Benedikt Weber hat sich sofort in die Polithauptstadt Brüssel und die dazugehörigen Institutionen verliebt. (Bild: Benedikt Weber)
EU-Praktikum

Von Vaterstetten nach Brüssel und zurück

Die Kommunalpolitik kennt der junge Vaterstettener Gemeinderat Benedikt Weber schon hautnah. Die Europapolitik war ihm dagegen fremd. Bis er ein Praktikum bei der CSU-Europaabgeordneten Angelika Niebler in Brüssel absolvierte.

„Bereits vom ersten Augenblick an war ich begeistert von dieser tollen Stadt, dem Herzen Europas und den beeindruckenden Gebäuden der europäischen Institutionen, wie der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament“, erzählt Benedikt Weber begeistert von seiner vierwöchigen Praktikums-Zeit in Brüssel. Vergangenen September absolvierte der 26-Jährige gemeinsam mit zwei weiteren Studenten ein Praktikum bei der CSU-Europaabgeordneten und -Europagruppenvorsitzenden Angelika Niebler in ihrem Büro in Brüssel. Dort arbeitete er zum einen in ihrem Sekretariat mit und begleitete sie zum anderen bei Terminen und Ausschusssitzungen. Ein besonderes Highlight unter den Sitzungen sei für ihn dabei die Anhörung von EZB-Chef Mario Draghi im Währungsausschuss gewesen, wie er stolz erzählt: „Es ist etwas anderes, ob man jemand in einem Fernsehbericht sieht oder eben im selben Raum mit ihm sitzt.“ Richtig genießen konnte er Draghis Auftritt auch wegen seines Vorwissens: „Durch meine Ausbildung als Bankkaufmann und mein derzeitiges Betriebswirtschaftsstudium konnte ich seinen Ausführungen sehr gut folgen und war begeistert, wie er die Fragen der Abgeordneten beantwortete“, so Weber.

Unterschiedlichste Interessen unter einem Dach vereint

Überhaupt hätten ihn die zahlreichen Debatten, die sich durch die unterschiedlichen Kulturen ihrer Interessenvertreter – und noch dazu allerorts – im Parlament ergäben, fasziniert: „Dass jedes Mitgliedsland seine eigenen Interessen und seine Kultur ins Europaparlament einbringt, wird einem schnell bewusst, wenn man regelmäßig mit Italienern, Griechen und Polen in einem der vielen Parlamentsaufzüge fährt oder die teilweise hitzigen Erklärungen der Abgeordneten in den Sitzungen erlebt“, plaudert Weber aus dem Nähkästchen. Mit diesen Eindrücken weiß sich Weber nicht allein. Seinen Kollegen ging es ganz ähnlich. Europapolitik hautnah mitzuerleben, ist für viele Praktikanten, auch wenn sie politisch vorgebildet sind, etwas Besonderes und Neuartiges. Weber erklärt warum: „Was der Landtag und der Bundestag beschließen, ist uns auch noch geläufig. Europa hingegen ist für viele nur die ‚Staubsaugerverordnung‘ und die Krümmung der Banane. Dass Europa aber gleichzeitig das größte Friedensprojekt ist – diesen Eindruck erhält man nur, wenn man die Politik direkt in Brüssel erlebt und nicht nur in der Tageszeitung darüber liest.“

Praktikanten von heute sind politischer Nachwuchs von morgen

Diese Aussage lässt auf eine win-win-Situation schließen: für die Praktikanten und ihre politische Bildung einerseits und für das Europaparlament und seine politische Außenwirkung andererseits. Praktikanten gehören so selbstverständlich wie die Politiker selbst zum Bild der Räumlichkeiten des Europaparlaments. Auch der Bayerische Landtag sowie der Deutsche Bundestag bieten – sowohl im Sinne der politischen Sensibilisierung der Jugend als auch der Förderung des politischen Nachwuchses – Praktika an. Praktikanten, die bereits über politische Erfahrung verfügen – wie Weber, der seit der letzten Kommunalwahl für die JU im Vaterstettener Gemeinderat sitzt –, haben gleichzeitig die Möglichkeit, sich für ihren politischen Werdegang weiterzuqualifizieren.

Zufriedenheit und Wertschätzung auf beiden Seiten

Von seiner Mentorin erhielt der Neufarner, der sich an seinem Wohnort in seiner Freizeit auch bei der FFW und im Pfarrgemeinderat engagiert, jedenfalls schon einmal eine vielversprechende Prognose: „Benedikt Weber ist ein sehr interessierter Praktikant gewesen, der in kurzer Zeit viele Eindrücke mitnehmen konnte. Mit seiner zielstrebigen Art wird er noch viel in der Politik erreichen können“, freute sich Niebler. Und auch Weber stellte seiner Mentorin ein gutes Zeugnis aus: „Ich war sehr beeindruckt von der Arbeitsweise von Frau Niebler. Ihr Terminkalender ist voll von Terminen in München, Brüssel und Straßburg. Daneben war ich überwältigt von ihrer sehr persönlichen Art, was damit beginnt, dass sie uns Praktikanten persönlich begrüßte, sich nach uns erkundigt hat und sich, wenn es der Terminkalender zugelassen hat, mit uns unterhalten hat.“ Doch Weber hat noch mehr als nur gute Eindrücke aus Brüssel nach Vaterstetten mitgebracht: „In der sehr kurzen, aber für mich sehr spannenden Zeit konnte ich einen sehr genauen und umfassenden Einblick in die Arbeit einer Abgeordneten werfen, was für mich auch im Hinblick für meine Arbeit als Gemeinderat in Vaterstetten sehr hilfreich ist.“