffenbrunn, Amselweg 4, 93494 Waffenbrunn

Städtetag fordert Kompetenzzentrum UNESCO-Welterbe

Der Deutsche Städtetag appelliert an Bund und Länder, zügig ein Kompetenzzentrum UNESCO-Welterbe, wie es im Koalitionsvertrag verabredet ist, einzurichten, um Welterbe in deutschen Städten besser schützen und erhalten zu können. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Stephan Articus betonte: „UNESCO-Welterbestädte tragen eine besondere Verantwortung gegenüber der Bevölkerung aber auch gegenüber den Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, sollten Erfahrungen und Wissen in einem UNESCO-Kompetenzzentrum gebündelt werden, das der Bund im Einvernehmen mit den Ländern einrichtet. Ziel sollte es sein, betroffene Städte zu beraten, Mitarbeiter weiterzubilden, Förderung der Städte professionell zu organisieren und Impulse für Politik und Wissenschaft zu entwickeln.“ Die bestehende Koordinierungsstelle sollte dafür zu einem Kompetenzzentrum UNESCO-Welterbe weiterentwickelt werden.“

Die große Zahl der deutschen Städte, die sich für eine Eintragung der Kulturdenkmäler in die UNESCO-Welterbeliste interessieren – derzeit circa 100 Städte – unterstreicht die ungebrochene Attraktivität und das Potential des UNESCO-Welterbe-Gedankens in Deutschland. Damit verbunden sind aber Herausforderungen, die über die Zeit des Bewerbungsverfahrens hinaus das tägliche Geschäft im Umgang mit dem Welterbe betreffen. „Die relativ langen Verfahrenswege von der einzelnen UNESCO-Welterbestätte zu den offiziellen internationalen Gremien der UNESCO und ICOMOS und die dortigen komplexen Konsultationsverfahren führen vor allem beim Umgang mit baulichen Fragen immer wieder zu Schwierigkeiten im Welterbemanagement vor Ort. Es geht beispielsweise darum, was darf im Welterbegebiet noch verändert werden, welche städtebaulichen Entwicklungen sind erlaubt? Es fehlt an zeitnahen, belastbaren Informationen, zum Beispiel bezüglich neuer Ansätze wie dem Schutz der Historischen Stadtlandschaft, zu Monitoring-Verfahren und anderes mehr“, sagte Articus.

Mit Blick auf die Aussagen im Koalitionsvertrag der schwarz-roten Koalition im Bund fordert der Deutsche Städtetag den Bund auf, zum Aufbau eines Kompetenzzentrums UNESCO-Welterbe die notwendige Infrastruktur und die Ausstattung dafür bereitzustellen. Die Länder werden aufgefordert, die Aufgaben der Information, der Kommunikation, der Fortbildung, der Dokumentation und der Forschung im Bereich Bauliches Welterbe verfassungsgemäß wahrzunehmen, indem sie das Kompetenzzentrum UNESCO-Welterbe unterstützen. „Damit soll kein Eingriff in die verfassungsmäßigen Kulturkompetenzen der Länder einhergehen, sondern ein abgestimmtes kooperatives Verfahren eingerichtet werden, das die Städte bei ihrer ureigenen Aufgabe, das kulturelle Welterbe zu sichern und weiterzuentwickeln, unterstützt“, stellte Articus klar.

Landkreis Fürstenfeldbruck: Schutz vor sexuellen Übergriffen

Das Amt für Jugend und Familie Fürstenfeldbruck beginnt ab sofort mit den Versendungen der Vereinbarungen zum Schutz vor Sexuellen Übergriffen in der Kinder- und Jugendarbeit. Angeschrieben werden alle Vereinsvorstände im Landkreis Fürstenfeldbruck, die Jugendarbeit in ihrem Verein anbieten und durchführen. Bereits im April haben sich alle Bürgermeister im Landkreis auf eine einheitliche Lösung zur Umsetzung des „Regensburger Modells“ verständigen können, so Landrat Thomas Karmasin.

Die Vorschrift des neuen Bundeskinderschutzgesetzes verfolgt das Ziel, einschlägig vorbestrafte Personen von Aufgaben in der Kinder- und Jugendarbeit auszuschließen. Anlass waren bekanntgewordene Missbrauchsfälle von Kindern und Jugendlichen in Vereinen. Das Anliegen des Bundesgesetzgebers ist es, mit der Einsichtnahme in das erweiterte Führungszeugnis bei Ehrenamtlichen den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexuellen Übergriffen zu erhöhen.

Durch Vereinbarungen mit allen Verbänden und Vereinen soll das Jugendamt sicherstellen, dass die Einsichtnahme in das erweiterte Führungszeugnis überall in Vereinen praktiziert wird. Deshalb muss bei ehrenamtlich tätigen Personen, die Minderjährige beaufsichtigen, betreuen, erziehen, ausbilden oder einen ähnlichen Kontakt haben, Einsicht in ein erweitertes Führungszeugnis genommen werden. Die Einsichtnahme hat durch die verantwortliche Person im Verein bzw. Verband (meist der Vereinsvorstand) zu erfolgen. Dies führt in der Praxis zu erheblichen Belastungen bei Vereinen und Verbänden.

Das ab sofort geltende „Regensburger Modell“ sieht vor, dass die jeweiligen Einwohnermeldeämter die Einsichtnahme in das erweiterte Führungszeugnis freiwillig übernehmen und eine sogenannte „Unbedenklichkeitserklärung“ ausstellen. Dies entlastet die Vereine und entschärft die Problematik, das andere – nicht einschlägige Verurteilungen – den Verantwortlichen in den Vereinen offenbart werden müssen.

Alle Bürgermeister im Landkreis Fürstenfeldbruck unterstützen ihre ortsansässigen Vereine und Verbände und bieten den Service der Ausstellung einer Unbedenklichkeitserklärung an, die der jeweilige Ehrenamtliche dann den Vereinsvorsitzenden vorlegen kann. In den nächsten Wochen werden alle Vereine und Verbände vom Amt für Jugend und Familie angeschrieben. Die notwendigen Unterlagen sind auf der Homepage des Landratsamtes abrufbar unter: http://www.lra-ffb.de/lra/jugend/jugend-aktuell.shtml

Altlandrat Robert Pfeifer feiert großes Jubiläum

Das große Mitgliedschaftsjubiläum in der CSU nahm der CSU-Kreisverband Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim zum Anlass, Robert Pfeifer für seine Lebensleistung zu danken. Seit inzwischen 65 Jahren hält der aus Markt Taschendorf stammende Jubilar seiner Partei die Treue, und er hat es niemals bereut. CSU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Hans Herold nannte ihn bei der Überreichung der u.a. vom Parteivorsitzenden Horst Seehofer und dem CSU-Bezirksvorsitzendem Joachim Herrmann unterzeichneten Urkunde sein „großes politisches Vorbild“.

Als Robert Pfeifer 1950 in die CSU eingetreten war und ein Jahr später die Junge Union mitbegründete, habe er nicht damit gerechnet, schon kurze Zeit später durch die berufliche Versetzung des damaligen JU-Kreisvorsitzenden den Verband führen zu müssen. Zwanzig Jahre später wurde er Gründungsvorsitzender des CSU-Ortsverbandes in seiner Heimatgemeinde, welchem er bis 1993 vorstand.

Es gibt eine eng beschriebene fünfseitige Liste mit Mandaten und Funktionen, die Robert Pfeifer während seines langen Wirkens innehatte. Begonnen hat alles nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft, wo er sogleich zum „ehrenamtlichen Gemeindeschreiber“ ernannt wurde und sich zudem auch in der Kirche und in Vereinen engagierte. Sein Einsatz führte schließlich 1956 zur Wahl zum damals jüngsten Ersten Bürgermeister Bayerns. Schnell sorgte er für den Aufbau einer Verwaltung und Infrastruktureinrichtungen in seiner Heimatgemeinde Markt Taschendorf. Während seiner 21-jährigen Amtszeit lag ihm alles am Herzen, was in dieser Zeit für die Menschen wichtig war, von der Grundversorgung bis hin zu für damalige Zeiten ungewöhnlichen Einrichtungen, wie etwa eines Schullandheimes und eines überörtlichen Trimm-Dich-Pfades.

In allen drei Alt-Landkreisen war Robert Pfeifer eine bekannte und geschätzte Persönlichkeit, und so wurde er dann 1977 zum Landrat des Landkreises Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim gewählt. Sofort kümmerte er sich um Schulen, Senioreneinrichtungen, die Feuerwehr und Büchereien, und stets gelang es ihm, die Ansiedlung von Betrieben und den Bau von Straßen mit den Anliegen des Naturschutzes in Einklang zu bringen.

Gerne und häufig war er zu Besuch bei Behörden und Ministerien, wo sein „energisches“ Auftreten – wie Hans Herold es ausdrückte – sehr schnell für entsprechenden Respekt sorgte und er sich ausgesprochen erfolgreich für die Verbesserung der Lebensbedingungen auf dem Lande einsetzte. Er stellte schon bald die Weichen für eine integrierte Abfallwirtschaft mit sortenreiner Abholung, sorgte für neue Unternehmen, Straßen, Krankenhäuser und kulturelle Einrichtungen.

Sich den Ärmsten der Armen anzunehmen, nämlich den Menschen mit Behinderung, war ihm ein besonderes Anliegen; 20 Jahre war er Kreisvorsitzender der Lebenshilfe, schuf Sonderschulen, Tagesstätten und eine beschützende Werkstatt, und er schaffte betreutes Wohnen. „Ich bin halt ein sozialer Mensch“ so der inzwischen 87-Jährige im AWO-Wohnheim in Neustadt, wo ihm eine Abordnung von Parteifreunden die Aufwartung machte. In „alter Frische“ und mit gewohnt „deutlicher Sprache hinsichtlich Inhalt und Lautstärke“ – so ein politischer Weggefährte – erzählte er von seinem vielfältigen Wirken und nicht zuletzt auch der Schaffung eines „Hauses für Mutter und Kind“, wo alleinerziehenden Müttern geholfen wurde.

Gleich nach der „Wende“ war es seiner Initiative zu danken, dass der Landkreis Neustadt a.d. Aisch – Bad Windsheim als erster in Bayern schon im Februar 1990 einen Partnerschaftsvertrag mit einem „Ost-Landkreis“, nämlich dem sächsischen Landkreis Schwarzenberg/Erzgebirge abschloss, wohin es noch heute gute Kontakte gibt.

„Ich habe Vieles einigermaßen unterstützen dürfen“, so Robert Pfeifer heute bescheiden. Gelungen sei dies nur mit Unterstützung durch zahlreiche politische Freunde, dem Einsatz der Mitarbeiter in den Verwaltungen und auch dank einer guten Presse. „Und früher gab es mehr Harmonie unter den Bürgermeistern und Kreisräten“, was manches erleichtert habe. CSU-Ortsvorsitzender Christian Göttfert und CSU-Kreisvorsitzender Hans Herold lobten: „Du darfst gewiss stolz sein, auf das, was Du angestoßen und realisiert hast; die Menschen unserer Heimat und die CSU sind Dir sehr dankbar dafür und wir freuen uns darüber, Dich in unseren Reihen zu wissen“.

Landrats-Treffen in Windischeschenbach

Der Flüchtlingsansturm und seine Folgen für die Landkreise bestimmten die Tagung der Oberpfälzer Landräte in Windischeschenbach. Sie legten deshalb eine neue Reihenfolge für den Notfallplan fest mit Vorrang für Cham. Zu Gast war Christian Bernreiter, Präsident des Bayerischen Landkreistages und Deggendorfer Landrat.

Er berichtete, dass in diesem Jahr bis zu 75.000 Flüchtlinge im Freistaat erwartet werden. 2013 kamen bereits 34.000 Asylsuchende an. Möglicherweise werde es auch in der Oberpfalz bald Außenstellen der Erstaufnahmeeinrichtung in Regensburg geben, so Bernreiter. Der Notfallplan, an dem die Landräte arbeiteten, sieht nun Cham als vorrangig zur Aufnahme an, dann folgen die Landkreise Neumarkt, Regensburg, Amberg-Sulzbach und Tirschenreuth. Die Landräte wollen möglichst vermeiden, Flüchtlinge in Turnhallen unterzubringen.

Andreas Meier, Landrat von Neustadt an der Waldnaab (CSU), sprach von einem permanenten Krisenmodus, in dem sich die Landkreise befänden. Bernreiter forderte von der Bundesregierung mehr Unterstützung. Unter anderem sollen die minderjährigen und unbegleiteten Flüchtlinge in ganz Deutschland verteilt werden und die Jugendhilfe dürfe nicht auf ein Alter bis 24 Jahre ausgedehnt werden. Schließlich sei der Markt an Sozialpädagogen in ganz Bayern leergefegt. Der Landkreistags-Präsident warnte, dass das System in Bayern kollabieren könnte und forderte mehr Solidarität der anderen Bundesländer ein. Auch Finanzstaatssekretär Albert Füracker sagte in Windischeschenbach, der Flüchtlingsstrom bereite ihm große Sorge, weil er die finanzpolitischen Spielräume des Freistaates stark einengen werde. Sie würden bald „gegen Null“ gehen.

Weitere Themen der Tagung waren der Breitbandausbau und die Heimatstrategie der Staatsregierung. Füracker betonte, dass 95 Prozent aller Kommunen in der Oberpfalz bereits im Förderverfahren für die Breitbandanbindung seien. Zudem seien 2014 rund 21 Prozent an Stabilisierungshilfen in die Oberpfalz geflossen. Heuer habe die Staatsregierung 120 Millionen Euro dieser Stabilisierungshilfen zu vergeben. Die Landräte diskutierten zudem über den kommunalen Finanzausgleich und die Weiterentwicklung des Regionalmarketings.

EuRegio auf Burg Golling

Die Burg Golling bot den perfekten Rahmen für die 37. Sitzung des EuRegio-Rates, die im Schwerpunkt dem 20-jährigen Gründungsjubiläum der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein gewidmet war. Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer hielt den Festvortrag.

Im Mai 1995 wurde die EuRegio anlässlich des EU-Beitritts Österreichs aus der Taufe gehoben und hat sich seither mit ihren ehrenamtlich tätigen Facharbeitsgruppen, ihrem Präsidium und dem Team in der gemeinsamen Geschäftsstelle in Freilassing als Motor und Plattform für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit erfolgreich entwickelt. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete über die Jahre hinweg auch das EU-Förderprogramm INTERREG. Der EuRegio-Rat verabschiedet auch die Empfehlung, die Umgründung der EuRegio und ihrer beiden Trägervereine in einen Europäischen Verbund für Territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) weiter voranzubringen. Damit könne auch das Erscheinungsbild nach außen noch kompakter werden.

Gollings Bürgermeister und „Burgherr“, Anton Kaufmann, begrüßte mit EuRegio-Präsident Hans Hutzinger nicht nur viele Ehrengäste, allen voran Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer, sondern ebenfalls die zahlreich erschienen Vertreter der EuRegio-Mitglieder, unter ihnen auch der Gründungspräsident und Alt-Landrat des Berchtesgadener Landes, Martin Seidl. Kaufmann betonte die gerade für die Burg wichtige grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Form der INTERREG-Projekte „Frieden Schützen 1809/2009“ und – aktuell beantragt – „Burg Golling Burg Tittmoning – Zeitreise entlang der Salzach“.

EuRegio-Präsident Hutzinger ließ in seiner Bilanz zu 20 Jahren EuRegio nicht nur Fortschritte und Schwierigkeiten Revue passieren, sondern zeigte auch auf, wo die EuRegio als freiwilliger Zusammenschluss auf kommunaler Ebene an ihre Grenzen stößt bzw. bestenfalls „moderieren“ kann. Als fruchtbar für den gemeinsamen Raum, wenngleich auch gelegentlich mühsam, skizzierte Hutzinger den Masterplan für die Kernregion Salzburg, der 2013 als Novum im deutsch-österreichischen Grenzraum beidseits der Grenzen politisch beschlossen wurde, die übergeordnete Zusammenarbeit in der Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen (AGEG) oder das Lobbying für den Ausbau der Hochleistungsbahnverbindung „Magistrale für Europa“ im EuRegio-Raum.

Besonders bedeutsam für ihn war und ist die gute Zusammenarbeit: Beispiele dafür sind etwa die Öffnung der Berufs-Info-Messe BIM in Salzburg für bayerische Schulen und Betriebe, die Machbarkeitsstudie EuRegioBahnen, Kooperationen im Tourismus mit Urlaub auf dem Bauernhof, Radwegen (z.B. Mozart-Radweg, e-bike Tour “3 EuRegio-Gipfel“), Weitwanderwege wie etwa der SalzAlpensteig oder der Jakobs- und der St. Rupert-Pilgerweg. Gerade mit diesen Projekten ist auch eine wirtschaftliche Wertschöpfung verbunden. Die Etablierung grenzüberschreitender Verkehrsverbindungen mit der S-Bahn/BLB, der Linie 24, dem Watzmann-Express oder der AlmErlebnis-Bus trägt zur Stärkung des ÖPNV bei.

Ein sehr wichtiges Element sah Hutzinger in der Entwicklung und Stärkung des regionalen Bewusstseins für den gemeinsamen Arbeits-, Lebens- und Wirtschaftsraum bei der Bevölkerung. Dieser Prozess sei aber noch lange nicht abgeschlossen, so Hutzinger, auch wenn das Kennenlernen von Orten, Landschaften, Einrichtungen und Attraktionen über die vielfältigen EuRegio-Publikationen dazu schon erheblich beigetragen habe.

Schwierig sind Themen, die auch auf höherer politischer Ebene angegangen und unterstützt werden müssen. Dazu zählte der Präsident nicht nur Aktivitäten für ein gemeinsames Standort-Marketing in der Europa-Region Salzburg oder die nächsten Schritte hin zu einer grenzübergreifenden Energieberatung, sondern auch brisante Themen wie Fluglärm oder den Naturpark Salzachauen. Entscheidend sei es hier, eine gemeinsame politische Austauschebene wie etwa den EuRegio-Gipfel, zu nutzen, um miteinander mögliche Schritte zu entwickeln und dann auch gemeinsam anzugehen.

Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer schlug in seinem Festvortrag den Bogen von über 1000 Jahren gemeinsamer Geschichte hin zum Jubiläum der EuRegio. „Ein guter Zeitpunkt also, um innezuhalten“, so Haslauer, „aber auch, um auf Grundlage der vielen bisher erzielten Erfolge die Schrittanzahl zu beschleunigen.“ Das Jahr 2016, in dem sich die Zugehörigkeit Salzburgs zu Österreich nach dem Frieden von München am 14. April 1816 zum 200. Mal jährt, sei eine große Chance, um den Rupertiwinkel im Sinne von mehr Gemeinsamkeit wieder neu zu beleben und gerade auch in Salzburg vor dem Vergessenwerden zu bewahren. Die Entwicklung des gemeinsamen Wirtschaftsstandorts nicht nur hinsichtlich Verkehrsinfrastruktur, sondern etwa auch in den Bereichen Gesundheit, Life Science oder Biotechnologie sei ihm dabei ein ebenso großes Anliegen wie die Unterstützung naturräumlicher Entwicklungen und Anforderungen, um gemeinsame Chancen noch besser zu nutzen als bisher.

Abschließend hob Berchtesgadens Landrat Georg Grabner die Bedeutung hervor, die das gegenseitige Entgegenkommen habe, allerdings auch für beide Seiten zu Vorteilen führen sollte. Gemeinsam mit Präsident Hutzinger ehrte er dann Robert Aigner aus Fridolfing, der seit 1996 Mitglied der EuRegio-Facharbeitsgruppe Wirtschaft war und diese in den vergangenen Jahren leitete.

Pralle Lustbarkeit beim Stadtspektakel in Kronach

Vom 26. bis 28. Juni 2015 lassen die Kronacher ihre bewegte Geschichte mit einem turbulenten „Stadtspektakel“ wieder lebendig werden.

Sie ist hinreißend schön, hat große, dunkle Augen, hellbraunes Haar – und perfekte Rundungen. Eine ihrer Vorfahrinnen hat Kronach im 30-jährigen Krieg vor dem Einfall der Schweden gerettet und sie selbst stand schon mit Schauspieler und Frauenschwarm Sky Dumont in der Märchenverfilmung „Die drei Federn“ vor der Kamera. In diesem Jahr wird sie als Schirmherrin des „Historischen Stadtspektakels“ in Kronach inthronisiert. Die Rede ist von einer leibhaftigen „Housnkuh“, einer Häsin – oder in diesem Fall von einem kapitalen Kaninchen, Rasse „Deutscher Riese“, derzeitiges Gewicht 5,5 Kilo, erwartetes Gewicht sieben Kilo. Der Legende nach haben die Kronacher eine Häsin über die Stadtmauer hoppeln lassen, um den Schweden, die die Stadt schon seit zwei Jahren belagert hatten, vorzutäuschen, dass noch genug Nahrung und Durchhaltevermögen bei den Einheimischen vorhanden sei. Das war 1634. Und es ist eine von unzähligen Begebenheiten aus der spannenden, über 1000-jährigen Geschichte der Geburtsstadt Lucas Cranachs d.Ä.

Alle zwei Jahre, immer am letzten Juni-Wochenende, lassen die Kronacher beim Stadtspektakel ihre Historie wieder lebendig werden. Dafür wird sich gewandet: in authentischen, historischen Gewändern, überwiegend aus der Renaissance, der Zeit Lucas Cranachs, und des Barock. Es gibt Musik, Tanz, Markttreiben, Gaukeleien, Axtwurf, Schwertkämpfe, Lagerleben, Shows und Theaterspektakel, bei dem Geschichte in „lebendigen Bildern“ erzählt wird.

Zu den wesentlichen Machern des bunten Treibens gehören die „Viertelmeister“ und der „Stadtvogt“. Historisch gesehen spielten diese schon vor rund 500 Jahren eine tragende Rolle in der Stadt. „U.a. sorgte der Stadtvogt für die Einhaltung der Markt- und Handwerksordnungen und des Braurechts. Diese Aufgabe teilte er mit den Viertelmeistern, die dafür zu sorgen hatten, dass das Bier ‚gut, rechtschaffen, zeugig und trinckig‘ die Bierkeller der Oberen Stadt verließ“, weiß Hans Götz, seines Zeichens „Stadtvogt“ und im Hauptberuf Lehrer. Von der „Trinckigkeit“ des Gerstensaftes überzeugen sich die Kronacher heute bei der „Schmäußbräu-Examinierung“. Das „Schmäuß“ (abgeleitet von „Schmaus“) ist nicht irgendein Bier, es ist eine besonderere Rarität, die nur zu besonderen Feierlichkeiten gebraut und verkostet werden darf. Es versetzt die Genießer des Tranks in eine rechtschaffen schmäußige Stimmung, die sich – so behauptet der Stadtvogt vehement – grundlegend von einem profanen bierig-alkoholisierten Zustand unterscheidet. Brauwirt Thomas Kaiser kredenzt hier ein spezielles Lagerbier. Zum Fest selbst gibt es Lucas-Cranach-Bier. Damit – aber auch mit besonderen Stadtführungen – erinnert die Stadt im Cranach-Jahr an ihren großen Sohn. Ausgeschenkt wird im historischen Kunigunden-Maß, das 1 1/8 Liter fasst. Auch dies ein Relikt aus der Zeit, als Kronach noch nicht zu Bayern gehörte. Das Bier wurde vor einigen hundert Jahren noch von den „Wirtzweibern“ in Butten aus der Stadt geschleppt. Der Name „Wirtzweiber“ leitet sich übrigens von der „Würze“ (des Bieres) ab und nicht, wie oft fälschlicherweise kolportiert, vom „Wirtshaus“. Beim Stadtspektakel rollen die historisch gewandeten Viertelmeister die Würze in Fässern über das Kopfsteinpflaster der Kronacher Oberen Stadt. Ein Wettlauf, bei dem schon so manches Fass mitsamt Viertelmeister an einem Kanaldeckel gescheitert ist.

In den zwei Tagen der prallen Lustbarkeit gibt es aber auch die etwas besinnlicheren Momente. Z.B. am Sonntagmorgen bei der gesungenen, historischen Messe in der Stadtpfarrkirche, in der die Menschen in ihren Gewändern Lieder u.a. aus der Barockzeit erklingen lassen. Richtig „ernst“ wird es anschließend für den Bürgermeister. Ihm wird vom Stadtvogt und von den Viertelmeistern die Goldene Kette und der Spanische Habit an der Kronacher Ehrensäule verliehen. Eine Würde, die das Oberhaupt dann auch trägt. Die Housnkuh darf indes, vom sicheren und gemütlichen Stall aus, dem Treiben zusehen. Sie ist ein Symbol für das Querdenkertum und die Kreativität der Kronacher, die sich in diesen Tagen wieder zeigt.

www.stadtspektakel-kronach.de

Glückwunsch an Regensburger Altlandrat Rupert Schmid zum 80. Geburtstag

Für sein außerordentliches Wirken im Dienst der kommunalen Selbstverwaltung hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann dem ehemaligen oberpfälzischen Bezirkstagspräsidenten und Regensburger Landrat Rupert Schmid anlässlich dessen 80. Geburtstags am 11. Juni gedankt. In einem Glückwunschschreiben bringt Herrmann seine Anerkennung zum Ausdruck: Schmid könne mit Stolz darauf zurückblicken, was er als Landrat und als Bezirkstagspräsident für die kommunale Gemeinschaft geleistet hat.

Herrmann schreibt weiter, dass Schmid 24 Jahre erfolgreich an der Spitze des Landkreises Regensburg gestanden habe. Nachdrücklich habe er sich dafür eingesetzt, die Wirtschaftskraft in der Region zu stärken und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Herrmann: „Dabei war Ihnen die Zusammenarbeit zwischen der Stadt und ihrem Umland stets ein besonders wichtiges Anliegen. Zentrale Themen waren für Sie darüber hinaus Umwelt und Gesundheit, Bildung und Finanzen.“ Dank seines tatkräftigen und kompetenten Engagements konnte sich der Landkreis Regensburg während seiner Amtszeit als Landrat hervorragend entwickeln.

Nicht weniger erfolgreich habe Schmid nahezu ein Jahrzehnt als Bezirkstagspräsident die Interessen der Oberpfalz vertreten. „Auch in diesem Amt konnten Sie bleibende Akzente setzen“, so der Innenminister. „Von Anfang an haben Sie die Kernaufgaben des Bezirks in Ihren Fokus genommen und verantwortungsvolle Arbeit in den Bereichen der sozialen Sicherung, des Gesundheitswesens und der Kulturarbeit geleistet.“ Zu Recht, so Herrmann abschließend, habe Schmids Wirken hohe und höchste öffentliche Anerkennung erfahren. Die Auszeichnung mit der kommunalen Verdienstmedaille in Gold, das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und der Bayerische Verdienstorden sprächen für sich.

Hohe Auszeichnung für Münchner Kommunalpolitikerin

Die Münchner CSU-Stadträtin Ulrike Grimm wurde in Berlin durch die Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig mit dem Helene-Weber-Preis 2015 ausgezeichnet. Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer hatte die Politikerin für den Preis, der nach einer der „Mütter“ unseres Grundgesetzes benannt ist und die Bedeutung des politischen und zivilgesellschaftlichen Engagements von Frauen unterstreichen soll, mit folgender Begründung vorgeschlagen:

„Frau Stadträtin Grimm ist als ehrenamtliche Stadträtin der Landeshauptstadt München in besonderer Weise in Frauenfragen und Gleichstellungspolitik engagiert, insbesondere in Menschenrechtsfragen und der Problematik der Zwangsprostitution. Daneben ist sie im deutsch-amerikanischen Frauenclub München aktiv und engagiert sich hier vor allem in der Studenten- und Jugendarbeit. Besonders erwähnenswert finde ich, dass sie über den Verein Open Eyes e.V. mit Münchner Zahnärzten eine zahnärztliche Versorgung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die in München betreut werden, organisiert. Zudem kümmert sie sich um junge Flüchtlingsfrauen mit oder ohne Kinder. Frau Stadträtin Grimm überzeugt durch ihre persönliche Ausstrahlung und hat damit Vorbildcharakter für viele junge Frauen, sich sowohl ehrenamtlich caritativ wie auch in der Politik zu engagieren.“

Bundesministerin Manuela Schwesig begründete die Auswahl als Preisträgerin: „Die innovativen Projekte und das ehrenamtliche Engagement von Frau Grimm haben die Jury überzeugt. Sie zeigen, dass Kommunalpolitikerinnen bereits in den ersten Jahren, in denen sie ihr Mandat innehaben, ideenreich handeln und viel erreichen können.“ Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer: „Herzlichen Glückwunsch zu dieser besonderen Bundesauszeichnung! Sie sind mit Ihrem ehrenamtlichen caritativen Einsatz ein besonderes Vorbild.“

Hohe Auszeichnung für oberfränkische Kommunalpolitikerin

Oberfränkische Kommunalpolitikerinnen für ihr herausragendes Engagement von der Bundesfamilienministerin in Berlin ausgezeichnet. Aus über 100 Bewerbungen ehrenamtlicher Kommunalpolitikerinnen hat eine unabhängige Jury unter Vorsitz des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend dieses Jahr 20 Helene Weber Preisträgerinnen ausgewählt. Eine der Preisträgerinnen ist die von Silke Launert nominierte Sabine Saam aus Baunach.

Grundsätzlich sollten viel mehr Frauen sowohl ihre Lebenserfahrung als auch ihre Expertise in die Kommunalpolitik einfließen lassen. Warum tun es aber dennoch so wenige? Dies liegt vermutlich daran, dass viele Frauen unter Mehrfachbelastungen stehen. Sie sind oft berufstätig, Hausfrau, Mutter und/ oder müssen daneben noch für pflegebedürftige Eltern und Schwiegereltern da sein. Beispiele dafür finden sich zu Hauf. Wenn dann noch Stadtratssitzungen ungünstig in den frühen Abendstunden terminiert sind, ist es verständlich, dass sich manch potenzielle Kandidatin dieser zusätzlichen Belastung fernhält. Dies wiederum ist ein Verlust für unsere Gesellschaft.

An dieser Stelle setzt der Helene Weber Preis ein Signal. Er zeichnet bereits engagierte Frauen aus und ermutigt wiederum andere sich neuen Aufgaben auf kommunalpolitischer Ebene zu stellen. Darüber hinaus setzt er einen Anreiz insgesamt politisch aktiver zu werden. Hintergrund des Ganzen bilden die Erfolge, die Helene Weber für unsere Gesellschaft errungen hat. Als eine der „Mütter des Grundgesetzes“ war sie maßgeblich an der Verankerung der Gleichberechtigung von Männern und Frauen beteiligt. Zwar ist die Gleichstellung bereits in vielen Bereichen erreicht, nicht so aber in der Kommunalpolitik. Es existieren beispielsweise noch immer Gemeinderäte, die ausschließlich mit männlichen Räten besetzt sind.

Dieser besonderen Frau zu Ehren wurde nun zum dritten Mal ein Preis für besonderes kommunalpolitisches Engagement von Frauen durch Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig verliehen. Die Konzeption des Helene Weber Preises besteht darin, dass die Abgeordneten des Bundestages formal berechtigt sind, die in ihren Augen geeignete Kandidatin zu nominieren. Für Silke Launert erfüllt die stellvertretende Bezirksvorsitzende der Frauen-Union Oberfranken Sabine Saam alle vorgegebenen Kriterien. Sie schafft es trotz ihrer körperlichen Beeinträchtigungen gesellschaftspolitisch mit Herz und Verstand aktiv zu sein, ohne dass dabei Berufliches oder Privates zu kurz kommt. Die Jury und die Bundestagsabgeordnete für Kulmbach und Lichtenfels, Emmi Zeulner, welche Sabine Saam ebenfalls nominierte, sahen das ganz genauso.