Die Geburtstagsfeier war eine „Sternstunde“ – und zudem gab es 60.000 Euro für die „Aktion Sternstunden“ des Bayerischen Rundfunks (BR). Denn einen Tausender pro Lebensjahr spendeten die Gäste in der Erlangener Heinrich-Lades-Halle anlässlich des 60. Geburtstages von Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Ermöglicht wurde das Ganze durch ein Benefiz-Konzert des Polizeiorchesters Bayern und die nachdrückliche Vorgabe des Jubilars, auf eventuell zugedachte Geschenke zu Gunsten der „Sternstunden“ zu verzichten.
Joachim Herrmann bewies bei seiner Feier ganz nebenbei, dass eine Geburtstagfeier auch ohne lange Begrüßungslisten („alle 800 Gäste sind begrüßenswert“) und Laudationes auskommen kann. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin wurde ebenso darauf verzichtet wie auf einen Rückblick. Lediglich anhand einer Foto-Präsentation während eines vom Polizeiorchester zusammengestellten Medleys aus sechs Jahrzehnten, bestehend aus Joachim Herrmanns Lieblingsmelodien, erinnerte an den Werdegang des Jubilars.
Keinerlei Anlass zur Rückschau
Joachim Herrmann sah „keinerlei Anlass zur Rückschau“, sei er doch „mittendrin in der Arbeit“ und habe „noch viel vor“. Er ergänzte: „Ich will weiterhin einfach nur meine Arbeit machen in Verantwortung vor Gott und den Menschen“. Sein Dank galt vor allem den Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten mit Landespolizeipräsident Wilhelm Schmidbauer an der Spitze, allen Hilfs- und Rettungsorganisationen, und natürlich dem Orchester, den Ausrichtern der Veranstaltung und den vielen Spendern: „Danke dafür, dass Sie auch an Kinder denken, denen es nicht so gut geht, wie es mir in meiner Jugend ergangen ist“.
Johann Mösenbichler, Chefdirigent des Polizeiorchesters, bot mit seiner „tollen Truppe“ ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches musikalisches Programm, von Leonard Bernstein über Johann und Richard Strauß bis hin zum abschließenden Dixieland Jam. Stehende Ovationen galten nicht nur dem Jubilar, sondern auch den Interpreten. „Was für ein Tag“, rief Mösenbichler in seiner kurzen Ansprache aus, bevor er einen eigens für Herrmann komponierten und intonierten Geburtstagsmarsch mit dem Titel „Mein Leben“ anstimmte. Joachim Herrmann beschrieb er mit den Worten: „Er brilliert mit leisen Tönen und gefühlvollem Handeln“.
Symbol für Sicherheit und Stärke
Der Spendenscheck im Großformat wurde übergeben an Thomas Jansing, den Geschäftsführer der „Aktion Sternstunden“, der das von Joachim Herrmann ausgegebene Motto „Spenden statt Schenken“ ebenso hervorhob wie die Tatsache, dass alle Spendengelder der vom Bayerischen Rundfunk und vielen Sponsoren getragenen Aktion zu 100 Prozent an Kinder in Not gehen. Mit dabei war Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU), die gleichzeitig Landesvorsitzende der Lebenshilfe in Bayern ist.
Am Vorabend hatte bei der Klausurtagung im Kloster Banz bereits die CSU-Landtagsfraktion mit Joachim Herrmann gefeiert. Fraktionschef Thomas Kreuzer lobte seinen Amtsvorgänger: „Du stehst wie kein Zweiter für Sicherheit und Stärke.“ Er erinnerte an die Jahre, als Joachim Herrmann selbst „die Fraktion hervorragend führte“. Musikalisch war der Abend von dem fränkischen Blechbläserquintett „Ächd Bläch“ begleitet. Für zusätzliche Stimmung sorgte der „Lachverständige“ und Kabarettist Oliver Tissot mit seinen berühmt-berüchtigten Wortspielen.
Joachim Herrmann
ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Er ist Oberstleutnant der Reserve und Bezirksvorsitzender der CSU Mittelfranken. Seit 1994 ist er Mitglied des Bayerischen Landtags und seit 2007 Bayerischer Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr. Er steht an der Spitze der inneren Verwaltung Bayerns und ist damit auch für die Städte, Landkreise und Gemeinden mit sieben Regierungen, 96 Kreisverwaltungsbehörden (Landratsämter und Kreisfreie Städte) zuständig, ebenso für die Staatsbauverwaltung mit der Obersten Baubehörde, zwei Autobahndirektionen und 22 staatlichen Bauämtern. Ihm unterstehen die bayerische Landespolizei und der Verfassungsschutz. Außerdem führt er die oberste Dienstaufsicht über das Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, die Landesanwaltschaft Bayern, die Bayerische Versorgungskammer und drei staatliche Feuerwehrschulen.